PDF-Dokument zum Download - Thüringer Landesmedienanstalt
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6 ErGEBNIssE 6.1 ErGEBNIssE BÜrGEr rUNDFUNK<br />
Neben den aktuellen produzierenden Nutzern konnte auch ein ehemaliger<br />
Nutzer als Ver treter einer Extremgruppe befragt werden .<br />
Die Sendun gen werden im Folgenden kurz beschrieben, um deut lich zu<br />
machen, worum es sich dabei handelt . Dabei wurden Informa tionen aus den<br />
Sendungs beschrei bungen der Website von Radio F . R . E . I . genutzt sowie Informa<br />
tionen, die durch das Hören der Sendun gen er schlossen wurden .<br />
Interwelle (ID7) richtet sich vor allem an russische Immigranten, weshalb die<br />
Inhalte, die über Deutschland und Russ land informieren sollen, zweisprachig<br />
aus gestrahlt werden . Inhalt lich ist die Sendung sehr vielfältig, allen Themen<br />
gemein ist, dass sie relevant für Immigranten sind . Die Sendung läuft zweimal<br />
monat lich .<br />
Kaffee satz (ID8) ist ein morgend liches Magazin, das täglich auf Radio F . R . E . I .<br />
zu hören ist und von unter schied lichen Nutzern gestaltet wird . Feste Rubriken<br />
sind z . B . Lokalnachrichten, Ver anstaltungs hinweise und ein Märchen für Kinder .<br />
Mescalito (ID9) richtet sich an Studierende und wird auch von diesen gestaltet<br />
. Dort werden vor allem studenti sche Themen behandelt .<br />
NPC (ID10) setzt sich auf einem hohen Niveau mit marxisti scher Gesellschafts<br />
kritik auseinander, indem marxisti sche Theorien dargestellt werden .<br />
Außer dem werden auch Produk tionen anderer Freier Radios gesendet . Die Sendung<br />
wird von einem produzierenden Nutzer gestaltet und dreimal monat lich<br />
gesendet .<br />
LP der Woche (ID11) ist ein Musikmagazin, das jeweils eine CD vor stellt und<br />
außerdem Hintergrundinforma tionen zu Album und Künstler liefert . Die Sendung<br />
läuft wöchent lich und wird von unter schied lichen Nutzern produziert .<br />
Senioren redak tion 50 plus (ID12) stellt sowohl senioren spezifi sche Themen<br />
als auch andere Themen dar, die für Senioren interessant sein könnten . Die<br />
Sendung wird von unter schied lichen Senioren gestaltet und läuft einmal monatlich<br />
.<br />
Die aus gewählten Interviewpartner wiesen folgende soziodemografi schen<br />
Daten auf:<br />
ID alter Geschlecht Bildungsabschluss<br />
7 48 W abgeschlossenes Hochschulstudium<br />
8 35 M abgeschlossenes Hochschulstudium<br />
9 32 M abgeschlossenes Hochschulstudium<br />
10 37 M Abitur<br />
11 40 M Abitur<br />
12 71 W abgeschlossenes Hochschulstudium<br />
Tabelle 3: Soziodemografi sche Daten der Nutzer von Radio F . R . E . I .<br />
Beabsichtigt war, auch Personen mit niedrigerem Bildungs abschluss zu befragen,<br />
doch die soziodemografi schen Merkmale waren den Sendungs inhalten<br />
nach geordnet und es bestand nicht immer Spiel raum für die Varia tion dieser<br />
Merkmale .<br />
Erst kontakt<br />
Nur bei zwei der Interviewpartner kam der erste Kontakt zu Radio F . R . E . I .<br />
ohne ver mittelnde Instanz zustande (ID8, ID10) . Am Beispiel des Interviewpartners<br />
aus Interview 10 zeigt sich, dass in diesen Fällen die Beteili gung am<br />
Radio analog zu einer Beteili gung in Parteien oder anderen politi schen Organisationen<br />
betrachtet wurde: „Ich war ja vorher bei den Grünen und beim Neuen<br />
Forum, das war mir zu doof und das [Radio machen] war dann besser.“ (ID10) .<br />
Diese beiden Interviewpartner suchten aktiv nach einer Möglich keit, sich politisch<br />
zu engagieren und sehen auch das Freie Radio an sich als ein politi sches<br />
Projekt an .<br />
Alle anderen Interviewpartner kamen auf ver mitteltem Wege <strong>zum</strong> Radio . Als<br />
ver mittelnde Instanz fungierten die Universität, die gemeinsam mit dem Freien<br />
Radio eine Ver anstal tung anbietet (ID9), das Arbeitsamt, das eine Tätig keit<br />
beim Radio ver mittelte (ID11) oder auch andere gesell schaft liche Institu tionen,<br />
die in Beziehung <strong>zum</strong> Radio standen (ID12, ID7) . Es lässt sich fest halten, dass<br />
nur diejenigen Interviewpartner, die aktiv auf der Suche nach Beteiligungs möglich<br />
keiten waren und das Freie Radio als politi sches Projekt betrachten, auch<br />
ohne Ver mitt lung dorthin fanden (ID8, ID10) .<br />
Nutzung<br />
Die Sendun gen und Sendungs inhalte wurden von allen Befragten detailliert beschrieben<br />
. Eine Gruppe von Befragten widmete sich aus schließ lich politi schen<br />
Inhalten und formuliert dies auch explizit (ID8, ID10): „Ich würde sagen, die<br />
Themen ver bindet meistens, dass sie eine politi sche Relevanz haben und es gibt<br />
ein paar Punkte, wo man sagen kann, dazu mache ich regelmäßiger etwas:<br />
der AntifaBereich, Flüchtlings und Migrations politik, Energiepolitik und Anti<br />
Atombewe gung.“ (ID8) . Andere Befragte klassifizieren ihre Beiträge und Sendun<br />
gen nicht deut lich als politisch, beschreiben aber dennoch deren politi sche<br />
Bedeu tung (ID7, ID11, ID12) . Diese ergibt sich aus der intendierten Wirkung<br />
auf die Gesell schaft, welche die Interviewpartner als wünschens wert betrachten<br />
. So gibt eine Interviewpartnerin an, dass sie es als ihre Aufgabe ansieht,<br />
Themen, die Senioren betreffen, öffent lich darzu stellen und damit auch eine<br />
direkte Ver ände rung vor Ort zu bewirken: „Die Stadt hat z. B. auf unsere Hinweise<br />
‚da und dort fehlen ab gesenkte Bürger steige‘ sofort reagiert […] und in<br />
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