22.06.2021 Aufrufe

Ausgabe 199

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. Downloads in vier verschiedenen pdf-Varianten auf http://oesterreichjournal.at/

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. Downloads in vier verschiedenen pdf-Varianten auf http://oesterreichjournal.at/

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>199</strong> / 22. 06. 2021<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

45<br />

Der Rat befaßte sich außerdem mit Konfliktregionen<br />

außerhalb Europas. Was in<br />

Myanmar mit der Niederschlagung friedlicher<br />

Proteste durch die Militärjunta begonnen<br />

habe, drohe das Land an den Rand eines<br />

Bürgerkrieges zu bringen.<br />

„Wir müssen der Junta zeigen, daß es<br />

Konsequenzen für ihr Handeln gibt. Dazu<br />

gehören auch weitere gezielte Sanktionen,<br />

erstmals auch gegen eng mit dem Militär<br />

verbundene Unternehmen“, fordert Schallen -<br />

berg.<br />

Etwas aus dem Fokus der Öffentlichkeit<br />

gerückt, sei der Konflikt in Tigray, der<br />

Äthiopien, neben dem Wiederaufflammen<br />

ungelöster Grenzstreitigkeiten mit dem Su -<br />

dan, schwer treffe. Zudem warnt Außenminister<br />

Schallenberg, daß auch Spannungen<br />

um die Befüllung des Großen Renaissance<br />

Staudamms am Nil massives Konfliktpotential<br />

berge. Er erneuerte daher sein Angebot,<br />

mit österreichischer Expertise bei künftigen<br />

Verhandlungen zu unterstützen: „Wir haben<br />

in Zentraleuropa viel Erfahrung im gemeinsamen<br />

Management von Flüs sen, selbst in Zei -<br />

ten, als Europa noch durch den Eisernen Vorhang<br />

geteilt war. Schon bei meiner Reise<br />

nach Äthiopien im Jänner habe ich die Ex -<br />

pertise Österreichs als Sitzstaat der Internationalen<br />

Donauschutzkommission an gebo -<br />

ten.“<br />

Es sei wichtig, daß Äthiopien, der Sudan<br />

und Ägypten zu einem umfassenden Ab -<br />

kommen finden, das die Interessen aller drei<br />

betroffenen Länder respektiere. Genauso<br />

wie die Donau, solle auch der Nil in Zukunft<br />

eine Lebensader sein, die verbindet und nicht<br />

trennt, so Schallenberg abschließend. n<br />

Swetlana Tichanowskaja in Wien<br />

Bei einem Treffen mit der weißrussischen<br />

Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja<br />

am 28. April in Wien unterstrich Außenminister<br />

Alexander Schallenberg die Wichtigkeit<br />

des Dialogs mit allen Seiten. Mit der<br />

Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit<br />

in Europa (OSZE) in Wien verfüge<br />

Österreich über ein perfekt geeignetes Dialogforum.<br />

Eckpfeiler des österreichischen Engagements<br />

für Weißrussland seien die Unterstützung<br />

der Zivilgesellschaft sowie die Notwendigkeit,<br />

Verantwortliche für Menschenrechtsverletzungen<br />

zur Rechenschaft zu ziehen:<br />

„Aus unserer Sicht sind vor allem zwei<br />

Aspekte wesentlich: die Unterstützung für<br />

alle Weißrussinnen und Weißrussen, die in<br />

ihrem Heimatland für ihre Rechte kämpfen,<br />

sowie das Vorgehen gegen Straffreiheit im<br />

Foto: BMEIA / Gruber<br />

Außenminister Alexander Schallenberg empfing die belarussische Oppositionsführerin Sviatlana<br />

Tsikhanouskaya im Außenministerium<br />

Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen“,<br />

so der Außenminister.<br />

Österreich engagiert sich hier aktiv und<br />

in Zusammenarbeit mit NGOs, zum Beispiel<br />

im Rahmen einer Kooperation mit den Ex -<br />

perten für Verfassungsreform der Venedig-<br />

Kommission des Europarats. In Planung ist<br />

außerdem ein „Artists-in-residence“-Programm,<br />

das jungen weißrussischen KünstlerInnen<br />

die Möglichkeit bietet, einige Zeit in<br />

Wien zu verbringen. Dieser rege Kontakt und<br />

Austausch zwischen Mitgliedern der österreichischen<br />

und weißrussischen Zivilgesellschaft<br />

zeigt, daß Österreich nicht wegsieht.<br />

Auch auf EU-Ebene setzt sich Österreich<br />

laufend dafür ein, Lösungen für die Situation<br />

in Weißrußland zu finden: „Österreich bleibt<br />

engagiert. Wir werden das Thema beim<br />

nächsten Rat der EU-Außenministerinnen<br />

und Außenminister erneut besprechen.“<br />

Ein weiteres zentrales Anliegen ist die<br />

Bekämpfung der anhaltenden Menschenrechtsverletzungen<br />

und Straffreiheit in Weiß -<br />

rußland. Österreich setzt sich für dieses<br />

Thema kontinuierlich in multilateralen Gremien<br />

wie dem UNO-Menschenrechtsrat ein:<br />

„Jene, die Menschenrechtsverletzungen be -<br />

gangen haben, müssen wissen, daß sie früher<br />

oder später dafür zur Verantwortung gezogen<br />

werden“, so Schallenberg.<br />

Swetlana Tichanowskaja dankte der<br />

Außenminister für ihr beharrliches Engagement.<br />

Österreich werde weiterhin ein Partner<br />

für die WeißrussInnen sein.<br />

n<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

Österreich hilft Indien<br />

Die Bundesregierung beschloß im Ministerrat<br />

vom 2. April, Indien mit zwei Millionen<br />

Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds<br />

(AKF) zu unterstützen. Die Mittel sind<br />

für den Kauf von antiviralen Medikamenten<br />

im Kampf gegen Covid-19 bestimmt.<br />

Die Pandemie hat Indien schwer gezeichnet.<br />

Seit Beginn der Krise sind auf dem Subkontinent<br />

bereits rund 200.000 Menschen an<br />

Covid-19 verstorben. Besonders in den vergangenen<br />

Tagen ist die Zahl der Neuerkrankungen<br />

sprunghaft angestiegen. Täglich gibt<br />

es über 350.000 Neuninfizierte, was in etwa<br />

ein Drittel der weltweit täglich Neuerkrankten<br />

ausmacht. (damaliger Stand, Anm.)<br />

„Unterstützung und Solidarität für Indien<br />

in dieser schweren Notsituation ist für Österreich<br />

selbstverständlich. Die Pandemie können<br />

wir nur gemeinsam weltweit besiegen.<br />

Wir helfen daher auch sonst, wo es nur möglich<br />

ist, schnell und unbürokratisch, sei es<br />

durch die intensivmedizinische Behandlung<br />

ausländischer Covid-19 Patientinnen und Pa -<br />

tienten in Österreich, die Versorgung mit me -<br />

dizinischer Ausrüstung von Ländern in Not,<br />

oder zuletzt die gemeinsame Impfstoffbeschaffung<br />

mit der Europäischen Kommission<br />

für unsere Partner in den Staaten des Westbalkans“,<br />

so Bundeskanzler Sebastian Kurz.<br />

Die Beschaffung der dringend benötigten<br />

Medikamente erfolgt über das Österreichische<br />

Rote Kreuz, das ein langjähriger und<br />

verläßlicher Partner der österreichischen hu -<br />

manitären Hilfe ist und über weitreichende<br />

Expertise in der Bekämpfung von Epidemien<br />

und Pandemien verfügt.<br />

„Jetzt heißt es hinschauen, Kräfte bündeln<br />

und Hilfe leisten – und zwar rasch. Deshalb<br />

haben wir heute ein Soforthilfepaket als<br />

Österreichs Beitrag zu einer gemeinsamen<br />

Anstrengung der Europäischen Union be -<br />

schlossen. Damit werden antivirale Medika-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!