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PDF-Dokument zum Download - Thüringer Landesmedienanstalt

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6 ErGEBNIssE<br />

[…] in einigen Köpfen […] was ändern … also ich weiß nicht, ob man was<br />

ändern kann, aber was […] bewegen.“ (ID1) .<br />

Ausgleich und Ergän zung<br />

Alle Befragten streben explizit oder implizit eine Ergän zung der kommerziellen<br />

Medien an . Interessant hierbei ist, dass nicht nur Themen, sondern auch musikali<br />

sche Elemente als aus gleichend an gesehen werden: „Vielleicht nicht un bedingt<br />

eine verbal dargebrachte Meinung, aber schon eine musikali sche Meinung<br />

gegen über dem Mainstream, welcher im kommerziellen öffent lich­recht lichen<br />

Radio läuft.“ (ID3) . Fast alle Interviewpartner haben ein negatives Bild von<br />

kommerziellen Medien . Diese Einstel lung ist zwar unter schied lich aus geprägt,<br />

aber fast allen gemein: „Wenn man Morgen sendun gen anhört, von privaten<br />

Sendern, da kommt immer Doppelmodera tion, Mann­Frau, dann wird geblödelt,<br />

geblödelt, geblödelt, um den Tag ja locker anzu fangen. Und wenn man<br />

das mal intensiv ver folgt, dann hört man da die gleichen Gags immer zeitverschoben<br />

immer wieder. Und da ist nichts Kreatives mehr, da ist alles vorgegeben,<br />

die Zeiten vor gegeben, die Musik vor gegeben, und das ist dann etwas,<br />

was viele auch anödet, die dann ab schalten und sagen, brauche ich nicht, kann<br />

auch ohne leben. Oder ich mache es selber.“ (ID2) .<br />

Dieser Interviewpartner kritisiert vor allem mangelnde Kreativität bei den<br />

Privatradios . Der vierte Befragte bemängelt die Ähnlich keit der Programme im<br />

privaten Rundfunk und hebt dagegen das breite Spektrum der Sendun gen des<br />

Bürger rundfunks hervor: „Die große Besonder heit ist eben, dass hier Sachen<br />

gespielt werden, die es im kommerziellen Radio z. B. nicht gibt. Also vor allen<br />

Dingen das Privatradio ist ja relativ formatiert, und da kommen dann meistens<br />

so dieser Mainstream­Geschmack und auch auf allen Sendern relativ ähnliche<br />

Sachen, und im Bürger rundfunk gibt es eben so ein ganz ver schiedenes Spektrum<br />

von Themen und Musik und so etwas.“ (ID4) .<br />

Einige Befragte sehen es als wichtig an, dass sie Themen und Akteure auf<br />

die Medienagenda bringen können, die normaler weise keinen Platz in der<br />

Medien öffentlich keit finden: „Also ich finde schon, was wir da er zählen ist halt<br />

irgendwie ein bisschen anderer Zugang zu dem ganzen Schwulenthema und<br />

wir wollen schon die Leute gern ein bisschen lockerer machen, dass die das<br />

nicht so ver biestert sehen.“ (ID5) . Die Ausgleichs- und Ergänzungs funk tion des<br />

Bürger rundfunks kommt also <strong>zum</strong> Tragen . Ein anderer Nutzer formuliert es wie<br />

folgt: „Ich möchte eigent lich so ein paar Nischen an das Volk bringen, Dinge<br />

besprechen, die mir bei anderen viel zu kurz zu kommen scheinen. Das ist also<br />

mein Hauptanliegen.“ (ID2) .<br />

6.1 ErGEBNIssE BÜrGEr rUNDFUNK<br />

Medien kompetenzerwerb<br />

Alle Befragten geben an, sehr gut mit der benötigten Technik umgehen zu können<br />

. Für einige der Interviewpartner stellt das eine zusätz liche Motiva tion für<br />

ihr Engagement dar: „Bei mir ist eine ziem liche Motiva tion auch diese ganze<br />

Technik­Geschichte. Also ich finde das schön an den ganzen Knöpfchen da<br />

rumzu spielen und ich finde […] das ist ein ab wechslungs reiches Ding […], also<br />

ein anspruchs volles Hobby.“ (ID5) . Die techni sche Kompetenz wird beeinflusst<br />

von der Erfah rung mit oder der Affinität zu Technik im Allgemeinen . So schildern<br />

die meisten der Gesprächspartner einen unkomplizierten Umgang mit<br />

den Geräten . Teilweise werden hierbei vor handene Erfah rungen durch neue<br />

Erkennt nisse ergänzt: „Also die kleinen Feinheiten von den Programmen, die<br />

bekommt man halt bei gebracht, aber die Grundzüge des Audioschnitts und so,<br />

das habe ich mir weitest gehend selber ange eignet.“ (ID6) . Ein Interviewpartner<br />

benennt eine starke Diskrepanz zwischen seiner Vorstel lung von der Produktion<br />

einer Rundfunksen dung und der vor gefundenen Realität der techni schen<br />

Umset zung: „Das hat meine Vorstel lungen so ein bisschen relativiert. Ich dachte,<br />

da sitzt noch ein Techniker da, der […] bestimmte Sachen mir abnimmt. Und<br />

das musste ich ja natür lich erst lernen, das war am Anfang nicht ganz einfach.“<br />

(ID2) . Es lässt sich also fest stellen, dass die Funktion des Medien kompe tenzerwerbs<br />

für einige produzierende Nutzer erfüllt wird .<br />

Diese kann auf zwei unter schied lichen Ebenen an gesiedelt werden . Den Zusammen<br />

hang zwischen diesen beiden Ebenen beschreibt ein Befragter wie folgt:<br />

„Man lernt halt, mit Medien selber umzu gehen, und wenn man selber lernt,<br />

Medien zu machen, hat man auch einen kritischeren Blick auf das, was man<br />

selber in den Medien hört und sieht.“ (ID6) . Ein anderer Befragter sieht durch<br />

den Bürger rundfunk auch die Möglich keit sich weiter zubilden: „… also dass ich<br />

dadurch eben […] immer noch lerne, es gibt ja hier auch Works hops dazu, wie<br />

man journalisti sche Formate fürs Radio speziell produziert und am besten an<br />

den Menschen bringt.“ (ID4) . Auch zwei weitere Interviewpartner geben an,<br />

andere Medien differenzierter wahrzunehmen, seitdem sie selbst produzieren<br />

(ID2, ID5) . Die Medien kompetenz vermitt lung wird also sowohl im Sinne des<br />

Funktions wissens als auch der Medien bewer tung und des Medien handelns als<br />

Funktion von Radio Funk werk für einige der produzierenden Nutzer erfüllt .<br />

Aus- und Fortbil dung<br />

Der jüngste Befragte sieht in seinem Engagement bei Radio Funk werk auch<br />

eine Referenz für sein späteres Berufs leben: „… ist das ein prima Sprung brett<br />

für jemanden, der Medien machen möchte, oder später sich mal in der Branche<br />

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