PDF-Dokument zum Download - Thüringer Landesmedienanstalt
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ZUsaMMENFassUNG<br />
mein samen Kommunikations raum Erfurt ver ortet . Untersucht wurden das Freie<br />
Radio „Radio F . R . E . I .“, der Offene Hörfunk kanal Radio Funk werk, die partizipative<br />
Internetplatt form www .puffbohne . de in Erfurt sowie www .kassel-zeitung . de<br />
in Kassel . In Interviews mit Nutzern beider Medien wurden Sinn- und Bedeutungs<br />
zuschrei bungen im Bezug auf das Medium erfasst .<br />
Eine ver gleichende Analyse der Einzelfallstudien zeigt, dass partizipative<br />
Internetplatt formen tatsäch lich aus ähnlichen Gründen wie Bürger rundfunksender<br />
genutzt werden und eine ver gleich bare Bedeu tung für die Menschen<br />
haben: Beide Angebote bieten den produzierenden Nutzern die Möglich keit,<br />
sich zu artikulieren, zu partizipieren, sich unter einander zu ver netzen oder die<br />
Berichterstat tung kommerzieller Medien auszu gleichen . Außerdem bieten sie<br />
eine Chance, soziale Kontakte zu knüpfen und ver mitteln Medien kompetenz .<br />
Die Art der ver mittelten Medien kompetenz unter scheidet sich jedoch: Partizipative<br />
Internetplatt formen ver mitteln in erster Linie das Wissen über technische<br />
Aspekte der Produk tion von Medien inhalten, während produzierende<br />
Nutzer von Bürger rundfunksendern auch allgemeine ästheti sche Richtlinien zur<br />
Medien produk tion und die kritischen Reflek tion und Einord nung von Medieninhalten<br />
er lernen . Darüber hinaus bieten partizipative Internetplatt formen ihren<br />
Nutzern auf grund von medien spezifi schen Eigen schaften wie der Interaktivität<br />
von Kommunika tion grundsätz lich die Möglich keit, sich an Diskursen zu beteiligen<br />
. Anderer seits tragen sie im Gegensatz zu Bürger rundfunksendern nur<br />
beschränkt zur gesell schaft lichen Integra tion von Menschen bei .<br />
Die Ergebnisse der Untersuchung ver deut lichen, dass partizipative Internetplatt<br />
formen das Angebot des Bürger rundfunks er gänzen, aber nicht er setzen<br />
können . Sie er weitern die Artikulations möglich keiten der Bürger, weshalb beide<br />
Medien aus einer normativen Perspektive unter stützt und weiter entwickelt<br />
werden sollten . Insofern kann konstatiert werden, dass beide Formen ihre<br />
Berechti gung haben, da sie beide er gänzend zueinander eine wichtige gesellschaft<br />
liche Bedeu tung innehaben . Durch eine Ver knüp fung könnten Nutzer mit<br />
unter schied lichen Affinitäten zu Text-, Grafik-, Audio- oder Videobeiträgen<br />
angesprochen und ver netzt werden . Außerdem könnten so die Produktionsmöglich<br />
keiten für die Nutzer zeit lich und örtlich flexibler gestaltet werden . Im<br />
Bezug auf die Medien kompetenz würde zudem die Möglich keit ent stehen, eine<br />
Internetplatt form als Anlaufpunkt für spezifi sche techni sche Fragen zu nutzen,<br />
während die Erfah rungen und Möglich keiten des Bürger rundfunks der Offline-<br />
Vermitt lung von grundlegendem Wissen über techni sche Aspekte der Medienproduk<br />
tion dienen . Zudem könnte die Interaktivität des Internets den Nutzern<br />
eine einfache Möglich keit bieten, direkt auf andere Nutzer zu reagieren und so<br />
einen prozessualen Informations austausch zu praktizieren .<br />
ZUsaMMENFassUNG<br />
Es lässt sich fest halten, dass eine Zusammen führung der beiden partizipativen<br />
Medien die Chance bietet, Zugangs hürden zu senken und mehr potenzielle<br />
Nutzer als bisher anzu sprechen . So könnte einer Vielzahl von Bürgern ein offener<br />
Zugang zur Medien öffentlich keit an geboten werden . Deren Defiziten könnte in<br />
diesem Sinne besser ent gegen gewirkt werden . 2<br />
2 Die Projekt gruppe „diskursiv“ bedankt sich bei Prof . Dr . Friedrich Krotz und Prof . Dr .<br />
Kai Hafez für die Betreuung der Arbeit sowie bei der <strong>Thüringer</strong> Landes medienanstalt,<br />
insbesondere Dr . Martin Ritter und Achim Lauber, für ihre weitreichende<br />
Unterstüt zung .<br />
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