Untitled - VDSt zu Bremen
Untitled - VDSt zu Bremen
Untitled - VDSt zu Bremen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
gewordene Recht des anderen Volkstums und des Staates, in dem die Minderheit lebt, anerkannte. Wie<br />
er arbeiteten viele <strong>VDSt</strong>er, besonders in Siebenbürgen, wo die Pfarrer Stützen des Deutschtums waren<br />
und sind; viele von ihnen sind bis <strong>zu</strong>m heutigen Tag überzeugte <strong>VDSt</strong>er.<br />
1927 trat der hochverdiente 1. Vorsitzende des AH-Verbandes AH Pabst wegen einer schweren Erkrankung<br />
<strong>zu</strong>rück. Bis <strong>zu</strong>r nächsten AHVT übernahm sein Vertreter AH Dr. Wilhelm Berensmann (Münster,<br />
Erlangen, ao Frankfurt, Prag, Tetschen-Liebwerd, Gießen, Halle-Wittenberg, Graz) den Vorsitz; AH Reinhold<br />
Müller (Braunschweig, Straßburg-Hamburg) wurde in den Vorstand des AH-Verbandes kooptiert<br />
– er war von 1905 bis 1950 (!) Vorsitzender des AH-Bundes des <strong>VDSt</strong> Braunschweig. – Die AHVT 1927<br />
wählte dann AH Professor Gerhard Menz (Breslau, ao Leipzig), Syndikus des Börsenvereins Deutscher<br />
Buchhändler, <strong>zu</strong>m Vorsitzenden; der bisherige 2. Stellvertretende Vorsitzende AH Dr. Nils Johansen wurde<br />
1. Stellvertreter (AH Hannover II, ao AH Straßburg-Hamburg, Graz, Leipzig) und AH Ernst Ahlgrimm<br />
(Rostock, Straßburg-Hamburg) 2. stellvertretender Vorsitzender; AH Pabst aber wurde von der AHVT<br />
<strong>zu</strong>m Ehrenvorsitzenden ernannt, AH Berensmann <strong>zu</strong>m Ehrenmitglied des Vorstandes des AH-Verbandes.<br />
4 Kyffhäuser-Verband im ” Dritten Reich“, seine Auflösung im Jahr 1938 – der<br />
Zusammenhalt der <strong>VDSt</strong>er bis <strong>zu</strong>m Ende des Zweiten Weltkrieges 1945<br />
4.1 Die Vereine Deutscher Studenten und die Nationalsozialisten vor der Machtergreifung<br />
Das Jahr 1933 und die Machtergreifung der Nationalsozialisten bedeuten auch für die Geschichte unseres<br />
Verbandes einen tiefen Einschnitt. Wenn in den 50er und 60er Jahren von unkundiger oder gegnerisch eingestellter<br />
Seite immer wieder behauptet worden ist, der <strong>VDSt</strong> habe vor 1933 einen Vortrupp der NSDAP<br />
an den deutschen Hochschulen gebildet, so trifft dies einfach nicht <strong>zu</strong>, wie man dies aus dem bereits Gesagten<br />
schon folgern kann. Es hat damals Ende der 20er Jahre und Anfang der 30er Jahre unter den Aktiven<br />
und Alten Herren Nationalsozialisten gegeben, die aufrichtig meinten, daß es dem Nationalsozialismus<br />
wirklich um eine Aussöhnung der so lange Zeit divergierenden Ideen des Nationalgedankens und des Sozialismus<br />
<strong>zu</strong> tun sei, und die glaubten, daß allein die Hitlerbewegung die Not der Weltwirtschaftskrise<br />
für Deutschland überwinden könne; in der Tat gab sich die NSDAP von 1933 bewußt antikapitalistisch<br />
und sozialistisch. Eine beachtliche Zahl unter den <strong>VDSt</strong>ern – gerade auch unter den Jüngeren – erhob<br />
auf Tagungen, auf Conventen und besonders in den Akademischen Blättern warnend ihre Stimme, da<br />
sie voraussahen, daß Hitler und seine Bewegung, wenn sie erst an die Macht kämen, Deutschland in das<br />
Verhängnis führen würde, ohne daß sie allerdings ahnen konnten, wie groß die Katastrophe sein würde.<br />
4.2 Der Kyffhäuser-Verband im ” Dritten Reich“<br />
Sehr bald zeigte es sich, wie recht die skeptischen Stimmen hatten. Der totalitäre Machtanspruch der<br />
NSDAP duldete, wie auch sonst, so auch im studentischen Leben, keine Gemeinschaften neben sich, die<br />
ihre historisch gewachsene Aufgabe weiterführen wollten. Alle Versuche, dem Verband wenigstens in der<br />
Volkstumsarbeit und ihren kulturellen Aufgaben eine Sonderaufgabe <strong>zu</strong> wahren, schlugen fehl. Auch der<br />
VDA, seit 1933 unter dem Vorsitz des <strong>VDSt</strong>ers Hans Steinacher; wurde gleichgeschaltet. Die bisherigen<br />
Bestrebungen der vom <strong>VDSt</strong>er-Geist getragenen Arbeit des VDA, die deutschen Volksgruppen im Ausland<br />
<strong>zu</strong> erhalten, wurden durch Zwangsumsiedlungen nach 1939 in ihr Gegenteil verkehrt; durch die Politik<br />
von NSDAP und SS verschwand das Auslandsdeutschtum bis auf wenige Reste von der Bildfläche, wobei<br />
die Reaktionen auf die NS-Greueltaten den Rest dieser traurigen Aufgabe erledigten.<br />
Im Mai und Juni 1933 wurden aktiver Verband und Altherrenverband nach dem Führerprinzip umgestaltet;<br />
in einem zehnköpfigen Führerrat behielten unter dem Verbandsführer und seinem geschäftsführenden<br />
Stellvertreter die Bundesbrüder Gerhard Menz, Vorsitzender des AH-Verbandes, Reinhard Breder (<strong>VDSt</strong><br />
Straßburg-Hamburg, heute AH Straßburg-Hamburg und Königsberg-Mainz) als Vorortsvorsitzender, und<br />
Hans Weber (AH Berlin, ao AH Marburg) als Vorsitzender der Gauverbände, der regionalen Verbandsgliederungen,<br />
ihre Ämter unter neuen Namen bei. Verbandsführer wurde für die Zeit von Juni 1933<br />
bis Januar 1935 ein ehemaligen <strong>VDSt</strong>er, den man vorsichtshalber wieder aufgenommen hatte, Wilhelm<br />
Kube, in der NSDAP Gauleiter der Kurmark und seit 1928 Fraktionsvorsitzender im Preußischen Landtag.<br />
Als sich seine und des Verbandes Wege wieder zwangsläufig trennten, wurde Johannes Wotschke<br />
(AH Braunschweig, Dresden, ao AH Berlin, Hannover-Danzig, Hannover II, Wien) sein Nachfolger. Er<br />
war damals Nationalsozialist aus gutgläubiger Überzeugung und nahm den schweren Kampf mit seiner<br />
eigenen Partei auf, um den Verband als Vereinigung, die sich wie in ihrer Anfangszeit wieder bewußt<br />
21