PDF-Dokument zum Download - Thüringer Landesmedienanstalt
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6 ErGEBNIssE<br />
an gepasst werden . So müsse im Radio eine größere Bandbreite an Themen in<br />
einer Sendung behandelt werden als im Internet . Das Internet setze aktivere<br />
Informations suche nach spezifi schen Themen voraus (ID4) .<br />
6.1.3 auswer tung des Freien radios radio F. r. E. I.<br />
Beschrei bung des senders radio F. r. E. I.<br />
Für die Beschrei bung des Senders Radio F . R . E . I . dienten als Informations grundlage<br />
eine Informations broschüre des Radios, in der es sich selbst vor stellt, ein<br />
Artikel im Jahres bericht 2007 der <strong>Thüringer</strong> Landes medien anstalt (TLM 2008)<br />
und die Aussagen des Geschäfts führers Carsten Rose .<br />
Fakten und Zahlen<br />
Radio F . R . E . I . ist eines von zwei nicht kommerziellen Lokal radios in Thüringen<br />
und neben dem Offenen Kanal Radio Funk werk das einzige Bürger rundfunkangebot<br />
im lokalen Kommunikations raum Erfurt (vgl . TLM 2009) . Im Jahr 2008<br />
beteiligten sich dort 139 Programm macher, es wurden 45 unter schied liche Sendun<br />
gen in 74 Stunden pro Woche gesendet34 (vgl . ebd .: 267) . Der Sender wird<br />
von zwei gemein nützigen Ver einen getragen, <strong>zum</strong> einen Freies Radio Erfurt e . V .<br />
und <strong>zum</strong> anderen KOMED e . V . (Kommunikative Medien und Lebens formen)<br />
und wird zusätz lich anteilig von der <strong>Thüringer</strong> Landes medien anstalt finanziert<br />
(vgl . TLM 2009: 270) .<br />
Entstehung<br />
Die Idee zu einem Freien Radio nach internationalem Vorbild ent stand kurz<br />
nach der Wende aus einer kleinen politisch motivierten Gruppe heraus, die<br />
eine Möglich keit suchte, sich politisch und zivilgesell schaft lich zu engagieren .<br />
Die Umset zung gestaltete sich schwierig, da neun Jahre lang – nach einem<br />
ersten illegalen Sendestart – keine Lizenz für das Freie Radio ver geben wurde .<br />
Dieser Zeitraum wurde über brückt, indem sich die Gründer auf andere Art<br />
engagierten und neben Festivals auch eine Zeitung gestal teten . Seit 1999 sendet<br />
Radio F . R . E . I . legal .<br />
Selbst verständnis<br />
Radio F . R . E . I . sieht sich als ein Radioprojekt für alle Bürger an (vgl . TLM 2008:<br />
227) . In der Informations broschüre heißt es: „… es ist Ihr Radio!“ . Neben der<br />
34 Siehe Kapitel 7 .1 .2<br />
6.1 ErGEBNIssE BÜrGEr rUNDFUNK<br />
eigent lichen Radiotätig keit wirkt es zudem als Anbieter zahl reicher kultureller<br />
und politi scher Projekte . Der Geschäfts führer des Radios beschreibt dies als<br />
„sozialen Raum“, der Austauschmöglich keiten schaffe .<br />
Radio F . R . E . I . bietet außerdem auch in seiner Radiotätig keit Projekte zur<br />
Förde rung der Medien kompetenz, zur Förde rung von Menschen mit Behinderung<br />
und zur beruf lichen Qualifizie rung an (vgl . TLM 2008: 235) . Deutlich wird,<br />
dass das Konzept des Radios <strong>zum</strong> einen Offen heit für alle bieten möchte, indem<br />
unter schied liche Menschen an gesprochen werden, <strong>zum</strong> anderen sich selbst<br />
nicht nur als Radio sieht, sondern auch als Förderer von sozialen und kulturellen<br />
Ver anstal tungen und Projekten .<br />
Bedeu tung<br />
Der Geschäfts führer Carsten Rose sieht die Bedeu tung des Radios in seiner<br />
Rolle des „Sprachrohrs“ für die Erfurter Bürger und zudem als Ergän zung zu<br />
den kommerziellen und öffent lich-recht lichen Medien, da durch das Radio Betroffene<br />
zu Wort kommen könnten und dies authenti scher sei als die Berichterstat<br />
tung durch professionelle Journalisten . Außerdem sieht er Radio F . R . E . I .<br />
als einen sozialen Raum, der Austauschmöglich keiten schafft und so zu einer<br />
Vernet zung der Zivilgesell schaft führen könne und zudem eine Integrationsfunk<br />
tion für benachteiligte Menschen leiste . Aufgabe des Radios sei es, einen<br />
kritischen Umgang mit Medien zu ver mitteln .<br />
Rose betont, dass die Nutzer des Radios keine homogene Masse seien und<br />
sein sollen, insofern seien auch die Nutzungs motive unter schied lich . Seiner Ansicht<br />
nach ist jedoch alleine die Beteili gung am Freien Radio bereits eine politische<br />
Beteili gung, da er die Tätig keit beim Freien Radio als politi sche Aktivität<br />
betrachtet . Hinsicht lich der unter suchten Funktionen sieht Rose somit Artikulations<br />
funk tion, Partizipations funk tion, Ausgleichs- und Ergänzungs funk tion sowie<br />
die Funktionen der Medien kompetenz vermitt lung, der Integra tion und der Vernet<br />
zung als erfüllt an . Zudem spricht er dem Freien Radio eine kulturelle und<br />
soziale Funktion zu .<br />
Ergebnisse der Befra gung der produzierenden Nutzer<br />
Beschrei bung des Samples<br />
Insgesamt wurden sechs produzierende Nutzer befragt . 35 Alle Personen, die für<br />
ein Interview an gefragt wurden, sagten zu und konnten interviewt werden .<br />
35 Zum Auswahl verfahren siehe Kapitel 6 .2 .1<br />
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