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6 ErGEBNIssE 6.1 ErGEBNIssE BÜrGEr rUNDFUNK<br />

richten und Musik über das Medium ver breitet und hofft damit eine positivere<br />

Lebens- und Handlungs einstel lung der Menschen zu bewirken (ID4) . Ein anderer<br />

Gesprächspartner gibt als zusätz lichen Nutzen an, dass er über dieses Medium<br />

das „Schwulenthema“, das ihm am Herzen liegt, ein bisschen lockerer machen<br />

könnte (ID5) . Aus den Aussagen des jüngsten Befragten lässt sich schließen,<br />

dass das Medium für ihn auch eine Möglich keit zur Ausfor mung der eigenen<br />

Persönlich keit und Fähig keiten darstellt (ID6) .<br />

Gesell schaft liche Bedeu tung von Radio Funk werk aus Sicht der Befragten<br />

Alle Befragten glauben, dass das Medium primär dazu dienen kann, Bürgern<br />

die Möglich keit zu bieten, ihre Meinung öffent lich zu äußern: „Also ich weiß<br />

[…], dass das Bürger radio im Prinzip als Gegen pol zur meinungs machenden<br />

Presse an gedacht ist, dass der Bürger eben auch seine Meinung darstellen<br />

kann.“ (ID3) .<br />

Es wird deut lich, dass Radio Funk werk von einigen Befragten auch als Ausgleich<br />

zu den kommerziellen und öffent lich-recht lichen Medien an gesehen wird<br />

(ID1, ID2) . Eine weitere Bedeu tung, die zwei Befragte dem Bürger rundfunk<br />

explizit für die Gesell schaft zuschreiben, ist die Ver mitt lung von Medien kompetenz<br />

(ID4, ID6) .<br />

Die Zukunft des Bürger rundfunks aus Sicht der produzierenden Nutzer<br />

Die Vorstel lungen der befragten Nutzer zur Zukunft des Bürger rundfunks sind<br />

sehr unter schied lich . Zwei von ihnen sehen die Zukunft von Radio Funk werk<br />

eher negativ . Einer der Befragten sorgt sich um die finanziellen Ressourcen<br />

(ID4) . Der andere geht davon aus, dass das Medium Radio an sich auf Grund<br />

zu vieler Konkurrenz angebote an Popularität ver lieren wird (ID6) . Zwei andere<br />

produzierende Nutzer ver muten, dass es keine großen Ver ände rungen geben<br />

wird (ID1, ID5) . Die zwei ver bliebenen Nutzer schauen positiv in die Zukunft<br />

von Radio Funk werk . Einer der beiden glaubt, dass sich technisch viel ver ändern<br />

wird, hofft aber gleichzeitig, dass ansonsten alles so bleibt, wie es ist (ID3) .<br />

Der zweite Befragte argumentiert mit einer Entschließung des Europäi schen<br />

Parlaments: „… es gab im ver gangenen Jahr einen Beschluss des Euro päi schen<br />

Parlaments, den Bürger rundfunk in Europa mehr zu fördern, um den Bürger<br />

hier an das Medium mehr ran zu bringen. Und wenn die EU sich da drum<br />

kümmert, denke ich, ist da auch ein Stückchen Zukunft gesichert.“ (ID2) .<br />

Tatsäch liche Funktionen des Senders für die Befragten<br />

Artikula tion<br />

Die Möglich keit, sich zu äußern, stellt einen wichtigen Grund für die Befragten<br />

dar, sich bei Radio Funk werk zu engagieren . Daraus lässt sich schließen, dass<br />

die Artikulations funk tion für alle Befragten erfüllt wird .<br />

Partizipa tion<br />

Der Wille zur Artikula tion ist zu unter scheiden von dem Willen zur Partizipation,<br />

wie in Kapitel 3 .1 bereits er läutert wurde . Bei den Interviews 2 und 4<br />

kann deut lich von einer er füllten Partizipations funk tion aus gegangen werden,<br />

da die Befragten mit ihrem Engagement bei Radio Funk werk anstreben, das<br />

gesell schaft liche Leben zu beeinflussen:<br />

Einer dieser zwei Befragten ist insgesamt an fünf Sendun gen beteiligt . Diese<br />

sprechen unter schied liche relevante Gesellschafts gruppen an, die in kommerziellen<br />

Medien selten zu Wort kommen (ID2) . Dadurch ermög licht er diesen<br />

Gruppen eine Teilhabe an der öffent lichen Meinungs bildung . Der vierte Gesprächspartner<br />

nutzt den Bürger rundfunk als Möglich keit zur Partizipa tion . Er<br />

ver sucht mit seiner Sendung „Die gute Seite“ gesell schaft liches Handeln positiv<br />

zu beeinflussen: „Und da ich meistens sehr optimistisch denke, dachte ich mir,<br />

wenn man jetzt solche positiven Nachrichten bringt, könnte es die Leute vielleicht<br />

auch dazu ver anlassen, ein bisschen ihre Denk weisen zu ver ändern, also<br />

ein bisschen mehr den Fokus auf die positiven Seiten des Lebens zu lenken.<br />

Und dann könnte sich daraus irgendwann, idealtypisch gesehen, vielleicht auch<br />

eine optimistischere Handlungs weise ent wickeln.“ (ID4) .<br />

Bei Interview 5 kann dagegen von keiner direkten Erfül lung der Partizipations<br />

funk tion aus gegangen werden, da der Gesprächspartner keine Einflussnahme<br />

intendiert: „… also es war jetzt nicht die politi sche Botschaft oder so,<br />

sondern wir wollten einfach irgendetwas machen.“ (ID5) . Ein weiterer Interviewpartner<br />

beabsichtigt zwar keine politi sche Einfluss nahme, will aber einer bestimmten<br />

Musikrich tung eine Platt form ver schaffen: „Das ist einfach mein<br />

Sound und ich finde, den dürfen auch andere hören. Und das kommt bei den<br />

Leuten, die sich das regelmäßig anhören, auch sehr gut an. Die freuen sich.<br />

[…] Also die Sendung an sich läuft so ab, dass mehrere DJs oder Live­Acts in<br />

der Sendung die Musik selbst gestalten.“ (ID3) . In diesem Zitat wird deut lich,<br />

dass er anderen DJs die Möglich keit bieten will, sich und ihre Musik zu präsentieren<br />

und dadurch das kulturelle Leben in Erfurt zu bereichern . In anderen<br />

Interviews wird eine indirekte Partizipations funk tion sicht bar: „Ich denke mal,<br />

man ver ändert nicht das Wesen der ganzen Stadt, aber man kann vielleicht<br />

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