Ausgabe 199
Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. Downloads in vier verschiedenen pdf-Varianten auf http://oesterreichjournal.at/
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>199</strong> / 22. 06. 2021<br />
Österreich, Europa und die Welt<br />
7<br />
dafür gibt, daß man – trotz unterschiedlicher<br />
Ausgangspunkte – am En de zusammenkommen<br />
kann, um einen Kompromiß zu finden“,<br />
betonte der deutsche Prä sident.<br />
Zwar habe es am Anfang auch zwischen<br />
Österreich und Deutschland Spannungen<br />
gegeben, räumte Van der Bellen mit Verweis<br />
auf „Kommunikationsprobleme“, etwa in<br />
Ischgl zu Beginn der Corona-Pandemie, ein.<br />
Doch hätten diese rasch beseitigt und einvernehmlich<br />
gelöst werden können. „Das hat<br />
mich überzeugt, daß Deutschland und Österreich<br />
wirklich gute Nachbarn sind.“ Es sei<br />
deshalb auch kein Zufall, daß ihn seine erste<br />
Auslandsreise nach so langer Zeit ausgerechnet<br />
nach Berlin führe. Auch Steinmeier<br />
lobte die engen deutsch-österreichischen Be -<br />
ziehungen und betonte, daß Van der Bellen<br />
mittlerweile zu einem „persönlichen Freund“<br />
geworden sei.<br />
Dann stand für Van der Bellen ein Treffen<br />
mit den beiden Kanzlerkandidaten der konservativen<br />
CDU/CSU sowie der Grünen –<br />
Armin Laschet und Annalena Baerbock auf<br />
dem Programm. Mit Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel fand ein Videogespräch statt – sie<br />
empfängt Gäste aufgrund der Pandemie derzeit<br />
nur virtuell. Die seit 2005 amtierende<br />
Kanzlerin tritt bei der deutschen Bundestagswahl<br />
am 26. September nicht mehr an.<br />
Die neue Kanzlerin oder der neue Kanzler<br />
wird indirekt über das Parlament gewählt.<br />
Es sei ihm wichtig, sich persönlich zu<br />
kennen, damit man auch „kritisch reden“<br />
kann, begründete Van der Bellen seine Treffen<br />
mit Laschet und Baerbock. Doch sei es<br />
nicht nur nationales, sondern auch europäisches<br />
Interesse, denn „es gibt wohl wenige<br />
Län der, deren Wahl und Regierung für die EU<br />
von derartigem Interesse ist wie Deutschland“.<br />
Zu einer möglichen schwarz-grünen<br />
Koalition in Deutschland nach dem Vorbild<br />
Österreichs wollten sich weder Steinmeier<br />
noch Van der Bellen äußern.<br />
Wichtig sei nun die Wiederbelebung der<br />
persönlichen Kontakte, freuten sich beide<br />
Präsidenten sichtlich über ihr Wiedersehen.<br />
Es gebe jedenfalls belastbare Zeichen dafür,<br />
daß die schlimmste Phase der Pandemie<br />
„hinter uns liegt“, so Steinmeier. Somit stehe<br />
auch einem Urlaub an österreichischen Seen<br />
oder in den österreichischen Bergen „hoffentlich<br />
nichts mehr im Weg“, lud Van der<br />
Bellen deutsche Touristen in die Alpenrepublik<br />
ein. Er hoffe, daß diese demnächst wieder<br />
die österreichische Gastfreundschaft –<br />
die, wie Van der Bellen scherzte, nicht nur ge -<br />
netisch, sondern auch ökonomisch bedingt<br />
sei – in Anspruch nehmen werden. n<br />
Foto: HBF / Peter Lechner Foto: HBF / Peter Lechner Foto: HBF / Peter Lechner<br />
Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel,<br />
… mit dem CDU/CSU-Spitzenkandidaten fürs Bundeskanzleramt Armin Laschet und<br />
… mit der Grünen Spitzenkandidatin fürs Bundeskanzleramt Annalena Baerbock<br />
»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at