Ausgabe 199
Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. Downloads in vier verschiedenen pdf-Varianten auf http://oesterreichjournal.at/
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>199</strong> / 22. 06. 2021<br />
Österreich, Europa und die Welt<br />
35<br />
Sorge über Themen in Österreich<br />
m Die Wahrnehmung von Parallelgesellschaf -<br />
ten hat sich verstärkt. Diese werden vor al -<br />
lem im öffentlichen Raum und im Wohnviertel<br />
geortet. Diese werden vor allem<br />
im öffentlichen Raum und im Wohnviertel<br />
geortet, weniger dagegen in Ge schäftsund<br />
Einkaufsvierteln oder der Arbeit.<br />
m In Bezug auf die Vorschläge zum Thema<br />
Migration und Integration steht die Be -<br />
völkerung vor allem berufsspezifischen<br />
Sprachkursen, einer integrationsfördernden<br />
Ausrichtung des islamischen Religionsunterrichts<br />
und der Kontrolle islamischer<br />
ReligionslehrerInnen durch den<br />
österreichischen Staat positiv gegenüber.<br />
m Für stärkere Maßnahmen gegen Rassis -<br />
mus und Diskriminierung, eine stärkere<br />
Einbindung der Eltern in die Bildung ihrer<br />
Kinder und eine Ausbildung von MigrantInnen<br />
in Mangelberufen finden sich breite<br />
Mehrheiten.<br />
© Österreichischer Integrationsfonds<br />
Zentrale Ergebnisse<br />
m Ein erneuter Anstieg der Covid-19-Fälle<br />
und die wirtschaftliche Lage durch die<br />
Corona-Krise sind derzeit die größten<br />
Sor gen der ÖsterreicherInnen. Migrationsthemen<br />
sind im Vergleich dazu et -<br />
was weniger wichtig. Am meisten Bedeutung<br />
im Bereich Migration hat das Thema<br />
politischer Islam.<br />
m 45 Prozent der Bevölkerung sind der<br />
Meinung, daß MigrantInnen in ihren sy -<br />
stemrelevanten Berufen einen beachtli -<br />
chen Anteil zur Bewältigung der Corona-<br />
Pandemiegeleistet haben.<br />
m Das subjektive Sicherheitsgefühl der<br />
Menschen hat sich im Vergleich zur letzten<br />
Umfragewelle im August 2020 signifikant<br />
verschlechtert. Hier spielt nicht nur<br />
der Terroranschlag, sondern auch die Verunsicherung<br />
aufgrund der Corona-Krise<br />
eine tragende Rolle.<br />
m Das Zusammenleben mit MigrantInnen,<br />
die man aus Arbeit, Schule, Nachbarschaft<br />
oder Freundeskreis persönlich kennt,<br />
wird mehrheitlich positiv bewertet. Hat<br />
man bei ZuwanderInnen jedoch kein<br />
bekanntes Gesicht, sondern eine anonyme<br />
Gruppe vor Augen, fällt die Bewertung<br />
negativer aus. So findet das Zu sam -<br />
menlebenmit MigrantInnen im Allgemeinen<br />
in der Arbeit oder in Geschäften zwar<br />
noch eine Mehrheit positiv, in der Schule,<br />
im Wohnviertel und im öffentlichen Raum<br />
wird es jedoch mehrheitlich negativ<br />
wahrgenommen.<br />
m Als Probleme im Zusammenleben werden<br />
vor allem kulturelle Unterschiede, die<br />
Einstellung gegenüber Frauen und die In -<br />
tegrationsbereitschaft gesehen. Die Wahr -<br />
nehmung des politischen<br />
m Islam als ein Problem ist vermutlich vor<br />
dem Hintergrund des Terroranschlags im<br />
Vergleich zum August um 11 Prozentpunkte<br />
angestiegen.<br />
Über den ÖIF<br />
Der Österreichische Integrationsfonds<br />
(ÖIF) ist ein Fonds der Republik Österreich<br />
und ein Partner des Bundes in der Integrationsförderung.<br />
m In seiner Tätigkeit richtet sich der ÖIF an<br />
Asylberechtigte, subsidiär Schutzberechtigte<br />
und Drittstaatsangehörige<br />
m Menschen mit Migrationshintergrund<br />
m Institutionen, Organisationen und MultiplikatorInnen<br />
im Integrations-, Sozialund<br />
Bildungsbereich<br />
m Die österreichische Gesellschaft<br />
Gründung & Aufgaben<br />
Der ÖIF wurde 1960 vom UN-Flüchtlingshochkommissariat<br />
UNHCR und vom<br />
Bun desministerium für Inneres (BM.I) unter<br />
dem Namen „Flüchtlingsfonds der Vereinten<br />
Nationen“ gegründet. Die Ungarn-Krise des<br />
Jahres 1956 und die damit verbundene<br />
Flüchtlingswelle hatte deutlich gemacht, daß<br />
Österreich zur Betreuung von Flüchtlingen<br />
einen entsprechenden institutionellen Rahmen<br />
braucht. Nach seiner Ausgliederung aus<br />
dem BM.I im Jahr <strong>199</strong>1 markierte das Jahr<br />
2002 einen Meilenstein in der Geschichte<br />
des ÖIF. Das Leistungsprofil des ÖIF wurde<br />
ab diesem Zeitpunkt gezielt ausgeweitet und<br />
der ÖIF zeichnet seitdem für die Umsetzung<br />
der Integrationsvereinbarung mitverantwortlich.<br />
In diesem Rahmen wickelt der ÖIF<br />
österreichweit Deutschprüfungen auf verschiedenen<br />
Sprachniveaus ab und evaluiert<br />
Deutsch-Integrationskurse zur laufenden<br />
Qualitätssicherung.<br />
n<br />
https://www.integrationsfonds.at/<br />
»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at