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Ausgabe 199

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. Downloads in vier verschiedenen pdf-Varianten auf http://oesterreichjournal.at/

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>199</strong> / 22. 06. 2021<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

41<br />

intensives Gespräch darüber geführt habe,<br />

wie die Republik Österreich und die Europäische<br />

Union die oppositionellen Kräfte und<br />

die Zivilgesellschaft bestmöglich unterstützten<br />

können. Seitdem habe sich die Situation<br />

verschlechtert, die politischen Gefangenen<br />

in Belarus befänden sich in einer ungemein<br />

schwierigen Situation. Die erzwungene Landung<br />

der Ryanair-Maschine hätte zu einer<br />

weiteren Eskalation geführt. „Das ist etwas<br />

Einzigartiges, etwas Unfaßbares. Ich bin froh,<br />

daß wir als Europäische Union darauf schnell<br />

reagiert und schon am nächsten Tag Sanktionen<br />

beschlossen haben“, so der Bundeskanzler,<br />

der sich dafür aussprach, den Kontakt zu<br />

Tsikhanouskaya und zu den anderen handelnden<br />

Akteuren der Zivilgesellschaft weiter<br />

zu halten, um diese bestmöglich unterstützen<br />

zu können.<br />

Falls keine Verbesserung der Situation ein -<br />

trete, sprach sich Kurz da für aus, auf europäischer<br />

Ebene über die Verhängung weiterer<br />

Maßnahmen zu diskutieren. „Die Situation ist<br />

sehr schwierig. Wir wollen ein klares Signal<br />

für die Zivilbevölkerung setzen.“ Er begrüßte<br />

zudem das wirtschaftliche Engagement füh -<br />

render ös terreichischer Unternehmen in Belarus,<br />

wo durch in beiden Ländern Arbeitsplätze<br />

ge schaffen würden. „Auch österreichische<br />

Un ternehmen haben ein Interesse an<br />

einer positiven Entwicklung im Sinne von<br />

Belarus“, sagte der Bundeskanzler.<br />

Weitere Sanktionen müßten aber so ausgestaltet<br />

sein, daß sie das Regime, nicht aber<br />

die Zivilgesellschaft treffen. „Die Republik<br />

Österreich ist bereit zu erneuten und zielgerichteten<br />

Sanktionen. Es müssen aber die<br />

richtigen Personen getroffen werden. Das gilt<br />

für Listungen, für Flugverbote und für Wirtschaftssanktionen.<br />

Ich hoffe aber noch im -<br />

mer darauf, daß sich die Situation verbessern<br />

wird“, so der Bundeskanzler. n<br />

Offizieller Besuch der litauischen Premierministerin in Wien<br />

„Litauen und Österreich sind Freunde<br />

und Partner. Und wir freuen uns, auf 30 Jah -<br />

re unserer bilateralen Beziehungen zurück -<br />

zublicken. Litauen ist in der Region unser<br />

wichtigster Handelspartner und wir hoffen,<br />

daß wir bald wieder das Niveau erreichen,<br />

daß wir vor der Pandemie hatten. Ich bedanke<br />

mich für die gute Zusammenarbeit während<br />

der Pandemie und für unseren Meinungsaustausch<br />

dazu, wie man am besten<br />

damit umgeht“, sagte Bundeskanzler Sebastian<br />

Kurz am 11. Juni bei einem gemeinsamen<br />

Pressegespräch mit der Premierministerin<br />

der Republik Litauen, Ingrida Šimonytė,<br />

im Bundeskanzleramt.<br />

EU-Covid-Zertifikat, Migration,<br />

Westbalkan und Weißrußland<br />

zentrale Themen<br />

Im Mittelpunkt der Gespräche standen<br />

ak tuelle europäische Themen sowie die Situation<br />

in Belarus. „Wir teilen ähnliche Bedenken<br />

hinsichtlich Weißrussland. Ich bin dankbar<br />

für die Unterstützung Litauens für die be -<br />

larussische Opposition. Auch wir versuchen<br />

möglichst, die Opposition zu unterstützen.<br />

Wir fordern freie und faire Präsidentschaftswahlen<br />

sowie die sofortige Freilassung des<br />

kürzlich auf einem Ryanair-Flug festgenommenen<br />

Journalisten Roman Protassewitsch so -<br />

wie aller anderen politischen Gefangenen“,<br />

so der österreichische Regierungschef, der<br />

sich froh darüber zeigte, sich mit Šimonytė<br />

austauschen zu können, da sie als Einwohnerin<br />

des Nachbarlandes die Situation in Belarus<br />

besser verfolgen könne.<br />

„Die EU hat schnell reagiert. Wir unterstützen<br />

weitere Sank tionen gegen das Regime,<br />

wenn dies notwendig ist. Wir hoffen, daß<br />

es möglich ist, eine Verbesserung der Situation<br />

zu erreichen. Wenn nicht, wird es eine<br />

Foto: BKA / Florian Schrötter<br />

Am 11. Juni empfing Bundeskanzler Sebastian Kurz die Premierministerin der Republik<br />

Litauen, Ingrida Šimonytė, zu einem Arbeitsgespräch im Bundeskanzleramt in Wien.<br />

starke Reaktion der EU brauchen“, so Kurz,<br />

der sich für den interessanten Meinungsaustausch<br />

bedankte.<br />

Šimonytė: Das belarussische Volk hat<br />

das Recht, über sein eigenes Schicksal<br />

zu entscheiden<br />

Die Premierministerin bedankte sich für<br />

die Einladung und brachte ihre Hoffnung zum<br />

Ausdruck, daß die bilaterale Zusammenarbeit<br />

mit Österreich noch weiter verstärkt wer -<br />

den könne. „Viele unserer Themen, viele un -<br />

serer gemeinsamen Probleme werden auf eu -<br />

ropäischer Ebene gelöst, wo wir Partner sind,<br />

wo wir diskutieren, was für uns als Gemeinschaft<br />

und was für unsere Werte wesentlich<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

ist. Es ist wichtig, daß wir uns mit Freunden,<br />

so wie heute, austauschen können“, so<br />

Šimonytė. Die Europäische Union stehe vor<br />

vielen Herausforderungen. Man müsse sich<br />

auch dem zuwenden, was vor der eigenen<br />

Tür passiere.<br />

„Ich bin der österreichischen Bun des -<br />

regierung und der Europäischen Union sehr<br />

dankbar, daß sie so rasch reagiert haben. Wir<br />

müssen Mittel und Wege finden, um sicherzustellen,<br />

daß politische Gefangene, die nah<br />

an der Grenze der Europäischen Union festgehalten<br />

werden, freikommen und daß das<br />

belarussische Volk das Recht hat, über sein<br />

ei genes Schicksal zu entscheiden“, so Premierministerin.<br />

n

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