Untitled - VDSt zu Bremen
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Verein Deutscher Studenten<br />
Ulm<br />
(Suevia-Pannonica,<br />
Vereinigung Ungarndeutscher Akademiker)<br />
Die Gründung der Vereinigung wurde in den 50er Jahren vorbereitet (eingetragen 1960), und zwar <strong>zu</strong>r<br />
Überwindung landsmannschaftlicher Gegensätze und Sammlung auch solcher Persönlichkeiten, die sich<br />
keiner Richtung angeschlossen hatten. Die verbindende Plattform war und ist vor allem das sachlich und<br />
freundschaftlich ungetrübte gemeinschaftliche Erlebnis der Bleyer-Zeit nach dem 1. Weltkrieg. Jakob<br />
Bleyer (gestorben 1933) war das große Vorbild im Höhepunkt eines vielfach überhitzten Nationalismus.<br />
Er war Ausdruck und Opfer des Kampfes um die Muttersprache, der einen elementaren Bestandteil der<br />
Menschenrechte bedeutet. Die Mitglieder der ” Suevia, Verband ungarn-deutscher Hochschüler und Akademiker“<br />
in Budapest, Fünfkirchen und Szegedin waren neben vielen schlichten Bauern und Handwerkern<br />
in den schwäbischen Dörfern auch die ältesten Mitarbeiter Bleyers. Sie bildeten auch den Ausgangspunkt<br />
für die heutige ” Suevia-Pannonica“. Unsere Aufgabe sehen wir heute neben der Pflege bundesbrüderlicher<br />
Atmosphäre in der zeitgemäßen Weiterentwicklung unserer Gedanken aus dem harten Volkstumskampf<br />
<strong>zu</strong>r Völkerverständigung auf dem Gebiet der deutsch-ungarischen Schicksalsgemeinschaft.<br />
Ungarndeutsches Wesen ist aus der ungarischen Geschichte nicht weg<strong>zu</strong>denken, und auch inmitten der<br />
vom Chauvinismus bedingten Vertreibungswelle ist etwa die Hälfte der Volksgruppe in der Heimat geblieben.<br />
Wir sind eine kleine Schar, unsere Mittel und Möglichkeiten sehr bescheiden. Wir glauben jedoch, daß<br />
auch der geringste Versuch <strong>zu</strong>r Klärung von Mißverständnissen und Verwicklungen in Geschichte und<br />
Gegenwart beitragen kann <strong>zu</strong>r Schaffung neuer und sicherer Bindeglieder. Hunderttausende von Ungarndeutschen<br />
sprechen heute in aller Welt, besonders in den Bundesrepubliken Deutschland und Österreich,<br />
von ihrem einstigen Heimatland; jeder Akademiker unter ihnen kann nun auch ” von außen“ die tausend<br />
Jahre ungarischen und ungarndeutschen Schicksals überblicken. Mehr denn je wird deutlich: Der<br />
Ungarndeutsche hat ein besonderes und anderes Verhältnis <strong>zu</strong> ” seinem“ Heimatland als vielleicht andere<br />
einstige deutsche Volksgruppen in Ost- und Südeuropa. Ein Außenstehender wird sich hier schwer<br />
mit üblichen Maßstäben <strong>zu</strong>rechtfinden. Daß aber <strong>zu</strong>m ungarischen Patriotismus für uns auch ein ebenso<br />
deutliches Bekenntnis <strong>zu</strong>r gesamtdeutschen Geisteshaltung gehört, hat gerade Jakob Bleyer mit seinem<br />
Leben und seinem Tod unmißverständlich bezeugt. Sein übergeordnetes Ziel war die europäische Lösung<br />
zwischenstaatlicher und zwischenvolklicher Probleme. Das treibende und verzehrende Moment: eine auf<br />
Verständnis gegründete Menschlichkeit.<br />
Um diese zeitlosen Grundwerte an Gedankengut und Geisteshaltung aus einer bewegten Vergangenheit<br />
heraus in eine neue Zeit hinein<strong>zu</strong>tragen und um der Verbindung einen weiteren Rahmen <strong>zu</strong> verleihen, nahmen<br />
Vertreter der Suevia-Pannonica“ Verbindung mit Männern aus dem V<strong>VDSt</strong> auf, <strong>zu</strong>mal zwischen<br />
”<br />
” Suevia“ und Kyffhäuser-Verband eine Jahrzehnte <strong>zu</strong>rückreichende enge Fühlung bestand, begründet auf<br />
volkspolitischer Arbeit zwischen den beiden Weltkriegen. Im Jahre 1967 kam es dann nach vorbereitenden<br />
Gesprächen auf der VT in Celle <strong>zu</strong>m Zusammenschluß.<br />
Zum Zwecke einer lebendigen Mitarbeit im Rahmen des Verbandes arbeitet die ” Suevia-Pannonica“,<br />
insbesondere der hochverdiente erste Vorsitzende der Vereinigung, Dr. Adam Schlitt.<br />
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