Untitled - VDSt zu Bremen
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ge des Selbstbestimmungsrechtes, wiedervereinigten Deutschland innerhalb eines geeinten Europas alle<br />
guten Kräfte des deutschen Volkes <strong>zu</strong>r Wirkung kommen. Sie verlangen deshalb nicht nur ein klares Bekenntnis<br />
<strong>zu</strong> Heimat, Volk und Vaterland, sondern auch <strong>zu</strong>r politischen Verantwortung des Akademikers<br />
im öffentlichen Leben. Die Mitgliedskorporationen betrachten es als ihre Aufgabe, der Vermassung der<br />
Gesellschaft mit der Idee des Lebensbundes entgegen<strong>zu</strong>treten und ihre Mitglieder durch die Pflege des<br />
” Studium generale“ neben dem Fachstudium an der Hochschule, des Sportes und der politischen Bildung,<br />
<strong>zu</strong>r Selbst<strong>zu</strong>cht und selbständigem Denken <strong>zu</strong> erziehen.<br />
Der Verband trifft sich jährlich <strong>zu</strong> einem Treffen. Der Tagungsort wechselt nach dem Sitz des Vorortes.<br />
Der BdSt gibt drei- bis viermal jährlich Mitteilungen heraus.<br />
Coburger Convent (CC)<br />
Der Coburger Convent der Landsmannschaften und Turnerschaften an deutschen Hochschulen entstand<br />
aus der Verschmel<strong>zu</strong>ng der Deutschen Landsmannschaft (DL) mit dem Verband der Turnerschaft (VC).<br />
Er ist ein farbentragender Verband, vertritt die Bestimmungsmensur und ist weder parteipolitisch noch<br />
konfessionell gebunden.<br />
Die Landsmannschaften entstanden in Anlehnung an das mittelalterliche Vorbild der ” nationes“. In ihrer<br />
alten Form sind sie die Wiege des heutigen Korporationsstudententums. Aus ihnen ging einerseits im<br />
Jahre 1815 die demokratisch gerichtete Deutsche Burschenschaft hervor, andererseits nahmen die Landsmannschaften,<br />
die sich der Burschenschaft nicht anschlossen, die Bezeichnung Corps an. Neben diesen<br />
beiden entwickelten sich erneut Landsmannschaften, die an die Tradition der alten anknüpften. Im Gegensatz<br />
<strong>zu</strong> den Corps lehnten sie jedoch überflüssigen Aufwand ab und vertraten den Grundsatz der<br />
Gleichberechtigung aller Waffenstudenten – im Gegensatz <strong>zu</strong>r Burschenschaft standen sie auf dem Boden<br />
unbedingter Genugtuung und verwarfen parteipolitische Betätigung unter Betonung ihrer völkischvaterländischen<br />
Gesinnung. Nach ersten Ansätzen im Jahre 1858 fanden sich örtliche Gruppen 1868<br />
<strong>zu</strong> Vertretertagen in Kassel und Zwingenberg/Bergstraße <strong>zu</strong>sammen. 1868 wurde in Zwingenberg der<br />
Allgemeine Landsmannschafter-Verband gegründet, der 1873 Coburg <strong>zu</strong>m ständigen Versammlungsort<br />
wählte, <strong>zu</strong>nächst den Namen Coburger LC und 1908 DL annahm. Nach dem 1. Weltkrieg wurden die<br />
österreichischen Landsmannschaften und die bis dahin dem Marksburger Landsmannschafter-Convent<br />
angehörenden Landsmannschaften an Technischen Hochschulen in die ” Deutsche Landsmannschaft“ aufgenommen.<br />
Bei der Auflösung 1936 zählte die DL 132 aktive Bünde. Die Bezeichnung Landsmannschaft<br />
wird weniger durch die Ergän<strong>zu</strong>ngsweise aus verschiedenen Landstrichen bedingt als vielmehr durch die<br />
Betonung der Tradition der alten Landsmannschaften. Älteste deutsche studentische Korporation ist die<br />
1716 gegründete Leipziger Landsmannschaft Sorabia.<br />
Der Ursprung des Verbandes der Turnerschaften ging vom ersten deutschen Turnerfest in Coburg 1860<br />
aus. Teilnehmende Studenten gründeten zahlreiche akademische Turnvereine, um dem Jahnschen Gedankengut<br />
auch auf akademischem Boden wieder Raum <strong>zu</strong> schaffen. 1872 kam es in Bonn <strong>zu</strong>r Gründung des<br />
VC der akademischen Turnvereine, der sich bald <strong>zu</strong> einem Waffenverband mit dem Grundsatz der Leibesübungen<br />
entwickelte. Seit 1897 führen die Bünde die Bezeichnung Turnerschaft. Tagungen und Sportfeste<br />
fanden seit 1882 in verschiedenen thüringischen Städten und seit 1926 jährlich in Bad Blankenburg im<br />
Schwarzatal statt. 1936 zählte der VC 90 Turnerschaften. Die freundschaftliche und enge Zusammenarbeit<br />
beider Verbände, die schon 1922 <strong>zu</strong> einer vertraglichen Arbeitsgemeinschaft geführt hatte, legte eine<br />
Verschmel<strong>zu</strong>ng nahe.<br />
Der neue Coburger Convent hat es sich <strong>zu</strong>r Aufgabe gemacht, unter dem Leitspruch ” Ehre, Freiheit,<br />
Freundschaft, Vaterland“ die geistige und sittliche Erziehung seiner Mitglieder <strong>zu</strong> fördern, Leibesübungen<br />
<strong>zu</strong> pflegen und die korporationsstudentischen Ideale <strong>zu</strong> beleben. Er verlangt von seinen Mitgliedern<br />
ehrenhaftes Wollen und Handeln, die Verteidigung der Freiheit der Persönlichkeit als höchstes geistiges<br />
Gut, den freundschaftlichen Zusammenhalt und das Bekenntnis <strong>zu</strong> einem ungeteilten, freien deutschen<br />
Vaterland. Über die Grenzen des Berufsstudiums hinaus sollen die Bünde des CC ihren Mitgliedern Aufgeschlossenheit<br />
für geistige Allgemeinwerte und echtes soziales und politisches Verständnis vermitteln.<br />
Zeitschrift: CC-Blätter<br />
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