PDF-Dokument zum Download - Thüringer Landesmedienanstalt
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5 METhoDI schE VorGEhENs WEIsE 5.3 METhoDE DEr aUsWahl<br />
partizipativen Medium erst seine Bedeu tung ver leihen . Zudem wurden die verantwort<br />
lichen Leiter der jeweiligen Sender befragt . In diesem Forschungs schritt<br />
sollte heraus gefunden werden, welche Bedeu tung der Bürger rundfunk für die<br />
produzierenden Nutzer hat und wie und in welchem Kontext seine Nutzung<br />
statt findet . Als Ausgangs punkt dienten die durch Literatur und Experten interviews<br />
fest gestellten normativen Funktionen des Bürger rundfunks, mit denen<br />
die tatsäch lichen Funktionen verg lichen werden sollten .<br />
5.1.3 analyse der Funktionen partizipativer Internetplatt formen<br />
Auch im nächsten Schritt, der Untersuchung partizipativer Internetplatt formen<br />
mit lokalem Bezug, wurden zwei Projekte unter sucht . Analog <strong>zum</strong> Bürger rundfunk<br />
wurden auch hier die produzierenden Nutzer befragt sowie die Betreiber<br />
der jeweiligen Projekte . Ziel war es wiederum, zu er schließen, welche Bedeutung<br />
diese Angebote für die Nutzer haben und in welchem Kontext sie genutzt<br />
werden .<br />
5.1.4 aufzeigen von Entwicklungs pfaden<br />
Die unter suchten Partizipations angebote wurden anschließend ver gleichend<br />
gegen über gestellt . Dabei wurde insbesondere beleuchtet, welche Funktionen<br />
die produzierenden Nutzer ihnen zuschreiben . Anschließend wurden diese in<br />
Bezug zu den normativen Funktionen des Bürger rundfunks gesetzt . Des Weiteren<br />
war das Ziel, Aussagen treffen zu können, inwiefern eine Zusammen führung<br />
beider partizipativer Angebote dabei helfen kann, die Funktionen des Bürger<br />
rundfunks besser zu er füllen . Um dies beurteilen zu können, wurden auch<br />
Aussagen der interviewten Experten hinzu gezogen, die sich zu diesem Thema<br />
äußerten . Die Ergebnisse dienten schließ lich dazu, Entwicklungs möglich keiten<br />
für den Bürger rundfunk in Deutschland aufzu zeigen .<br />
5.2 Grundlagen des qualitativen Forschungs prozesses<br />
Zur Beantwor tung der Forschungs frage bot sich ein qualitatives Forschungsdesign<br />
an, da somit detail reiche Daten erhoben werden konnten . Das Design<br />
qualitativer Ansätze lässt sich von sozialwissen schaft lichen Handlungs theorien<br />
ab leiten (vgl . Krotz 2005b: 40) . Diese prägen das Grund verständnis der qualitativen<br />
Forschung, indem sie vom „individuellen Handeln als einer Grundkategorie<br />
der Gesell schaft aus gehen“ (ebd .) . Besonders bedeutend für den<br />
quali ta tiven Forschungs prozess ist die Annahme, dass „Handeln allein durch<br />
Beobach tung von außen nicht gültig beschrieben werden kann, weil dabei<br />
innere Prozesse des Menschen von zentraler Bedeu tung sind und ohne dessen<br />
Mithilfe nicht ver standen werden können“ (ebd .: 41) . Dies erklärt, warum dem<br />
Interview in der qualitativen Sozialforschung ein so großer Stellen wert zukommt .<br />
Im Interview bietet sich für den Befragten die Möglich keit, seine „Wirklichkeitsdefini<br />
tion“ mitzu teilen, die vom Wissen schaftler erfasst werden soll (vgl . Lamnek<br />
2005: 348) . Das qualitative Interview besitzt ebenso die nötige Offen heit, die<br />
der qualitative Forschungs prozess ver langt, da es dem Befragten die Möglichkeit<br />
der Strukturie rung des Themen feldes über lässt . Außerdem ent spricht die<br />
Situa tion des Interviews in seinem Prozesscharakter dem des Forschungs prozesses<br />
allgemein . Es wird somit als besonders geeignetes Instrument an gesehen,<br />
um Deutungs- und Handlungs muster prozess haft innerhalb der Kom munikations<br />
situa tion zwischen Forscher und Forschungs subjekt zu erarbeiten .<br />
Darüber hinaus geben qualitative Interviews dem Forscher die Möglich keit, bei<br />
unklaren oder mehrdeutigen Äußerun gen nach zufragen und damit die Interpreta<br />
tion von Daten zu ver einfachen und deren Gültig keit zu erhöhen (vgl . ebd:<br />
349 f .) . Das Forschungs design ver suchte, diesem Stellen wert qualitativer Interviews<br />
gerecht zu werden .<br />
In Anleh nung an die Grounded Theory sollte der Forschungs prozess zyklisch<br />
ab laufen, indem Erkenntnisse des voran gegangenen Schrittes schon in die<br />
Umset zung des nächsten Schrittes mit ein bezogen wurden (vgl . Glaser & Corbin<br />
1996; Krotz 2005b: 118) .<br />
5.3 Methode der auswahl<br />
5.3.1 auswahl der Untersuchungs einheiten<br />
Die Untersuchungs einheiten bildeten zwei Bürger rundfunksender und zwei partizipative<br />
Internetplatt formen, die jeweils als Einzelfallstudien behandelt wurden .<br />
Dabei wurden die Medien institu tionen als soziale Aggregate unter sucht, wobei<br />
die einzelnen Komponenten und deren Interak tionen unter einander beleuchtet<br />
und anschließend komparativ und kontrastierend gegen über gestellt wurden (vgl .<br />
Lamnek 2005: 325; Flick 2005: 245) .<br />
Drei der Untersuchungs objekte, die beiden Bürger rundfunksender und eine<br />
partizipative Internetplatt form, sind innerhalb des lokalen Kommunikationsraums<br />
Erfurt an gesiedelt . Dadurch ver fügten die handelnden Akteure über eine<br />
ähnliche lokale Identität, einen gemeinsamen lokalen Erfahrungs hintergrund<br />
und über das gleiche Angebot zur medialen Teilhabe (vgl . Ronneberger 1980:<br />
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