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Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

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• Infrastruktur: Infrastruktur be<strong>in</strong>haltet alle für die Wirtschaft und Dase<strong>in</strong>sfürsorge e<strong>in</strong>es Landes notwen-<br />

digen E<strong>in</strong>richtungen und Anlagen, die nur mittelbar <strong>der</strong> Produktion dienen z.B. Straßen, Anlagen zur<br />

Energieversorgung, Kanalisation 19 . E<strong>in</strong>richtungen, die durch die öffentliche Hand betrieben o<strong>der</strong> beauf-<br />

sichtigt werden und <strong>der</strong> generellen Dase<strong>in</strong>sfürsorge dienen. Insbeson<strong>der</strong>e Verkehr, Energie, Ausbil-<br />

dung, <strong>Gesundheit</strong>swesen, Forschung, Wasserbau, Wasserwirtschaft, Anlagen für Kultur, Erholung und<br />

Sport sowie öffentliche Verwaltung. 20 Der notwendige wirtschaftliche und organisatorische Unterbau<br />

e<strong>in</strong>er hochentwickelten Wirtschaft (Verkehrsnetz, Arbeitskräfte u.a. 21<br />

Infrastruktur im Zusammenhang mit gesundheitsför<strong>der</strong>nden <strong>Orte</strong>n bedeutet für mich mehr als diese<br />

Def<strong>in</strong>ition. Manche nennen es Soziale Infrastruktur, womit die vorhandenen sozialen E<strong>in</strong>richtungen<br />

und Dienste bezeichnet werden, die von <strong>der</strong> öffentlichen Hand f<strong>in</strong>anziert werden. Das K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Ju-<br />

gendhilfegesetz (KJHG) entwickelte diese soziale Infrastruktur weiter. 22 Ulla Schreiber gebrauchte den<br />

Begriff Infrakultur für "mehr als das Angebot von Läden, nämlich für Cafe, Handwerk, Nachbarschaft<br />

und hausnahe Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtungen" 23 . Lei<strong>der</strong> ist das Wort schon an<strong>der</strong>s besetzt.<br />

Für Infrastruktur unter gesundheitspolitischer Perspektive sollte e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Wort verwendet werden.<br />

Für mich umfaßt es auch räumliche und strukturelle <strong>Orte</strong>. Das Wort Infrastruktur läßt sich im Text je-<br />

doch wegen se<strong>in</strong>es allgeme<strong>in</strong>en Gebrauches im Text nicht vermeiden.<br />

• Plätze: E<strong>in</strong> Platz wird vom Rand her, vom Haus her bestimmt. E<strong>in</strong> Platz ist zugleich Weg und Ort.<br />

"E<strong>in</strong>e Straße ist e<strong>in</strong>e Ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong>reihung von Plätzen" 24 . Wichtig ist se<strong>in</strong>e Gebrauchsfähigkeit. Für Bre-<br />

men beschreibt e<strong>in</strong>e Platzkartierung e<strong>in</strong>e Typologie von <strong>Orte</strong>n, die mich an die Biotopkartierung für<br />

Arten als Struktur er<strong>in</strong>nert:<br />

10<br />

• Straßenplätze: Hausplätze, Kreuzungen<br />

• Rän<strong>der</strong><br />

• Plätze als städtebauliches Element: Schmuckplätze, Städtebau-Anger, Funktionsflächen<br />

• Innenstadt-Plätze 25<br />

Auf den Plätzen und an <strong>Orte</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> werden demokratische Prozesse und Verabredungen trans-<br />

portiert. Dazu gehören sowohl Gesetze und Propaganda, Regeln, Blickkontakte, Nachahmung und Ge-<br />

spräche. 26<br />

• Raumordnung: alle Vorschriften über die Nutzung von Grund und Boden<br />

• Raumplanung: Planung für die Nutzung von Grund und Boden<br />

• Bedeutung von <strong>Orte</strong>n: Frauen, Männer und Mädchen und Jungen halten sich an <strong>Orte</strong>n auf. An<br />

<strong>Orte</strong>n f<strong>in</strong>det etwas statt, dort unternimmt er/sie Aktivitäten und gestaltet den Alltag. <strong>Orte</strong> s<strong>in</strong>d alltagsre-<br />

levant. <strong>Orte</strong> haben etwas mit <strong>Gesundheit</strong> zu tun, sie bee<strong>in</strong>flussen <strong>Gesundheit</strong>. Sie belasten <strong>Gesundheit</strong>,<br />

und sie för<strong>der</strong>n <strong>Gesundheit</strong>. <strong>Orte</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> überall, an denen Menschen „spielen, lernen, arbei-<br />

ten und lieben“ 27 . <strong>Orte</strong> s<strong>in</strong>d Gebäude außen und <strong>in</strong>nen; es s<strong>in</strong>d Freiräume und öffentliche Plätze, aber<br />

auch halböffentliche und private <strong>Orte</strong>. Menschen bewegen sich von Ort zu Ort.<br />

19<br />

Wahrig: Deutsches Wörterbuch. 7. Aufl. 2000<br />

20<br />

Neue, Das, Fischer Lexikon <strong>in</strong> Farbe. Bd 5,1981<br />

21<br />

Duden Fremdwörterbuch. 2. verb. u. verm. Aufl.1966 (Der große Duden. Bd 5)<br />

22<br />

Dahme, He<strong>in</strong>z-Jürgen: Zum Wandel von <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung und sozialer Infrastruktur im Lichte e<strong>in</strong>er sich än<strong>der</strong>nden Sozialstaatlichkeit.<br />

S. 115 <strong>in</strong>: <strong>Stadt</strong> macht Zukunft. 2001<br />

23<br />

Schreiber, Ulla im Sem<strong>in</strong>ar am 15.11.1993<br />

24<br />

Hülbusch,Karl He<strong>in</strong>rich nach Christoph Theil<strong>in</strong>g im Sem<strong>in</strong>ar<br />

25<br />

Bremer-Reihen. 1997, Anlage<br />

26<br />

Theil<strong>in</strong>g, Christoph im Sem<strong>in</strong>ar Platz haben - Platz lassen SS 2001<br />

27<br />

Ottawa Charta 1986

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