Untitled - VDSt zu Bremen
Untitled - VDSt zu Bremen
Untitled - VDSt zu Bremen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2. Mitgliedsverbände von CDA und CDK<br />
Akademischer Turnbund (ATB)<br />
ist der Verband der akademischen Turn- und Sportverbindungen an den Hochschulen der Bundesrepublik.<br />
Unter Verbindung verstehen wir eine Gemeinschaft von Studenten, deren Interesse in turnerischer<br />
Betätigung liegt. Turnen ist für uns nicht nur Geräteturnen, sondern ein umfassender Begriff für sportliche<br />
Betätigung. Zum Begriff Verbindung gehört für uns weder das Farbentragen noch das Schlagen;<br />
beides wird vom ATB abgelehnt. Von einem Sportverein unterscheiden wir uns dadurch, daß wir von<br />
allen unseren Mitgliedern persönliches Engagement erwarten. Jeder soll das Verbindungsleben mitgestalten.<br />
So werden z. B. unsere Ämter wie Vorsitzender, Sportwart, Schriftführer usw. in jedem Semester neu<br />
gewählt. Wir verstehen das als praktizierte Demokratie. Konfessionell sind wir nicht gebunden.<br />
Der ATB ist Landesturnverband im Deutschen Turnerbund (DTB), der kleinste und der einzige überregionale.<br />
Trotz unserer in Relation <strong>zu</strong> den anderen Landesturnverbänden kleinen Mitgliederzahl sind<br />
überproportional viele Ämter in den Sportverbänden mit ATBern besetzt, ein Zeichen dafür, daß die<br />
Übernahme von Verantwortung und kritisches Engagement <strong>zu</strong>r Gewohnheit werden kann; wir meinen,<br />
eine gute Gewohnheit.<br />
Neben der aktiven sportlichen Betätigung, die durch eigene Lehrgänge an der Deutschen Turnschule in<br />
Frankfurt unterstützt wird, führen wir sporttheoretische Seminare an wechselnden Orten in der Bundesrepublik<br />
durch. Neben dem Sport nimmt natürlich auch das Gesellige einen weiten Raum in unserem<br />
Verbindungsleben ein. Da<strong>zu</strong> gehört eine Segeltour genauso wie ein Festball, eine Autorallye wie ein<br />
Spießbratenessen. Zentrum der Kommunikation der ATVer untereinander sind die Verbindungshäuser,<br />
die meist gleichzeitig Studentenwohnheime sind. – Zeitschrift: ATB-Blätter.<br />
Bunde Deutscher Ingenieur-Corporationen (BDIC)<br />
An den alten deutschen Ingenieurschulen – damals führten sie andere Namen – entstanden um die Mitte<br />
des vorigen Jahrhunderts studentische Verbindungen. Insgesamt sind bis heute weit über 500 Verbindungen<br />
namentlich bekanntgeworden. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg gab es in diesem Bereich nur den<br />
katholischen Verband ” Technischer Cartell-Verband (TCV)“, gegründet 1903. In den zwanziger Jahren<br />
entstanden etwa weitere 30 Korporations-Verbände. Die bekanntesten waren:<br />
BDB – Bund deutscher Burschenschaften (Besprechungsmensur)<br />
EVG – Ehrenbreitsteiner Vertreter-Convent (teils Bestimmungs-, teils Besprechungsmensuren)<br />
FWR – Friedrichsruher Waffenring (Bestimmungsmensur)<br />
WLC – Wachenburger Landsmannschaft-Convent (schlagend)<br />
KDCV – Karthäuser Deputierten-Convents-Verband Bayern<br />
Schon vor 1950 reaktivierten an den Ingenieurschulen die meisten der 1935/36 verbotenen Korporationen.<br />
Sie schlossen sich bald <strong>zu</strong> Ortsringen, Arbeitsgemeinschaften usw. <strong>zu</strong>sammen, um so gemeinsame<br />
Interessen besser vertreten <strong>zu</strong> können.<br />
Zum 23. Juni 1951 waren alle bis dahin erreichbaren Verbindungen an Ingenieurschulen nach Ehrenbreitstein<br />
am Rhein eingeladen worden. Dort beschloß man, nicht die früheren Einzelverbände wieder <strong>zu</strong><br />
gründen, sondern als eine beispielhafte Demonstration der Einigkeit und Einheit sich <strong>zu</strong> einer gemeinsamen<br />
großen Organisation <strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>schließen, <strong>zu</strong>m<br />
Bund Deutscher lngenieur-Corporationen (BDIC).<br />
Einerlei ob Burschenschaft, Corps, Landsmannschaft, technisch-wissenschaftliche Verbindung, ob konfessionell<br />
gebunden oder welche Zielset<strong>zu</strong>ng auch immer die Mitgliedskorporationen des BDIC haben, jede<br />
respektiert die andere.<br />
Zwei Grundbedingungen müssen alle erfüllen: Sie müssen auf dem Boden des Grundgesetzes stehen und<br />
parteipolitisch neutral sein.<br />
Dem Grundprinzip, Toleranz <strong>zu</strong> üben und auch in dem anders Ausgerichteten einen Verbandsbruder <strong>zu</strong><br />
sehen, ist man seit dem Tage der Gründung des BDIC beispielhaft treu geblieben.<br />
163