PDF-Dokument zum Download - Thüringer Landesmedienanstalt
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6 ErGEBNIssE 6.1 ErGEBNIssE BÜrGEr rUNDFUNK<br />
und Lehrer bis hin zu einem Homosexuellen magazin (ebd .: 23) . Nicht nur die<br />
Themen der Sendun gen sind breit gefächert, auch in der Musik spiegelt sich<br />
dieses vielfältige Spektrum wider: „Besonders zu er wähnen ist das breit gefächerte<br />
Spektrum an Sendun gen und Redak tionen, das die meisten gesellschaft<br />
lich relevanten Gruppen einbezieht und von einer starken lokalen und<br />
auch regionalen Ver anke rung des Senders zeugt“ (TLM 2008: 16) .<br />
Beschrei bung des Untersuchungs objektes<br />
aus sicht der leiterin sylvia Gawehn<br />
Um das Untersuchungs objekt Radio Funk werk besser ver stehen zu können,<br />
wurde neben der Literaturrecherche ein Interview mit der Leiterin Frau Gawehn<br />
geführt . Sie beschrieb die Entstehung, die Funktionen, die das Untersuchungsobjekt<br />
er füllen soll, sowie die Möglich keit, Radio Funk werk um eine partizipative<br />
Internetplatt form zu er weitern .<br />
Entstehung<br />
Der Offene Kanal und somit Radio Funk werk wurde im Gegensatz zu Radio<br />
F . R . E . I . nicht auf Eigen initiative gegründet, sondern war von der TLM dazu<br />
gedacht, das <strong>Thüringer</strong> Landes medien gesetz in Bezug auf Bürger rundfunk umzu<br />
setzen . Die potenziellen Nutzer mussten hartnäckig an geworben werden .<br />
Rand gruppen und Minder heiten wurden gezielt an gesprochen .<br />
Erfül lung der Funktionen<br />
Laut Frau Gawehn erfüllt Radio Funk werk sämt liche normativ an gelegten Funktionen<br />
für seine produzierenden Nutzer . Sie schätzt die Bedeu tung der Artikulations-<br />
und Partizipations funk tion sehr groß ein, da ein Rollen wechsel vom<br />
Rezipienten <strong>zum</strong> Produzenten wichtig sei, um eine Demokratie voran zutreiben,<br />
denn die Beteili gung der Bürger sei für die Demokratie über lebens wichtig . Die<br />
Ausgleichs- und Ergänzungs funk tion wird zur Herstel lung von Teilöffentlichkeiten<br />
benötigt . Zudem äußert Gawehn, dass Themen, die es nicht in die kommerziellen<br />
Medien schaffen, im Offenen Kanal laufen . Medien kompetenz wird<br />
durch diverse Schulun gen und Works hops ver mittelt und die lokale Informations<br />
funk tion ergibt sich daraus, dass die produzierenden Nutzer das Lokale<br />
besser über schauen können . Jedoch gibt Gawehn zu bedenken, dass der Offene<br />
Kanal durch sein großes Ver breitungs gebiet eher regional als lokal an gelegt ist .<br />
Die Integrations funk tion ist allein schon dadurch gegeben, dass ver stärkt Nutzer<br />
aus Randgruppen und Minder heiten an geworben wurden . Den sozialen Aspekt<br />
sieht Gawehn dagegen nicht als so stark aus geprägt an wie es bei Radio F . R . E . I .<br />
der Fall ist, sondern spricht eher von vielen kleineren Netz werken innerhalb<br />
des Senders . Den Aus- und Fortbildungs gedanken ver folgt Radio Funk werk<br />
laut Gawehn mit ver schiedenen Schulun gen im redak tionellen und techni schen<br />
Bereich und zusätz lich durch Vortrags reihen .<br />
Einschät zung einer Erweite rung von Radio Funk werk<br />
um eine partizipative Internetplatt form<br />
Frau Gawehn sieht viele Probleme in einer möglichen Erweite rung, die hauptsäch<br />
lich mit recht lichen Rahmen bedin gungen zu tun haben . Zudem äußert sie,<br />
dass eine komplette Auslage rung von Radio Funk werk ins Internet nicht dienlich<br />
wäre, da die Nutzer keine Gemein schaft mehr hätten und sich in einem<br />
„luftleeren Raum“ wieder fänden . Allerdings sieht sie auch die Möglich keit,<br />
durch eine Internetplatt form die vielen kleinen Teilöffentlich keiten besser zu<br />
bedienen .<br />
Ergebnisse der Befra gung der produzierenden Nutzer<br />
Beschrei bung des Samples<br />
Insgesamt wurden sechs produzierende Nutzer von Radio Funk werk an gefragt .<br />
Die Auswahl der Befragten beruhte auf einem Theoretical Sampling, welches<br />
die Abdec kung möglichst unter schied licher, ver muteter Funktionen innerhalb<br />
der Sendungs inhalte <strong>zum</strong> Ziel hatte . Alle Nutzer dieser aus gewählten Sendungen<br />
konnten befragt werden . Bei Radio Funk werk zeigte sich eine Alters spanne<br />
von 17 bis 58 Jahren . Das Geschlecht wurde nachrangig behandelt, da die inhaltliche<br />
Zuord nung als wichtiger empfunden wurde . Bei den Interviews stellte sich<br />
heraus, dass aus schließ lich Personen mit mindestens einem Realschulabschluss<br />
befragt wurden .<br />
Soziodemografische Daten der Nutzer<br />
ID alter Geschlecht Bildungsabschluss<br />
1 34 M Realschulabschluss<br />
2 58 M Abitur<br />
3 32 M Abgeschlossenes Hochschulstudium<br />
4 27 M Abgeschlossenes Hochschulstudium<br />
5 32 M Abgeschlossenes Hochschulstudium<br />
6 17 M Realschulabschluss, später Abitur<br />
Tabelle 2: Soziodemografi sche Daten der Nutzer von Radio Funkt werk<br />
100 101