Ausgabe 199
Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. Downloads in vier verschiedenen pdf-Varianten auf http://oesterreichjournal.at/
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>199</strong> / 22. 06. 2021<br />
Gerade in diesen herausfordernden Zeiten<br />
ist es wichtig, mit seinen Nachbarn<br />
im Gespräch zu bleiben: Der neue slowakische<br />
Premierminister Eduard Heger kam<br />
zum Antrittsbesuch nach Wien. Beim Treffen<br />
mit Bundespräsident Alexander Van der<br />
Bellen ging es vor allem um die Fortschritte<br />
im Covid-Impfprozeß und die Stimmungslage<br />
in der Bevölkerung sowie um den slowakischen<br />
Wiederaufbauplan, der in unserem<br />
Nachbarland als wichtiges Instrument zur<br />
Umsetzung von Reformen gesehen wird und<br />
eine massive Investition insbesondere in klimarelevante<br />
Verkehrsprojekte und Gebäudesanierung,<br />
aber auch in die Bereiche Bildung,<br />
Wissenschaft und Forschung und Ge -<br />
sundheit bringen soll. n<br />
Österreich, Europa und die Welt<br />
Antrittsbesuch des Premierministers der Slowakischen<br />
Republik, Eduard Heger, in Österreich<br />
Fotos: HBF / Peter Lechner<br />
Bundespräsident Alexander Van der Bellen empfing den neuen Premierminister der Slowakei,<br />
Eduard Heger, zu einem Antrittsbesuch in seinen Amtsräumen in der Wiener Hofburg<br />
9<br />
»Die Volksgruppenpolitik muß immer weiterentwickelt werden«<br />
Bundespräsident Alexander Van der Bellen<br />
empfing im Beisein von Bundesministerin<br />
Susanne Raab die Vorsitzenden und<br />
stv. Vorsitzenden der österreichischen Volksgruppenbeiräte<br />
zu einem Meinungsaustausch.<br />
Angesprochen wurden dabei aktuelle<br />
Themen wie die Umsetzung der im Vorjahr<br />
erhöhten Fördermittel für die Volksgruppen.<br />
Besprochen wurden auch Fragen der mehrsprachigen<br />
Bildung in den Kindergärten und<br />
Schulen sowie die Sichtbarmachung der<br />
Volksgruppen in den Medien.<br />
Der Bundespräsident betonte in der Sitzung:<br />
„Die autochthonen Volksgruppen sind<br />
mit ihrer jeweils ganz besonderen Sprache<br />
und Kultur ein selbstverständlicher Teil der<br />
österreichischen Identität, den wir nach Kräften<br />
fördern und erhalten müssen. 2020 war<br />
ein besonderes Jahr für die österreichischen<br />
Volksgruppen. Anläßlich des 100-Jahr-Jubiläums<br />
der Kärntner Volksabstimmung ist es<br />
endlich gelungen, die Volksgruppenförderung<br />
substantiell anzuheben. Nicht nur um die seit<br />
25 Jahren überfällige Inflationsanpassung,<br />
sondern auf das Doppelte! Aber Volksgruppenpolitik<br />
muß immer weiterentwickelt werden.<br />
In jedem Land der Welt. Sie muß den<br />
aktuellen Lebensbedingungen und Bedürfnissen<br />
angepaßt werden. So fängt etwa elementare<br />
Bildung, zu deren Förderung in den<br />
Volksgruppen-Sprachen wir laut Staatsvertrag<br />
verpflichtet sind, heute natürlich schon<br />
beim Spracherwerb in Kindergarten und<br />
Krippe an!“, so der Bundespräsident.<br />
Fotos: HBF / Peter Lechner<br />
„Volksgruppen sind oft auch eine Brücke<br />
zu unseren Nachbarn: An vielen bilingualen<br />
Schulen – das wissen Sie alle besser als ich –<br />
lernen österreichische Kinder der jeweiligen<br />
Volksgruppe mit deutschsprachigen Kindern<br />
aus demselben Ort und mit Kindern aus dem<br />
Nachbarland. Gemeinsam! Sie lernen voneinander.<br />
Sie lernen miteinander. Durch sie<br />
wächst Europa enger zusammen.“<br />
Die für Volksgruppenangelegenheiten zu -<br />
ständige Kanzleramtsministerin Susanne Raab<br />
bedankte sich für den Austausch und die gu -<br />
te Zusammenarbeit mit dem Bundespräsidenten<br />
und betonte, daß es bereits ihr drittes-<br />
Treffen mit den Vorsitzenden der Volksgruppenbeiräte<br />
und ihren Stellvertretern seit Be -<br />
ginn des Vorjahrs war. „Wir können auf ein<br />
»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
erfolgreiches Jahr zurückblicken: Ein Meilenstein<br />
war sicher die Verdoppelung der<br />
Volksgruppenförderung, auch die Abstimmungsspende<br />
an Kärnten, mit der im Be -<br />
reich Bildung und Digitalisierung einiges in<br />
Bewegung gesetzt werden kann. Ein eigener<br />
Budgettopf für Volksgruppenmedien wurde<br />
eingerichtet und bereits vergeben. Die erfolg -<br />
reiche Roma-Strategie konnte verlängert wer -<br />
den, und im Ministerrat wurde die IHRA-<br />
Definition von Antiziganismus angenommen.<br />
Jetzt gilt es vor allem, weiter gemeinsam<br />
an der Erarbeitung der Wirkungsindikatoren<br />
zu arbeiten, um eine maximale Treffsicherheit<br />
der Förderungen zu gewährleisten“,<br />
so Susanne Raab an die Volksgruppenvertreter<br />
gerichtet.<br />
n<br />
Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Kanzleramtsministerin Susanne Raab nach<br />
der Konferenz mit den Volksgruppenvertretern in der Hofburg