Ausgabe 199
Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. Downloads in vier verschiedenen pdf-Varianten auf http://oesterreichjournal.at/
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>199</strong> / 22. 06. 2021<br />
Österreich, Europa und die Welt<br />
Eine Million Impfdosen für Westbalkanstaaten<br />
43<br />
Foto: BKA / Dragan Tatic<br />
Am 18. Juni empfing Bundeskanzler Sebastian Kurz die Regierungschefs der Westbalkanstaaten zu einem Gipfeltreffen im Bundeskanzleramt.<br />
„Der Westbalkan ist für Österreich eine<br />
besonders relevante Region, mit der wir uns<br />
wirtschaftlich, historisch, menschlich und<br />
auch kulturell eng verbunden fühlen“, sagte<br />
Bundeskanzler Sebastian Kurz am 18. Juni<br />
im Bundeskanzleramt bei einer Pressekonferenz<br />
nach Gesprächen mit den Ländern des<br />
Westbalkans in Wien. Teilgenommen haben<br />
daran die Ministerpräsidentin von Serbien,<br />
Ana Brnabić, der Premierminister von Nordmazedonien,<br />
Zoran Zaev, der Vorsitzende des<br />
Ministerrats von Bosnien-Herzegowina, Zo -<br />
ran Tegeltija, der Premierminister von Montenegro,<br />
Zdravko Krivokapić, der Regierungs -<br />
chef des Kosovo, Albin Kurti, die albanische<br />
Infrastrukturministerin Belinda Belluku so -<br />
wie der EU-Sonderbeauftragte für den Belgrad-Pristina-Dialog<br />
und Fragen des Westbalkans,<br />
Miroslav Lajčák.<br />
Der Bundeskanzler erinnerte daran, daß<br />
viele Menschen in Österreich ihre Wurzeln<br />
in dieser Region hätten. „Unser Land ist einer<br />
der wichtigsten Investoren in den Staaten<br />
des Westbalkans. Wir haben eine starke wirtschaftliche<br />
Kooperation, von der auch zahlreiche<br />
Jobs abhängen. Daher setzen wir uns<br />
schon lange für eine europäische Integration<br />
der Westbalkanstaaten ein und unterstützen<br />
die dafür notwendigen Reformen“, so Kurz.<br />
Diese Bemühungen würden auch weiterhin<br />
fortgesetzt. „Die Corona-Pandemie hat nicht<br />
nur die Europäische Union und die Staaten<br />
des Westbalkan erschüttert, sondern auch da -<br />
zu geführt, daß andere wichtige Themen<br />
überlagert wurden“, sagte der Regierungschef.<br />
Er sei froh darüber, daß man sich nun auch<br />
wieder vermehrt Fragen abseits der Pandemie<br />
zuwenden könne.<br />
Unterstützung im Kampf<br />
gegen die Covid-19-Pandemie<br />
„Wir haben die Pandemie erst besiegt,<br />
wenn alle Staaten in Europa und darüber<br />
hinaus diese Pandemie besiegt haben. Alleine<br />
können wir dabei nicht erfolgreich sein“,<br />
betonte Kurz. Österreich habe daher die<br />
Unterstützung der Westbalkanstaaten durch<br />
Impfstoff aus der EU koordiniert. Auf diese<br />
Weise sei es gelungen, über 600.000 Impfdo -<br />
sen aus der Europäischen Union für die Re -<br />
gion sicherzustellen. „Darüber hinaus wollen<br />
wir aber als Republik Österreich auch einen<br />
bilateralen Beitrag leisten. Daher hat die Bun -<br />
desregierung beschlossen, für die Länder des<br />
Westbalkans eine Million Impfdosen zur Ver -<br />
fügung zu stellen.“ Diese Impfdosen sollen<br />
ab August bis Ende des Jahres geliefert werden.<br />
Zudem trete Österreich auf EU-Ebene<br />
dafür ein, daß sämtliche Reiseregelungen in<br />
Zusammenhang mit der Pandemie nicht auf<br />
die EU beschränkt bleiben, sondern mit Dritt -<br />
staaten akkordiert würden.<br />
Reformschritte anerkennen –<br />
EU-Perspektive sicherstellen<br />
„Natürlich stehen nach wie vor Herausforderungen<br />
bevor. Es gibt noch vieles an<br />
notwendiger Reformarbeit in den Staaten des<br />
Westbalkan, aber auch viele Fortschritte, die<br />
anerkannt werden müssen“, sagte der Bun -<br />
deskanzler mit Verweis auf positive Entwick -<br />
lungen wie das Wirtschaftswachstum oder<br />
bereits erfolgte Reformschritte. Österreich<br />
werde sich weiterhin für einen erfolgreichen<br />
Reformprozeß und die entsprechende Anerkennung<br />
dafür von Seiten der EU einsetzen.<br />
Zusammenarbeit im Kampf<br />
gegen illegale Migration<br />
„Die illegale Migration ist für viele europäische<br />
Länder, insbesondere auch für Ös -<br />
terreich, ein massives Problem. Der Kampf<br />
dagegen kann nur gemeinsam mit unseren<br />
Partnern erfolgreich sein. Die Staaten des<br />
Westbalkans sind dabei sehr wesentlich für<br />
uns“, betonte Kurz. Daher unterstütze Österreich<br />
diese Länder bereits, unter anderem<br />
durch polizeiliche Kooperation und technische<br />
Hilfsmittel wie Drohnen oder Wärmebildkameras.<br />
„Wir haben heute besprochen,<br />
daß wir diese Zusammenarbeit weiter ausbauen<br />
werden.“ Davon würde die Republik<br />
Österreich unmittelbar profitieren, „denn je<br />
früher es gelingt, illegale Migration zu stoppen,<br />
desto größer ist die Chance, daß Menschen<br />
nicht illegal in die Europäische Union<br />
kommen.“<br />
Abschließend bedankte sich der Bundeskanzler<br />
bei den Ländern des Westbalkans für<br />
den guten Austausch in Wien. „Ich bin froh<br />
über diese gute Partnerschaft“, so Kurz. n<br />
https://www.bundeskanzleramt.gv.at/<br />
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