PDF-Dokument zum Download - Thüringer Landesmedienanstalt
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6 ErGEBNIssE<br />
gibt Neuberger die Interaktions möglich keiten an, die einen Diskurs ermög lichen .<br />
In Bezug auf den Rezipienten sieht er allerdings das Problem, dass dieser nicht<br />
permanent selektieren wolle . So kommt er zu dem Schluss, dass auch Programm<br />
medien (wie der Bürger rundfunk) neben On-Demand-Angeboten (im<br />
Internet) eine Zukunft haben . Für die Ansprüche des produzierenden Nutzers<br />
sei das Internet jedoch gut geeignet . Auch Emmer hat den Eindruck, dass der<br />
Bürger rundfunk gut beraten sei, die Partizipations möglich keiten von Inter netangeboten<br />
in sein Angebot zu integrieren . Dem Bürger rundfunk am ähnlichsten<br />
seien dabei Online-Zeitun gen mit Nutzer beteili gung und koordinierender Redak<br />
tion, welche zur Bildung einer Community beitrage, indem sie beispielsweise<br />
<strong>zum</strong> Stamm tisch lade (Schmidt) .<br />
Bürger rundfunk im Internet: prakti sche Umset zung<br />
Eine Möglich keit sieht Emmer darin, Offline-Produk tionen online verfüg bar zu<br />
machen . Als weiterer Schritt sei es möglich, solche Angebote zur Produk tion in<br />
partizipative Internetplatt formen einzu binden . Zudem könne der Bürger rundfunk<br />
das Internet nutzen, um sich stärker zu ver netzen . Diese Ver netzungsmöglich<br />
keit sieht Pleil vor allem in Social Networks als Potenzial für den Bürgerrundfunk<br />
. So schlägt er vor, ein eigenes, regionales Social Network einzu richten,<br />
oder auf ein bestehendes zurück zugreifen . Neuberger hingegen stellt sich einen<br />
nichtkommerziell geprägten, neutralen Ort vor, an dem sich Bürger im Internet<br />
treffen, und betont die Notwendig keit der Modera tion der Platt form . Das Internet<br />
sei das geeignete Medium für den Bürger rundfunk, um die Idee aufzugreifen,<br />
die hinter einigen Bürgernetz vereinen steht . Diese sehen es als ihre<br />
Aufgabe an, Diskurse zu lokalen Themen zu befördern . Sie stellen Informa tionen<br />
zu dem ent sprechenden Thema im Internet bereit, organisieren Podiumsdiskussionen<br />
mit Experten und ermög lichen die Diskussion der Bürger in Internet<br />
foren . Als Erfolgs faktoren sieht Neuberger lokale Themen, journalisti sche<br />
Qualitäts kriterien und Regeln, damit auf hohem Niveau diskutiert werden könne<br />
sowie Aktualität und Attraktivität der Beiträge an . Dabei seien Ver mittler oder<br />
eine Nutzer hierarchie notwendig .<br />
Schmidt schlägt für eine Internetplatt form des Bürger rundfunks, neben der<br />
bereits von Emmer er wähnten Abruf bar keit des Programms als Livestream und<br />
in einem Archiv, Schulun gen und Kompetenz vermitt lungen für Internetberichte<br />
vor . Zudem sieht er die Möglich keit, lokale Berichte, beispiels weise aus lokal<br />
ver ankerten Blogs, auf einer Platt form zusätz lich zu aggregieren, ein Podcast-<br />
Abonnement sowie RSS-Feeds anzu bieten .<br />
6.2 ErGEBNIssE INTErNET<br />
Zusammen fassend lässt sich also fest halten, dass die Experten dem Internet<br />
Eigen schaften zuschreiben, die der Bürger rundfunk gewinn bringend für sich<br />
nutzen kann . Gleichsam betonen sie, dass es keine Option sei, den Bürgerrundfunk<br />
gänz lich abzu schaffen, da durch die ver schiedenen medialen Kanäle<br />
unter schied liche Nutzer gruppen an gesprochen würden . Die Experten empfehlen,<br />
in Zukunft stärker auf ein Onlineangebot zu setzen .<br />
6.2.2 auswer tung der partizipativen Internetplatt form<br />
www.Puffbohne. de<br />
Beschrei bung des Untersuchungs objektes<br />
anhand der online verfüg baren Informa tionen<br />
Bei dem Untersuchungs objekt www .Puffbohne . de handelt es sich um ein Angebot<br />
eines privaten Anbieters mit starkem lokalem Bezug, was <strong>zum</strong> einen der<br />
Name Puffbohne als „Marken zeichen“ Erfurts, <strong>zum</strong> anderen auch der Untertitel<br />
„Erfurts beste Seiten“ ver muten lässt . Die Platt form beinhaltet ein Forum,<br />
welches auf der Start seite in den Fokus gerückt wird . Zudem bietet die Plattform<br />
die Möglich keit, einen eigenen Blog zu betreiben, Links in die Linkliste<br />
einzu tragen, lokale Nachrichten zu lesen und an Fotowettbewerben teil zu nehmen<br />
.<br />
Nach Angabe des Betreibers hat die Platt form täglich etwa 500 Besucher . Die<br />
Kosten, die dem Betreiber ent stehen, werden hauptsäch lich privat getragen .<br />
Auf mehreren Unterseiten des Untersuchungs objektes finden sich Infor mationen<br />
<strong>zum</strong> Selbst verständnis der Platt form . Darauf wird erklärt, was eine<br />
„Puff bohne“ ist und welchen Bezug sie zu Erfurt hat . Zudem wird beschrieben,<br />
welche Themen auf dem Internetangebot behandelt werden: „Zwangs läufig<br />
beschäftigt sich diese Webseite nahezu aus schließ lich mit der Stadt Erfurt, der<br />
Landes haupt stadt Thüringens“.<br />
Außerdem wird der kosten lose, offene Zugang zur Platt form beschrieben .<br />
Eine Mitglied schaft ermög liche darüber hinaus, nicht mehr anonym schreiben<br />
zu müssen und auch konkrete Wünsche zur Ver ände rung oder Ver besse rung der<br />
Platt form einbringen zu können . Weitere Möglich keiten, die sich erst durch die<br />
Registrie rung bieten, werden auf gezählt . Außerdem wird darauf hin gewiesen,<br />
dass die E-Mail-Adressen der Nutzer nicht weiter gegeben werden .m<br />
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