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2 ThEorETI schE VorÜBErlE GUNGEN 2.2 MassEN MEDIEN IN loKalEN räUMEN<br />

Diese Entschei dung sei zur Beantwor tung der Fragestel lung dahingehend<br />

hinreichend, als dass die Studie von einem normativen Anspruch der politischen<br />

Medien funk tionen aus geht und die kommunale Ebene als für den Bürger<br />

nächste Ebene demokrati scher Meinungs- und Willens bildungs prozesse ansieht<br />

(vgl . 2 .3 ff .) .<br />

Des Weiteren seien im Nachfolgenden für diese Studie die Begriffe lokaler<br />

Raum, Nahraum und auch Kommunikations raum nach dieser Eingren zung als<br />

Raum dieser Schnitt menge definiert.<br />

2.2.3 Der Begriff der Öffentlich keit in lokalen Kommunikations räumen<br />

Lokale Publizistik stellt Öffentlich keit im kommunikativen Nahraum her und<br />

nimmt damit für die Demokratie vor Ort eine zentrale Rolle ein . Schließ lich ist<br />

auf der untersten Ebene politi scher Gremien, der kommunalen Ebene, die Bereit<br />

schaft hoch, sich am politi schen Willens bildungs prozess aktiv zu beteiligen<br />

und beispiels weise Kontakt zu einem Politiker aufzu nehmen, wie es beispielsweise<br />

der Thüringen-Monitor (Edinger u . a .: S . 74) plastisch darlegt . Besonders<br />

im Hinblick auf Politik im kommunikativen Nahraum kommt der lokalen Publizistik<br />

eine wichtige Rolle hinsicht lich der Fest legung von Themen für die öffentliche<br />

Kommunika tion und den lokalpoliti schen Meinungs- und Willens bildungsprozess<br />

zu . Sie strukturiert unter anderem die Themen der (lokal-) politi schen<br />

Agenda (vgl . hierzu Jarren 1999: S . 278) .<br />

Lokale Publizistik erfolgt durch professionelle Medien schaffende, die in Medien<br />

organisa tionen ein gebunden sind und nach „eigenen Interessen die Kommunika<br />

tionen selektieren und beeinflussen, sowie selber als Akteure im Öffentlichkeits<br />

system auf treten“ (Gerhards 2002: S . 270) .<br />

Das Publikum werde <strong>zum</strong> passiven Publikum der Rezipienten, so Gerhards .<br />

Akteure, die sich aktiv an der öffent lichen Kommunika tion beteiligten, seien<br />

darum bemüht, <strong>zum</strong> einen Aufmerksam keit für ihre Belange zu wecken, <strong>zum</strong><br />

anderen aber vielmehr auch ihre Meinun gen durch zusetzen . Kurp (1994)<br />

schema tisiert diese lokalen Meinungs- und Willens bildungs prozesse in einem<br />

neuen Modell kommunaler Öffentlich keit, welches er in Anleh nung an Jarren<br />

(1984) ent wickelt . Er unter scheidet zwischen Pressetexten der Primär kommuni<br />

katoren (Stadt verwal tung, Parteien, Ver bände, Ver eine, Bürgerinitiativen,<br />

Wirt schaft unternehmen usw .) und der selbst ständigen Schaf fung von Aussagen<br />

durch die lokalen Journalisten nach eigener Recherche und Artikula tion . Lokale<br />

Meinungs- und Willens bildungs prozesse laufen demnach mehrstufig ab, lokale<br />

Öffentlich keit wird mehrstufig hergestellt (vgl . Kurp 1994: S . 30 f .):<br />

Wie in dem Modell deut lich wird, spielen die lokalen Massen medien bei der<br />

Herstel lung lokaler Öffentlich keit eine zentrale Rolle . Welche weiteren Funktionen<br />

den lokalen Massen medien zu gesprochen werden, wird im Weiteren<br />

aus geführt .<br />

2.2.4 Funktionen lokaler Medien<br />

Kommunale Selbstverwaltung<br />

Lokale Massen medien sind nach Jonscher (1995) als Medien zu ver stehen, die<br />

ihre Informa tionen nicht an begrenzte Empfänger schaften (Teilöffentlich keiten),<br />

sondern an eine „relativ breite Bevölke rung des lokalen Raums („Masse“) richten“<br />

(Jonscher 1995: S . 68) . Zudem sollen sie nach „professionellen journalistischen<br />

Standards arbeiten und der kommerziellen Informations vermitt lung<br />

dienen“ (vgl . Jonscher, ebd .) . Sie lassen sich anhand dieser Kriterien von der<br />

„organisierten Kommunika tion der Ver bände, Parteien und Institu tionen“ abgrenzen<br />

(vgl . Jonscher, ebd .) .<br />

Unter dem Begriff der lokalen Massen medien lassen sich so im Bereich der<br />

Printmedien Tages zeitun gen, Anzeigen blätter und Stadt teilzei tungen zusammenfassen<br />

. Der Bereich der elektroni schen Medien umfasst den lokalen Rundfunk<br />

208 209<br />

Willensbildung<br />

Bürgerinitiativen<br />

Vereine<br />

/<br />

Verbände<br />

Parteien<br />

Lokale Massenmedien<br />

Bürger<br />

Wirtschaftsunternehmen<br />

abbil dung 3: Trans forma tion der herkömm lichen Modelle für kommunale Kommunikation<br />

. Eigene Darstel lung nach Kurp 1994: S . 31 .<br />

Entscheidungen

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