Untitled - VDSt zu Bremen
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Verein Deutscher Studenten<br />
Köln<br />
(gegründet am 11. Dezember 1919)<br />
an der Universität Köln<br />
(gegründet am 6. Januar 1389)<br />
Nach Wiedergründung der Universität Köln im Juni 1919 wurde der <strong>VDSt</strong> <strong>zu</strong> Köln anläßlich einer<br />
Weihnachtsfeier von Aktiven und Alten Herren anderer Bünde am 11. Dezember 1919 ins Leben gerufen.<br />
Der Bund nahm einen raschen Aufschwung, so daß im SS 1920 bereits 40 aktive Bundesbrüder gezählt<br />
werden konnten.<br />
Der <strong>VDSt</strong> zeichnete sich besonders in der Bekämpfung der politischen Bestrebungen aus, die das Rheinland<br />
vom Deutschen Reich loslösen und <strong>zu</strong> einem selbständigen staatlichen Gebilde machen wollten.<br />
Er wurde deshalb als einzige Kölner studentische Verbindung <strong>zu</strong>sammen mit dem <strong>VDSt</strong> Bonn und dem<br />
<strong>VDSt</strong> Aachen am 6. Juni 1924 durch die französische Besat<strong>zu</strong>ngsmacht verboten. Der Bund löste sich aber<br />
nicht auf, sondern fand Asyl in den Heimen der Sängerschaft Rheno-Skaldia“ sowie der Burschenschaft<br />
”<br />
” Germania“ und lebte mit tatkräftiger Unterstüt<strong>zu</strong>ng des Kölner Waffenrings weiter. Welches Ansehen<br />
der <strong>VDSt</strong> inzwischen erworben hatte, trat nach dem Ab<strong>zu</strong>g der Franzosen Ende Januar 1926 <strong>zu</strong>tage, als<br />
sich der Bund am 19. Februar desselben Jahres mit einem feierlichen Kommers öffentlich rekonstituierte.<br />
Der <strong>VDSt</strong> <strong>zu</strong> Köln entfaltete nach 1926 ein reges korporatives Leben, in dem die praktische Richtung<br />
dominierte; davon zeugen die zahlreichen Chargenforderungen gegen andere im Waffenring <strong>zu</strong>sammengeschlossene<br />
Korporationen. Daneben wurde aber die theoretische Arbeit keinesfalls vernachlässigt. Vor<br />
allem die Grenzlandarbeit fand unter den Bundesbrüdern rege Anteilnahme. Mit der Deutsch-Niederländischen<br />
Vereinigung verbanden den Kölner Bund zahlreiche Fahrten nach Flandern.<br />
Die nach 1928 einsetzende wirtschaftliche Depression verhinderte immer wieder den Erwerb oder Bau<br />
eines eigenen Hauses, so daß sich das Bundesleben im günstigsten Fall in angemieteten Etagen abspielte.<br />
Seit 1933 begannen Bund und Bundesleben <strong>zu</strong> stagnieren. Wie andere Korporationen auch, wurde der<br />
<strong>VDSt</strong> <strong>zu</strong> Köln 1935 im Zeichen der Gleichschaltung der Studentenschaft in die NS-Kameradschaft ” Ludendorff“<br />
überführt. Damit gab es keine Gelegenheit mehr, eigentliche <strong>VDSt</strong>-Arbeit <strong>zu</strong> leisten.<br />
Erst als sich nach Kriegsende mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 die Lebensverhältnisse<br />
<strong>zu</strong> normalisieren begannen, fanden sich einzelne Alte Herren <strong>zu</strong>sammen, um eine Wiederbelebung<br />
des <strong>VDSt</strong> <strong>zu</strong> Köln <strong>zu</strong> betreiben. Dies wurde möglich durch den Kontakt <strong>zu</strong> einer Gruppe von Studenten,<br />
die seit 1949 miteinander befreundet unter dem Namen ” Frisia“ korporative Bräuche pflegten und<br />
Anlehnung an eine bestehende Gruppe von Alten Herren suchten. So kam es am 25. November 1950<br />
<strong>zu</strong>r Rekonstituierung des Kölner Bundes, die von 38 Alten Herren und acht Gründungsburschen feierlich<br />
begangen wurde.<br />
In den folgenden Jahren wurden die ehemaligen Angehörigen des Bundes aus der Vorkriegszeit in den AH-<br />
Bund integriert und eine starke Aktivitas aufgebaut. Als der Bund 1958 die ersten gemieteten Räume in<br />
Köln-Ehrenfeld beziehen konnte, die für fünf Jahre <strong>zu</strong>m Zentrum des Bundeslebens wurden, umfaßte die<br />
Aktivitas 73 Mitglieder. Die engen freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Bundesbrüdern und die<br />
abwechslungsreichen Semesterprogramme ließen viele junge Studenten den Weg <strong>zu</strong>m <strong>VDSt</strong> finden. Durch<br />
den Zu<strong>zu</strong>g von älteren Bundesbrüdern, die in Köln ihr Diplomexamen mit Hilfe der Repetitoren ablegen<br />
wollten, nahm die Überalterung des aktiven Bundes immer mehr <strong>zu</strong>. Wechselnde Mietetagen, innere<br />
Auseinanderset<strong>zu</strong>ngen um die politischen Zielset<strong>zu</strong>ngen, darauf folgende Austritte, die für Korporationen<br />
ungünstige Situation an der Massenuniversität Köln und die studentische Protestbewegung 1968 lähmten<br />
<strong>zu</strong>nehmend Engagement und Einsatz im aktiven Bund – unter diesen schwierigen Bedingungen blieb der<br />
Nachwuchs bald aus. Trotz der relativ hohen Zahl von 33 Mitgliedern im Jahre 1969 (alle in Examensnähe)<br />
fand ein Bundesleben praktisch nicht mehr statt, so daß 1970 die faktische Suspendierung des <strong>VDSt</strong> <strong>zu</strong><br />
Köln (durch den AH-Bund) erfolgte.<br />
Während der Vorstand des AH-Bundes die folgende ” aktivenlose“ Zeit mit familiären Treffen draußen im<br />
Lande und dem jährlichen Stiftungsfest in Köln <strong>zu</strong> überbrücken versuchte, war es besonders eine Gruppe<br />
von in Köln und Umgebung ansässigen Bundesbrüdern, die beisammen blieben und sich mit ihren Frauen<br />
und den restlichen Mitgliedern des ehemaligen aktiven Bundes regelmäßig trafen. In den Jahren 1973/74<br />
wurde mit Unterstüt<strong>zu</strong>ng des damaligen Vorortes Aachen-Breslau II eine Reaktivierung versucht, die<br />
Bemühungen blieben jedoch erfolglos.<br />
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