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3 ÜBErBlIcK ÜBEr Das ForschUNGsFElD<br />

potenziale gegeben sind, jedoch nur ein kleiner Teil der Internetnutzer viele<br />

neue Inhalte er stellt (vgl . Gscheidle & Fisch 2007: 401; Schmidt et al . 2009: 50,<br />

56; Fisch & Gscheidle 2008: 360 ff .) .<br />

Diese Tendenz führt zu ambivalenten wissen schaft lichen Einschät zungen . So<br />

kommen Neuberger et al . zu der Frage, ob neben der wissen schaft lich bereits<br />

vielseitig diskutierten digitalen Kluft (digital divide) im Bezug auf den generellen<br />

Internet zugang, auch eine „spezifi sche Kluft bei der kommunikativen Teilhabe“<br />

(Neuberger et al . 2007: 108) bestehe .<br />

Schmidt et al . ver weisen auf die von Lerman geprägte „Tyrannei einer Minder<br />

heit“, zu der es bei Angeboten ohne aus reichend breite Nutzer basis kommen<br />

kann (vgl . Schmidt et al . 2009: 56), ziehen dennoch eine positive Bilanz, da ein<br />

geringer, aktiver Anteil der Internetnutzer durch aus in der Lage sei, eine „vielfältige<br />

und beständig wachsende Landschaft von spezialisierten Öffentlich keiten<br />

zu schaffen“ (ebd .: 57) . Und auch Fisch und Gscheidle stellen fest, dass der<br />

„Mitmachgedanke“ für die Mehrheit der Nutzer bisher nicht attraktiv ist, das<br />

Web 2 .0 jedoch für mitteilungs- und partizipations willige User eine vielfältige<br />

Bandbreite an Möglich keiten biete (vgl . Fisch & Gscheidle 2008: 363) .<br />

3.2.5 Kollabora tion im Web 2.0/social Web<br />

Das Social Web bietet die Mitarbeit an einem kollaborativen Projekt als mögliche<br />

Alternative zur individuellen Selbst darstel lung und Meinungs äuße rung .<br />

Bowman & Willis beschreiben diesen Trend als einen Wechsel von der Vision<br />

des „The Daily Me“ zu der Idee des „The Daily We“ (Bowman & Willis 2003: 7) .<br />

Leggewie (2007) sieht darin einen Schritt „vom Blogger-Narzissmus <strong>zum</strong> Paradigma<br />

der Kollabora tion“ . Unter Stichworten wie interactive journalism, collabo<br />

rative journalism, participatory journalism oder citizen journalism 20 werden<br />

ver schiedene kollaborative Projekte zusammen gefasst, die sich nach Struktur<br />

und Organisations form differenzieren lassen und jeweils ver schiedene Grade an<br />

Partizipa tion ermög lichen (vgl . Nip 2006; Deuze, Bruns & Neuberger 2007;<br />

McIntosh 2008; Bowman & Willis 2003) . Eine zentrale Unterscheidungs dimension<br />

ist die Frage danach, wer eine solche Partizipations möglich keit bereit stellt:<br />

Zum einen gibt es Projekte, bei denen etablierte Medien organisa tionen in einem<br />

Top-Down-Prozess den Nutzern die Möglich keit zur Interak tion und Partizipation<br />

(z . B . Kontakt <strong>zum</strong> Autor, Kommentar zu einem Artikel, etc .) bieten . Alter-<br />

20 Dabei sollte kritisch hinterfragt werden, ob jede Form der Nutzer beteili gung als<br />

Journalismus bezeichnet werden kann (vgl . Neuberger 2006: 69; Neuberger 2007:<br />

27) .<br />

3.2 INTErNETaNGEBoTE<br />

nativ dazu können Nutzer die Möglich keit zur Teilhabe in einem Bottom-Up-<br />

Prozess selbst organisieren (z . B . eigene Homepage, eigener Weblog, etc .) .<br />

Deuze et al . beschreiben, wie es durch einen Konvergenz-Prozess immer<br />

öfter zu Hybrid-Modellen zwischen Top-Down- und Bottom-Up-Angeboten<br />

kommt: „In each instance a professional media organization (top-down) partners<br />

with or deliberately taps into emerging participatory media culture online<br />

(bottom-up) in order to produce some kind of co-creative, common-based<br />

news platform“ (Deuze et al . 2007: 325) .<br />

3.2.6 Partizipative Internetplatt formen<br />

Partizipative Internetplatt formen werden im Folgenden ver standen als Plattformen<br />

innerhalb des www, die den Bürgern selbst bestimmte, nicht wesent lich<br />

ein geschränkte Beteiligungs möglich keiten bieten . Dabei sind Möglich keiten der<br />

Nutzer ledig lich durch die von dem Betreiber vor gegebene Struktur begrenzt .m<br />

Beteiligungs möglich keiten werden ver standen als Möglich keiten zur Veröffent<br />

lichung von Beiträgen in Text, Bild und Ton von Bürgern für Bürger <strong>zum</strong><br />

Zweck der Ver brei tung von Informa tion, Meinung und Unterhal tung . Selbstbestimmt<br />

ist die Wahrneh mung dieser Möglich keiten, wenn sie aus eigenem<br />

Antrieb geschieht und eine selbst ständige Auswahl von Themen, Informa tionen<br />

und Meinun gen möglich ist . Mit der vom Betreiber vor gegebenen Struktur ist<br />

die techni sche Organisa tion der Internetplatt form gemeint . Das umfasst die<br />

mögliche Form der Beiträge (Text, Bild-, Video- oder Audiodateien), die Anordnung<br />

von möglichen Ressorts sowie die Anord nung der einzelnen ver öffentlichten<br />

Beiträge innerhalb der Platt form .<br />

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