Untitled - VDSt zu Bremen
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D. Die Tübinger Erklärungen<br />
Um allen seinen Mitgliedern, insbesondere den aktiven Bünden, eine Arbeitsgrundlage <strong>zu</strong> schaffen, gab<br />
der Verband der Vereine Deutscher Studenten auf der 87. VT in Tübingen 1968 folgende Erklärungen<br />
ab:<br />
Erste Erklärung:<br />
Der V<strong>VDSt</strong> fordert von seinen Bünden und deren Mitgliedern die ständige persönliche Information,<br />
Anteilnahme und Mitwirkung in allen Bereichen des öffentlichen Lebens, besonders in der Hochschulpolitik.<br />
Von seinen Bünden fordert er eine intensive und eingehende Information der Bundesbrüder durch<br />
Vorträge, Arbeitstagungen oder Diskussionsrunden, um so eine mögliche einseitige Information der Bundesbrüder<br />
aus<strong>zu</strong>schalten.<br />
Im einzelnen fordert der Verband von seinen Mitgliedern und Bünden:<br />
1. Im Bereich der Hochschule,<br />
daß sie in Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Studentengruppen oder einzelnen Studenten aktiv an<br />
den politischen Auseinanderset<strong>zu</strong>ngen an unseren Hochschule teilnehmen und den staatsgefährdenden<br />
Ideen radikaler Studentengruppen und jedem gesetzwidrigen und gewalttätigen Vorgehen an den Hochschulen<br />
geistig und organisatorisch entgegentreten, und daß sie in den den Studenten offenstehenden<br />
Gremien selbst mitwirken,<br />
ein<strong>zu</strong>treten für die Forderung nach vermehrtem, mit dem Lehrkörper koordiniertem Mitspracherecht<br />
der Studenten, insbesondere bei der Gestaltung der Hochschulen und der Studiengänge, und eine<br />
angemessene Beteiligung der Studenten in den entsprechenden Gremien der Hochschulen.<br />
2. Im politischen Bereich<br />
das Eintreten für eine friedliche Wiedervereinigung Deutschlands und vermehrte Kontakte mit der<br />
Bevölkerung und den Organisationen im anderen Teil Deutschlands,<br />
mit Wort und Tat für die demokratische Grundordnung und für soziale Gerechtigkeit ein<strong>zu</strong>treten,<br />
insbesondere auf dem Bildungssektor <strong>zu</strong>r Stärkung des Bildungswillens aller Bevölkerungsschichten,<br />
die Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit den politischen Ideologien unserer Zeit, insbesondere mit dem historischen<br />
und dialektischen Materialismus und seinen heutigen Erscheinungsformen,<br />
dafür ein<strong>zu</strong>treten, daß alle politischen Ziele nur auf friedlichem Wege verfolgt werden,<br />
für eine möglichst vollständige Integration Europas ein<strong>zu</strong>treten,<br />
sich die Pflege der deutschen Kultur und Sprache ein besonderes Anliegen sein <strong>zu</strong> lassen, insbesondere<br />
dort, wo sie bedroht sind.<br />
Zweite Erklärung:<br />
Der V<strong>VDSt</strong> spricht sich für eine Mitbestimmung der Studentenschaft in den akademischen Gremien aus.<br />
Die Notwendigkeit der studentischen Mitbestimmung ergibt sich aus der Tatsache, daß die Studentenschaft<br />
wirkender Teil der Gesamtuniversität ist.<br />
Der V<strong>VDSt</strong> fordert seine aktiven Bundesbrüder auf, bei der Diskussion um Fragen der studentischen<br />
Mitbestimmung den Grundsatz <strong>zu</strong> vertreten, daß der Anteil der studentischen Mitbestimmung sich nicht<br />
schlechthin nach Paritätsforderungen bestimmt, sondern nach den Aufgaben der jeweiligen Gremien.<br />
Dritte Erklärung:<br />
Der V<strong>VDSt</strong> bejaht die öffentlich-rechtliche Verfassung der Studentenvertretungen in der Form des<br />
Zwangs<strong>zu</strong>sammenschlusses aller Studenten einer Hochschule, weil nur auf diese Weise eine wirksame<br />
und repräsentative Vertretung der Studenten möglich ist.<br />
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