PDF-Dokument zum Download - Thüringer Landesmedienanstalt
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5 METhoDI schE VorGEhENs WEIsE<br />
Paraphrasie rung<br />
Die Interviews wurden zunächst stichpunktartig ver schrift licht und dabei inhaltlich<br />
zusammen gefasst . Dabei erwies es sich als sinn voll, nah an der Terminologie<br />
des Befragten zu bleiben, um seine Betrachtungs weisen wieder geben zu<br />
können . Zudem wurden für die Forschung irrelevante Passagen nicht in die<br />
Ver schrift lichung auf genommen, sofern ihr Fehlen nicht zu einer inhalt lichen<br />
Ver fälschung der relevanten Aussagen führte (vgl . Kuckartz 2007: 939; Lamnek<br />
2005: 520) .<br />
Entwick lung des Kategorien systems, codie rung und auswer tung<br />
Anhand der ver schrift lichten Interviews wurde eine induktive Kategorien bil dung<br />
vor genommen . Einmal induktiv er fasste Kategorien wurden an die nächsten<br />
Interviews zunächst deduktiv an gelegt, dennoch wurden Ergän zungen oder Auflö<br />
sungen von Kategorien vor genommen, so dass die nötige Offen heit bestand .<br />
Dabei arbei teten zwei Forscher gemeinsam, um durch einen fortlaufenden<br />
Diskurs eine möglichst hohe Qualität der Auswer tung zu gewährleisten (vgl .<br />
Kuckartz 2007: 88; Hopf 1993: 58) . Mit Hilfe dieser Kategorien konnten Relevanzen,<br />
Ver allgemeine rungen und Deutungs muster systematisch erfasst und<br />
verg lichen werden . Es wurde in jedem Fall der jeweilige Kontext des Experten<br />
berücksichtigt (vgl . Lamnek 2005: 522 ff .) .<br />
5.5.2 Inhalts analyse der Interviews mit den produzierenden Nutzern<br />
Grundlagen der auswer tung<br />
Angesichts der Fülle von möglichen Auswertungs ansätzen (vgl . Lamnek 2005:<br />
514 f .) wurde ein Hybridansatz gewählt, der viel versprechend er schien, um<br />
möglichst wertvolle Aussagen für das Forschungs projekt heraus zufiltern und<br />
die Probleme der einzelnen Ansätze zu minimieren (vgl . Flick 1995: 270, 278) .<br />
Dabei dienten das Themati sche Codieren nach Strauss und das Theoreti sche<br />
Codieren nach Strauss und Glaser bzw . Strauss und Corbin als Vorbilder (vgl .<br />
Flick 2007: 387 ff .) .<br />
Zunächst wurde im ersten Schritt offen codiert, um den Text und die dort zu<br />
findenden Phänomene und Konzepte zu ver stehen . Dabei wurde der Text auf<br />
der Ebene der Sinnein heiten codiert, da dies als aus reichend an gesehen wurde,<br />
um den Text zu er schließen (vgl . Flick 1995: 263) . Trotzdem wurden sprachliche<br />
Formulie rungen und Ausdrücke in die Interpreta tion der Text stellen mit-<br />
5.5 METhoDE DEr aUsWEr TUNG<br />
ein bezogen . Als Hilfe für den Codierenden galten dabei die W-Fragen (vgl .<br />
ebd .: 264; Kuckartz 2007: 79) . Es wurde zwar für jedes Interview ein individuelles<br />
Kategorien system er stellt, gleichzeitig wurden aber die Kategorien der<br />
vorher codierten Interviews an gelegt, sofern es sich als sinn voll erwies . 27<br />
In Anleh nung an das Themati sche Codieren wurden die Interviews im zweiten<br />
Schritt als Einzelfälle interpretiert (vgl . Flick 1995: 272) . Mit Hilfe dieser fortwährend<br />
modifizierten themati schen Struktur wurden alle Fälle eines Erhebungs<br />
schrittes analysiert (ebd .: 274) . Während dessen wurde bereits ver sucht,<br />
innerhalb des Falles Zusammen hänge zwischen den Kategorien und Strukturen<br />
zu er kennen . Im dritten Schritt wurde in Anleh nung an das Prinzip des Selektiven<br />
Codierens ver sucht, interview übergreifend die zentralen Kategorien, die<br />
den tatsäch lichen Funktionen ent sprachen, zu analysieren und mit anderen<br />
relevanten Kategorien in Verbin dung zu setzen . So sollten interview übergreifend<br />
Beziehungen zwischen den zentralen Kategorien der Funktionen und anderen<br />
Kategorien auf gedeckt werden (vgl . ebd .: 267; Kuckartz 2007: 76) .<br />
Trans krip tion<br />
Alle Interviews wurden mit Hilfe des Programms vollständig wört lich trans kribiert<br />
. Die Sprache wurde geglättet, da sie für die Beantwor tung der Forschungsfrage<br />
keine Relevanz besaß (vgl . ebd .: 45; Flick 2007: 380) .<br />
Entwick lung des Kategorien systems und codie rung<br />
Im ersten Schritt wurden Kategorien induktiv aus dem Material gewonnen .<br />
Dazu arbei teten jeweils zwei Forscher gemeinsam an denselben Interviews, um<br />
das Kategorien system für einen Forschungs schritt zu ent wickeln . Es wurden<br />
mehrere Interviews von beiden Forschern codiert und die so ent standenen<br />
Kategorien miteinander verg lichen und diskutiert . Dies geschah in Anleh nung<br />
an das „konsensuelle Codieren“ nach Hopf (1993: 58) . Die Kategorien ent sprachen<br />
konzep tionellen Kategorien, die auf Grund des Vorwissens der Forscher<br />
aus Interviews und Forschungs prozess ent standen (vgl . Kuckartz 2007: 74) .<br />
Anschließend ent wickelten die Forscher gemeinsam ein Codebuch, in dem jede<br />
Kategorie mit ihrer genauen Bezeich nung und ihrer inhalt lichen Bedeu tung aufgeführt<br />
war . Das Codebuch sollte somit dafür sorgen, dass die Interviews zu<br />
einem späteren Zeitpunkt besser verg lichen werden konnten . Es wurde im Laufe<br />
der Codie rung der anderen Interviews er weitert, da auch während der Codie-<br />
27 Dies geschah innerhalb eines Forschungs schrittes .<br />
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