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Ausgabe 199

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. Downloads in vier verschiedenen pdf-Varianten auf http://oesterreichjournal.at/

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>199</strong> / 22. 06. 2021<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

48<br />

Rat der EU-Außenminister in Brüssel<br />

Beim Rat für auswärtige Angelegenheiten<br />

(RAB), der am 10. Mai in Brüssel stattfand,<br />

standen der Westbalkan, internationale<br />

Maßnahmen gegen den Klimawandel sowie<br />

die politische Lage in Rußland und Belarus<br />

im Zentrum der Gespräche. Auch der Son -<br />

dergesandte des US-Präsidenten für das Kli -<br />

ma, John Kerry, nahm virtuell an der Sitzung<br />

teil, um sich mit den europäischen Außenministerinnen<br />

und Außenministern im gemeinsamen<br />

Kampf gegen den Klimawandel abzusprechen.<br />

Zum Thema Westbalkan betonte Außenminister<br />

Alexander Schallenberg die Wichtigkeit<br />

die europäische Perspektive der Re -<br />

gion auf vielfältige Weise greifbar zu ma -<br />

chen. So bestehe die Beziehung zwischen<br />

Europa und seiner unmittelbarsten Nachbarschaft<br />

nicht ausschließlich aus EU-Beitrittsverhandlungen.<br />

Die engen menschlichen und<br />

historischen Verknüpfungen zwischen den<br />

Staaten des Westbalkans und Europas, aber<br />

auch die strategische Bedeutung der Region<br />

erfordern ein verstärktest Auftreten der EU<br />

am Westbalkan.<br />

„Es geht in der Region auch um einen<br />

Kampf der Lebensmodelle. Entweder unser<br />

europäisches Lebensmodel oder das von an -<br />

deren. Wenn wir beginnen, dem Westbalkan<br />

den Rücken zu zuwenden, dann wird das<br />

Vakuum schnell von anderen gefüllt werden<br />

und das kann nicht in unserem strategischen<br />

Interesse sein“, so Schallenberg.<br />

Große Bedeutung schreibt der Außenminister<br />

auch den transatlantischen Beziehungen<br />

mit den USA im Kampf gegen den Klimawandel<br />

zu. Nur durch ein gemeinsames<br />

Vorgehen können wesentliche Drittstaaten<br />

wie China, Indien und Rußland für Maßnahmen<br />

zur Eindämmung des Klimawandels ge -<br />

wonnen werden.<br />

„Es braucht ein ganz klares transatlantisches<br />

Tandem EU-USA in der Klimafrage“,<br />

betont Schallenberg.<br />

Gegenüber Rußland fordert er eine klare<br />

gemeinsame Sprache von Seiten der Europäischen<br />

Union. Zudem müsse im Umgang mit<br />

Rußland auch die politische Lage in der<br />

Ukraine und in Belarus thematisiert werden.<br />

In Belarus hat Österreich bereits eine ganze<br />

Reihe an Kooperationsformen mit der belarussischen<br />

Zivilgesellschaft gestartet, die<br />

vom Austausch mit Expertinnen und Experten<br />

der Venedig-Kommission bis zum künstlerischen<br />

Bereich reichen. „Wir brauchen<br />

eine klare Kante gegen über den jetzigen<br />

Machthabern, aber auch klare Perspektiven<br />

für die Menschen in Belarus.“ n<br />

Foto: BMEIA / Gruber<br />

Foto: BMEIA / Gruber<br />

Außenminister Alexander Schallenberg nahm am Rat für auswärtige Angelegenheiten in Brüssel teil.<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

Treffen mit NATO-Generalsekretär<br />

Jens Stoltenberg<br />

Am Rande des Treffens der europäischen<br />

AußenministerInnen besuchte Alexander<br />

Schallenberg am 10. Mai das NATO-Hauptquartier<br />

in Brüssel.<br />

Ein wichtiges Thema beim Austausch<br />

zwischen Schallenberg und Stoltenberg war<br />

die Lage in Afghanistan nach dem Abzug der<br />

westlichen Truppen. Schallenberg betonte das<br />

österreichische Interesse an einem fortgesetzten<br />

zivilen Engagement im Land. Fortschritte<br />

bei Frauenrechten, Demokratie und<br />

Parlamentarismus sowie wirtschaftliche und<br />

soziale Entwicklung seinen essentiell, um<br />

Ter rorismus und Fluchtbewegungen aus Af -<br />

ghanistan nach Österreich zu verhindern.<br />

„Wir brauchen Stabilität in Afghanistan,<br />

wir müssen den Menschen vor Ort Perspektiven<br />

geben“, so Alexander Schallenberg.<br />

Bei dem Treffen unterzeichneten beide das<br />

Amtssitzabkommen für das NATO Liaison<br />

Büro in Wien, mit der das Bündnis seine Be -<br />

ziehungen zu der in Wien ansässigen Organisation<br />

für Sicherheit und Zusammenarbeit<br />

in Europa (OSZE) stärken will. Dar über hinaus<br />

dient das Büro auch der Koordinierung<br />

der Arbeit der Alliierten innerhalb der OSZE.<br />

Über das Verbindungsbüro soll auch die<br />

Zusammenarbeit der NATO mit den anderen<br />

in Wien ansässigen Internationalen Organisationen<br />

gestärkt werden. Österreich be -<br />

währt sich somit ein weiteres Mal als verläßlicher<br />

Schauplatz des Multilateralismus.<br />

„Die NATO ist und bleibt eine starke<br />

transatlantische Klammer und ein wichtiger<br />

Baustein einer regelbasierten internationalen<br />

Ordnung“, so der Außenminister. n<br />

Außenminister Alexander Schallenberg traf NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu einem<br />

Gespräch im NATO-Headquarter in Brüssel

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