Untitled - VDSt zu Bremen
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Dieser politische Bildungsauftrag soll erfüllt werden durch:<br />
– Informations- und Diskussionsveranstaltungen der Bünde,<br />
– Besuch von Tagungen des Verbandes,<br />
– Sammeln praktischer Erfahrung (Besuch von Institutionen, Besuch von Rhetorikseminaren usw.),<br />
– Besuch von Veranstaltungen öffentlicher und gemeinnütziger Träger,<br />
– Teilnahme an Veranstaltungen im politischen und vorpolitischen Raum,<br />
– Beschaffung einschlägiger Informationsmaterialien (z. B. Bundes- und Landeszentralen für politische<br />
Bildung, Landesfilmbildstellen, Bibliotheken, Presse- und Informationsämter),<br />
– Knüpfen und Pflege von Kontakten <strong>zu</strong> fachkompetenten Persönlichkeiten.<br />
Ein umfangreicher Themenkatalog für die politische Bildungsarbeit ist im ” theoretischen Fuxengrundriß“<br />
(S. 262 - 263) <strong>zu</strong> finden.<br />
2. Freiheitlich-demokratische Grundordnung, Recht und Freiheit<br />
Die Vereine Deutscher Studenten treten für die freiheitlich-demokratische Grundordnung ein, die das<br />
Zusammenleben und den Interessenausgleich aller Gruppen nach rechtsstaatlichen Prinzipien regelt,<br />
eine freie politische Meinungsbildung ermöglicht und den politischen Entscheidungsprozeß nach demokratischen<br />
Grundsätzen vorschreibt. Eine freiheitlich-demokratische Ordnung lebt davon, daß jeder<br />
einzelne notwendige Veränderungen in Staat und Gesellschaft nach rechtsstaatlich-demokratischen<br />
Regeln mitgestaltet.<br />
Daher fordern die Vereine Deutscher Studenten von ihren Mitgliedern<br />
– unter Voranstellung der Außen- und Sicherheitspolitik die Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit den geistigen<br />
Grundlagen und der Wirklichkeit unserer freiheitlich-demokratischen Rechtsstaaten einerseits und<br />
totalitärer Systeme andererseits,<br />
– die Bereitschaft <strong>zu</strong>m aktiven Einsatz für den freiheitlich-demokratischen Rechts- und Sozialstaat,<br />
– die Vermittlung von Wissen über die soziale Marktwirtschaft und andere Wirtschaftsstrukturen,<br />
– das Bemühen um ein menschliches Miteinander, das von der Achtung vor der Meinung Andersdenkender<br />
bestimmt ist.<br />
3. Soziale Ordnung, soziale Aufgaben<br />
Seit der Gründung der Vereine Deutscher Studenten stand die Beschäftigung mit sozialen Fragen<br />
stets im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit. Am Anfang geschah dies im Sinne der Sozialen Botschaft des<br />
Jahres 1881, die primär die soziale Sicherung des Arbeiters <strong>zu</strong>m Ziele hatte.<br />
Heute gibt es ein umfassendes Netz an sozialen Leistungen und eine weitgehende materielle Sicherung<br />
des Bürgers. Infolgedessen hat sich die Problemstellung verschoben; in der Sozialpolitik stehen daher<br />
heute andere Probleme im Vordergrund:<br />
– ungenügende Leistungsanreize,<br />
– Formen, Tendenzen und Grenzen sozialer Umverteilung,<br />
– Fragen der Sozialpartnerschaft,<br />
– die Belastbarkeit des Staates hinsichtlich sozialer Leistungen bei gleichzeitiger Abnahme der Bereitschaft<br />
<strong>zu</strong> eigener Verantwortung,<br />
– die Zunahme der Unfreiheit des einzelnen infolge sozialer Abhängigkeit vom Staat.<br />
Diese Fragen sind für die <strong>zu</strong>künftige gesellschaftspolitische Entwicklung und somit für das Berufsleben<br />
und die spätere gesellschaftliche Stellung des Studenten von außerordentlicher Bedeutung. Die Vereine<br />
Deutscher Studenten haben hier die Chance, eine Lücke in der Hochschulausbildung <strong>zu</strong> schließen, und<br />
können ihren studentischen Mitgliedern schon vor dem Eintritt in das Berufsleben Erfahrungen und<br />
Einblicke verschaffen.<br />
Zu empfehlen sind:<br />
– Berücksichtigung dieser Probleme im Semesterprogramm,<br />
– Vorträge von Bundesbrüdern, die sich als Praktiker in ihrem Beruf mit diesen Fragen auseinandersetzen<br />
müssen,<br />
– Betriebsbesuche mit anschließender Aussprache mit Mitarbeitern, Unternehmensleitungen und Betriebsrat,<br />
– Diskussionen mit Vertretern von Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften, Kammern und Wirtschaftsforschungsinstituten.<br />
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