Untitled - VDSt zu Bremen
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Verein Deutscher Studenten<br />
Berlin - Handelshochschule<br />
(gegründet im Jahre 1919)<br />
an der Handelshochschule <strong>zu</strong> Berlin<br />
(gegründet am 27. Oktober 1906)<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg hatte sich die Situation in unserem Volke völlig gewandelt. Offiziere, Soldaten<br />
strömten <strong>zu</strong>rück, auch an die Universitäten. Sie waren nicht reaktionär, sie waren bereit, sich der neuen<br />
Situation <strong>zu</strong> stellen, aber sie wollten ihre Ideale nicht aufgeben. Viele von ihnen gingen in die alten<br />
Korporationen. Studenten an der Handels-Hochschule Berlin fanden aber keine Korporation ähnlich den<br />
Vereinen Deutscher Studenten. Sie gingen deshalb daran, eine neue Gemeinschaft <strong>zu</strong> gründen, die sie<br />
” Gemeinschaft Deutschgesinnter Studenten an der Handels-Hochschule Berlin“ nannten. Die materielle<br />
Grundlage für diese Nachkriegs-Studenten war schmal, trotzdem verleugneten sie ihre Ideale nicht. In<br />
der damaligen Zeit war auch der Begriff deutschgesinnt“ mit Absicht gebraucht worden, da deutsche<br />
”<br />
Gesinnung leider nicht mehr selbstverständlich war.<br />
Die GDSt entwickelte sich verhältnismäßig schnell; die Mitgliederzahl stieg sehr bald auf 70, was um so<br />
bedeutungsvoller war, da ihr nicht wie anderen Korporationen eine Altherrenschaft <strong>zu</strong>r Seite stand. Die<br />
Verbindung <strong>zu</strong>r Professorenschaft war gut. An den Sommerfesten im Terrassenrestaurant Wilhelmshöhe<br />
am Stößensee nahmen immer drei bis fünf Professoren mit ihren Familien teil. Die Bande zwischen Lehrern<br />
und Studenten waren stark und blieben es auch <strong>zu</strong>mindest bis tief in die 30er Jahre hinein.<br />
Als im Jahre 1925 die Handelshochschule Berlin das Promotionsrecht bekam, wurde auch für den Kyffhäuserverband<br />
der Vereine Deutscher Studenten eine Vertretung an der Handels-Hochschule Berlin interessant.<br />
Es lag nahe, daß sich der <strong>VDSt</strong> <strong>zu</strong> Berlin und die GDSt an der Handels-Hochschule Berlin <strong>zu</strong><br />
Gesprächen <strong>zu</strong>sammenfanden, da die GDSt stets Ziele wie die V<strong>VDSt</strong> vertrat.<br />
Die Entwicklung ging über die Gründung einer Handelshochschulgruppe des <strong>VDSt</strong> <strong>zu</strong> Berlin, in die die<br />
aktiven Bundesbrüder der GDSt eintraten, aber auch viele Alte Herren, die, noch einmal reaktiviert,<br />
gewissermaßen die Fuxenstunden des <strong>VDSt</strong> nachholten. Leider haben nicht alle Bundesbrüder der GDSt<br />
den Schritt <strong>zu</strong>m <strong>VDSt</strong> mitvollzogen, aber alle, die sich da<strong>zu</strong> entschlossen, sind sehr schnell und bis heute<br />
gute und begeisterte <strong>VDSt</strong>er geworden.<br />
Bereits auf der Verbandstagung des Jahres 1927 wurde der <strong>VDSt</strong> an der Handelshochschule Berlin in<br />
den Kyffhäuser-Verband aufgenommen. Der verhältnismäßig noch kleine, aber sehr rege Bund beschäftigte<br />
sich insbesondere mit allgemeinen, politischen und wirtschaftlichen Problemen und Hochschulfragen.<br />
Gemeinsam mit den Berliner Bruderbünden wirkte er auf Veranstaltungen, z. B. dem Reichsgründungskommers,<br />
weit in die Öffentlichkeit.<br />
Der <strong>VDSt</strong> an der Handels-Hochschule Berlin war nie ein ” theoretischer“ Bund, sondern bewußt korporativ,<br />
er hatte aber von seinen gemeinsamen Semestern mit dem <strong>VDSt</strong> <strong>zu</strong> Berlin so viel Respekt vor ernster<br />
Arbeit der Vereine Deutscher Studenten mitbekommen, daß diese niemals gelitten hat, sondern daß in<br />
dem jungen Bund eine Harmonie zwischen beiden Richtungen bestand. So konnte es nicht wundernehmen,<br />
daß dieser Bund sich sehr schnell entwickelte und an der Handels-Hochschule sehr beachtet wurde.<br />
Bis <strong>zu</strong>r Machtübernahme durch den Nationalsozialismus hatte sich diese erfreuliche Entwicklung fortgesetzt;<br />
der größte Teil der Aktiven und Alten Herren war jedoch nicht gewillt, sich den angeordneten<br />
Maßnahmen <strong>zu</strong> fügen; so wurde auf die Verleihung eines Namens an die Kameradschaft verzichtet.<br />
Die Vereinbarung mit dem <strong>VDSt</strong> <strong>zu</strong> Berlin zeigte, daß der Atherrenbund nicht nur von Erinnerung leben<br />
wollte.<br />
Bald nach der Gründung des <strong>VDSt</strong> <strong>zu</strong> Mannheim im Jahre 1958 fanden Besprechungen zwischen dem<br />
Altherrenbund des <strong>VDSt</strong> an der Handels-Hochschule Berlin und dem <strong>VDSt</strong> <strong>zu</strong> Mannheim statt. Diese<br />
Verhandlungen führten <strong>zu</strong> einem positiven Ergebnis, und zwar sehr schnell.<br />
Bereits im Jahre 1959 wurde eine Vereinbarung dahingehend getroffen, daß die Alten Herren des Vereins<br />
Deutscher Studenten an der Handels-Hochschule Berlin auch gleichzeitig Alte Herren des <strong>VDSt</strong> <strong>zu</strong><br />
Mannheim wurden. Der Altherrenbund des Vereins Deutscher Studenten an der Handels-Hochschule<br />
Berlin wurde aufrechterhalten, einmal aus politischen Gründen, weil wir keinen Bund in Berlin auflösen<br />
wollten, <strong>zu</strong>m anderen aber auch deswegen, weil die Möglichkeit nicht aus<strong>zu</strong>schließen ist, daß in Berlin eine<br />
neue Hochschule entsteht. Auch für diesen Fall ist Vorsorge getroffen; es sollen dann alle Alten Herren<br />
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