PDF-Dokument zum Download - Thüringer Landesmedienanstalt
PDF-Dokument zum Download - Thüringer Landesmedienanstalt
PDF-Dokument zum Download - Thüringer Landesmedienanstalt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3 UNTErsUchUNGs aNlaGE<br />
illusorisch (vgl . Altendorfer 2004: S . 228) . Eine andere, zunächst eben falls staatlich<br />
organisierte, Entwick lung zeigte sich dagegen in der ehemaligen DDR . Die<br />
Entwick lung mit Breitbandkabelnetzen begann in den 1960er Jahren . In den<br />
Neubaugebieten ver sorgten Gemeinschafts antennen die Bewohner mit Rundfunk<br />
. Die Errich tung von zwei starken Sendesta tionen durch den Sender Freies<br />
Berlin ver anlasste die SED, nach Möglich keiten zu suchen, die Rezep tion der<br />
West-Programme, die tief in die DDR hinein strahlten, zu unter binden (vgl .<br />
Alten dorfer 2004: S . 230) .<br />
Da vor allem in den länd lichen Gebieten Fernsehempfang mäßig oder gar<br />
nicht möglich war, wurden Gemeinschafts antennen mit einer Orts verkabe lung<br />
von so genannten Antennen gemein schaften (heute vielerorts Antennen vereine)<br />
installiert, die „toleriert“ oder „halblegal“ er richtet wurden (Altendorfer 2004:<br />
S . 230) . Eine politi sche Grundlage gab es erst ab 1976, als das VEB-Antennenwerk<br />
Bad Blanken burg die Genehmi gung für eine Gemeinschafts antenne erhielt .<br />
Zu Beginn der 80er Jahre wurden Gemeinschafts antennen zu einem Massenphänomen,<br />
da diese auch dem Empfang von Fernsehen aus der Bundes republik<br />
dienten (vgl . Scheidt: 2003, Altendorfer 2004, Experten interview Mock i . d .<br />
Arbeit) . Nach der Wende er richtete die Telekom Breitband verteiler, wobei die<br />
Haushalts anschlüsse meist in der Hand kleinerer Netzbetreiber liegen (vgl .<br />
Alten dorfer 2004: S . 231) .<br />
In der Anfangs phase des dualen Rundfunks waren die Angebote nahezu ausschließ<br />
lich bundes weite Vollprogramme . Doch zu Beginn der 90er Jahre konnten,<br />
ähnlich wie bei privaten Hörfunkangeboten, Ausdifferenzie rungen hinsichtlich<br />
Lokalisie rung und Regionalisie rung fest gestellt werden (vgl . Stuiber 1998) .<br />
Während sich in den alten Bundes ländern mit der Ausnahme von Bayern schwerpunktartig<br />
lokale „Fenster“ in den nationalen Vollprogrammen (RTL, Sat .1, VOX)<br />
etablierten, ist kabelgestütztes Lokalfernsehen vor allen Dingen ein Phänomen<br />
in den neuen Bundes ländern . Vorhandene und er weiterte Kabelnetze aus ehemaligen<br />
DDR-Zeiten wurden <strong>zum</strong> Ver breitungs medium des Lokalfernsehens<br />
(Scheidt 2003: S . 16) . Von 176 lokalen Anbietern sind 133 in Ostdeutschland zu<br />
finden (vgl . Seufert 2008: S . 12, S . 22, ALM Jahrbuch 2007: S . 127) .<br />
Dabei ent fallen auf die strukturschwächeren und dünner besiedelten Gebiete<br />
der neuen Länder mehr als 80 % aller lokalen TV Anbieter in Deutschland . Auf<br />
Grund dieser Rahmen bedin gungen sieht Seufert in seiner Studie „Gegenwart<br />
und Zukunft des lokalen und regionalen Fernsehens in Ostdeutschland“ eine<br />
gegen wärtig schwierige wirtschaft liche Situa tion, die aus Strukturparametern<br />
wie Bevölkerungs dichte, regionaler Wirtschafts kraft oder Kaufkraftniveau besteht<br />
. Dabei liegt das Werbe aufkommen je Einwohner „deut lich niedriger“ als<br />
etwa in West deutschland (vgl . Seufert 2008: S . 14 ff .) . Hierbei wird der pub-<br />
3.1 aU sGaNGs s I T Ua T IoN<br />
lizisti sche Vielfalts beitrag lokaler TV-Angebote umso höher ein geschätzt, als<br />
dass in Ostdeutschland (mit Ausnahme Berlins) die Zahl der anderen lokalen<br />
Medien angebote durch pressekonzentri sche Prozesse und eine hohe Zahl von<br />
Ein-Zeitungs kreisen gering ist (vgl . Seufert 2008: S . 30 ff .) .<br />
3.1.2 <strong>Thüringer</strong> Medien landschaft<br />
Neben den bundes weiten Medien, wie über regionalen Tages zeitun gen, Rundfunk-,<br />
Fernseh- und Online-Angeboten, sind in Thüringen sowohl regionale wie<br />
auch lokale Medien angebote zu ver zeichnen . Auf Landesebene sendet der<br />
Mittel deut sche Rundfunk ein landes weites Hörfunk-Vollprogramm (MDR1 Radio<br />
Thüringen) und sendet im regionalen Fenster des MDR Fernsehens das Thüringen<br />
Journal . Weitere Sendun gen, wie Thüringen exclusiv, werden durch den<br />
abbil dung 8: Ver breitungs gebiet der Titel der Zeitungs gruppe Thüringen . Quelle: ZMG<br />
Zeitungs-Verbreitungs atlas 2009/2010 .<br />
230 231