Untitled - VDSt zu Bremen
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5 Der Verband der Vereine Deutscher Studenten (Kyffhäuserverband) von<br />
der Wiedergründung bis <strong>zu</strong>r 90. Verbandstagung vom 3. bis 6. Juni 1971 in<br />
Duderstadt<br />
5.1 Die Zeit bis 1968<br />
Wie schon während des Zweiten Weltkrieges, in dem unzählige <strong>VDSt</strong>er im Kampf für ihr Volk, ihre<br />
Heimat, ihre Familie – nicht für ein Regime – fielen und andere bei Flucht und Vertreibung nach 1945<br />
umkamen, fanden sich nach dem Kriegsende in den Örtlichen Vereinigungen und Stammtischen die alten<br />
<strong>VDSt</strong>er wieder <strong>zu</strong>sammen. Die Altherrenbünde begannen fest<strong>zu</strong>stellen, wer von ihren Mitgliedern noch<br />
lebte, und sammelten diese. Bei den vertriebenen und geflüchteten Bünden dauerte diese Arbeit manchmal<br />
bis in die späten 60er Jahre, z. T. noch länger.<br />
In den Jahren 1948, 1949 und 1950 entstanden an westdeutschen Hochschulen einzelne aktive Vereine<br />
Deutscher Studenten, <strong>zu</strong>nächst gelegentlich noch unter anderen Namen; der erste Nachkriegs-<strong>VDSt</strong><br />
war die ” Weltoffene Vereinigung Deutscher Studenten an der Technischen Hochschule Hannover-ORBIS“.<br />
Bewußt oder unbewußt knüpften diese neuerstehenden <strong>VDSt</strong> an die Erkenntnisse der letzten Kyffhäuserversammlung<br />
vom 18. September 1942 an, entsannen sich der Ziele der ersten Vereine und fühlten sich<br />
insbesondere an die sozialethischen Pflichten des Christentums gebunden; folgerichtig halfen sie beim<br />
Aufbau der studentischen Selbstverwaltung und einer Sozialhilfe der Studierenden der ersten Nachkriegsjahre.<br />
Leitbegriffe für viele dieser ersten Aktiven der Nachkriegsgeneration wurden ” absolute Ehrlichkeit,<br />
absolute Selbstlosigkeit, absolute Reinheit, absolute Liebe !“. Die Vereine Deutscher Studenten Bonn,<br />
Hannover I, Hannover II, Köln, Marburg, Gießen und Göttingen trafen sich <strong>zu</strong> einer Vorbesprechung am<br />
2. Juli 1950 im Gasthof ” Ruppersberg“ in Ockershausen bei Marburg/Lahn, dann wieder am 3. Dezember<br />
1950 in Göttingen, und gründeten eine Arbeitsgemeinschaft. Auf der ersten VT nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg am 10. und 11. Februar 1951 in Bonn wurde der Verband der Vereine Deutscher Studenten<br />
gegründet; der aktive Verband konstatierte sich mit seinen acht Bünden unter dem Vorort Hannover I-<br />
Danzig; der Altherrenverband suchte sich seine Leitung ebenfalls in einem Vorort, dem AH-Bund Bonn<br />
unter dem Vorsitz seines AH Kipper. Auf der Verbandstagung der aktiven Bünde am 23. und 24. Juli<br />
1951 trafen sich dann schon die Vertreter von 14 aktiven Bünden. Der Verband wuchs <strong>zu</strong>nächst kontinuierlich<br />
an, und es kam auch nach dem Zweiten Weltkrieg wieder <strong>zu</strong> einer Reihe von Neugründungen:<br />
Stuttgart (1952), Saarbrücken (1956), Karlsruhe und Mainz (1957), Mannheim (1958) und schließlich<br />
Bochum (1969) und Ulm (1973). Die AH-Bünde der vertriebenen oder geflüchteten Vereine Ost- und<br />
Mitteldeutschlands schlossen sich westdeutschen Bünden an, manche den Neugründungen: Mannheim-<br />
Berlin HH, Breslau I-Bochum (nachdem sich Breslau I <strong>zu</strong>nächst Göttingen angeschlossen hatte), Königsberg-Mainz<br />
und Stuttgart-Brünn. Mit Wirkung vom 1. Januar 1965 schlossen sich die VDH in Polen<br />
als Altherrenbund des <strong>VDSt</strong>/VDH Dortmund dem Verband an, 1967 die Suevia-Pannonica, Vereinigung<br />
Ungarndeutscher Akademiker.<br />
Eine entscheidende Wende in der Organisation des Verbandes der Vereine Deutscher Studenten vollzog<br />
sich auf der Verbandstagung 1953 in Marburg. Aus dem aktiven Verband und dem AH-Verband wurde<br />
ein einziger Verband gebildet, mit einer einzigen VT und einem gemeinsamen Verbandsvorstand. Auf der<br />
VT hatte fortan jeder aktive Bund für je angefangene 25 seiner Mitglieder eine Stimme, die AH-Bünde<br />
erhalten je angefangene 50 Mitglieder eine Stimme. Der Verbandsvorstand besteht aus einem Verbandsvorsitzenden,<br />
vier Beisitzern aus den Kreisen der AHAH und vier Aktiven, die als Vorortsausschuß für<br />
den Vorortsbund die Geschäfte der aktiven Bünde führen; die studentischen Mitglieder des Vorstandes<br />
werden auf ein Jahr, die Alten Herren auf zwei Jahre gewählt.<br />
Dieser Verband betrachtet sich als Wiedergründung des zeitweise ruhenden Kyffhäuser-Verbandes, dessen<br />
Name in Klammern weitergeführt wird; abgekürzt nennt sich der Verband ” V<strong>VDSt</strong> (KV)“, sein Abzeichen,<br />
eine Nadel, ist die ” KV-Nadel“, und die Semester, die ein Bundesbruder dem V<strong>VDSt</strong> angehört,<br />
werden nach ” KV-Semestern“ gezählt. Schon die io. VT von Bonn 1951 hatte die alten Farben und als<br />
Wahlspruch ” Mit Gott für Volk und Vaterland“ gewählt; ihn führte der Verband bis <strong>zu</strong>r 89. VT 1970 in<br />
Graz. Dank der überragenden Persönlichkeiten des ersten Verbandsvorsitzenden Ehrensenator Dr. Gustav<br />
Oelert (AH Hannover-Danzig, ao AH Straßburg-Hamburg) und seines Stellvertreters Karl Maßmann<br />
(AH Berlin, Prag, ao AH Braunschweig, Brünn, Leipzig, Graz), schon seit der Zeit vor 1914 unumstrittener<br />
Führer in inneren Verbandsfragen und bedeutende Figur in Volkstums- und politischen Fragen, konnte<br />
der Verband organisatorisch wie geistig wieder rasch Fuß fassen. Gustav Oelert leitete den Verband von<br />
1953 bis 1956; ihm folgten Dr. Georg Bruns/AH Marburg, Königsberg-Mainz (1956/57), Dr. Herbert<br />
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