Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit
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mit <strong>der</strong> salutogenen Seite von <strong>Umwelt</strong> und <strong>Gesundheit</strong>: den gesundheitsför<strong>der</strong>nden Lebensbed<strong>in</strong>gun-<br />
gen beschäftigen. Trojan/ Legewie 252 legten den gesundheitsfachlichen Teil vor, während Schäfer/<br />
Lau 253 den rechts- und verwaltungswissenschaftlichen Teil dazu ergänzend beitrugen. Dar<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d we-<br />
sentliche Strategien zur Stärkung gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Lebensbed<strong>in</strong>gungen zusammengestellt.<br />
• Ziel e<strong>in</strong>er Strategie <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung ist es, dass <strong>der</strong> Alltag die <strong>Gesundheit</strong> stärkt und Op-<br />
tionen für e<strong>in</strong> befriedigendes Leben entwickelt. Der Mensch soll als <strong>in</strong>dividueller "Lebensunternehmer"<br />
se<strong>in</strong> Schicksal selbst bestimmen und die verfügbaren Lebens-Optionen aktiv nutzen. 254 Dazu soll Ge-<br />
sundheitsför<strong>der</strong>ung als Leitziel o<strong>der</strong> Modell <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung strategisch und planerisch verankert wer-<br />
den. <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung soll systematisch mit <strong>Orte</strong> verbunden und als Grundsatz und Ziel <strong>der</strong> Pla-<br />
nung <strong>in</strong> den Planwerken berücksichtigt, ggfs. sogar festgesetzt werden.<br />
"<strong>Stadt</strong>planung und <strong>Stadt</strong>entwicklung s<strong>in</strong>d zentrale Handlungsfel<strong>der</strong> für <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung auf kom-<br />
munaler Ebene. Die rechtlichen Grundlagen s<strong>in</strong>d weitgehend vorhanden. Defizitär ist <strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong><br />
Implementierung, nicht zuletzt bei den Akteuren, die als Träger öffentlicher Belange o<strong>der</strong> sonst Beteili-<br />
gungsberechtigte gesundheitsspezifisches Wissen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen könnten." 255 Zusätzlich empfehlen Schä-<br />
fer/ Lau, zum "Schutzgut <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung" Rechtsprechungsanalysen durchzuführen.<br />
Es fehlten Arbeitshilfen, <strong>der</strong> Nachweis von good bzw. best practices sowie e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Erfah-<br />
rungsaustausch <strong>der</strong> Akteure. 256 Schäfer/ Lau regen die E<strong>in</strong>richtung von Modellvorhaben an, um das<br />
Anwendungsdefizit abzubauen. Empfohlen werden Programme zur E<strong>in</strong>richtung geeigneter Diskussi-<br />
onsforen zur Gestaltung gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Lebens- und <strong>Umwelt</strong>bed<strong>in</strong>gungen, Modelle für Bürger-<br />
engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gestaltung gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Lebens- und <strong>Umwelt</strong>bed<strong>in</strong>gungen. In <strong>der</strong> Ge-<br />
sundheitsforschung fehlen über die Krankheitsdaten h<strong>in</strong>aus Daten und Aussagen zur Salutogenese und<br />
welche Faktoren Menschen gesund halten. Krankheitsdaten können bestenfalls die Abwesenheit von<br />
Krankheit erklären. Die <strong>Stadt</strong>planung braucht Daten über die positiven Seiten von <strong>Gesundheit</strong>. 257 Die<br />
Forschung soll auch gesundheitsför<strong>der</strong>nde Lebensverhältnisse und <strong>Orte</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> e<strong>in</strong>beziehen. Be-<br />
züglich <strong>der</strong> Salutogenese-Forschung sagen die Gutachter: <strong>Stadt</strong>entwicklung, <strong>Stadt</strong>planung, Städtebau,<br />
<strong>Stadt</strong>erneuerung ersche<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>s geeignet, um die Umsetzungschancen bei <strong>Gesundheit</strong>sförde-<br />
rung zu erhöhen. Dah<strong>in</strong>gehend sollten Prioritäten gesetzt werden. 258 Es besteht dr<strong>in</strong>gen<strong>der</strong> Bedarf an<br />
Modell- und Forschungsprojekten unter Beteiligung von Praxispartnern. 259<br />
<strong>Stadt</strong>planung soll sich gesundheitsför<strong>der</strong>nde Lebenswelten zum Ziel setzen. Dazu soll <strong>Gesundheit</strong>sför-<br />
<strong>der</strong>ung als Strategie e<strong>in</strong>gesetzt und systematisch mit <strong>Orte</strong>n verbunden werden.<br />
• Leitbild "Zukunftsfähiges Deutschland"/ <strong>Gesundheit</strong> und BUND 260<br />
E<strong>in</strong>e wichtige ökologische Grundlage zur Implementierung von gesundheitsför<strong>der</strong>nden Lebensverhält-<br />
nissen ist die Studie "Zukunftsfähiges Deutschland" (ZD), die auf <strong>der</strong> Rio-Deklaration basiert. In ihr wer-<br />
den die Grenzen <strong>der</strong> ökologischen Belastbarkeit beschrieben, <strong>Umwelt</strong>ziele formuliert, Reduktionsziele<br />
252<br />
Trojan/ Legewie: <strong>Gesundheit</strong> und nachhaltige Entwicklung. 2001<br />
253<br />
Schäfer, Rudolf, u. Petra Lau: Salutogenese und <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung. Endbericht. Manuskript. 1999.<br />
254<br />
Göpel, Eberhard:<strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung als gesellschaftliche Gestaltungsaufgabe.S.40 <strong>in</strong>: <strong>Gesundheit</strong> geme<strong>in</strong>sam gestalten.2001<br />
255<br />
.Schäfer/ Lau 1999, S. 170<br />
256<br />
Schäfer/Lau 1999, S. 168/169<br />
257<br />
Falterme<strong>in</strong>er, Toni: Die Salutogenese als Forschungsprogramm und Praxisperspektive. S. 187 In: Salutogenese und Kohärenzgefühl. 2000<br />
258<br />
Schäfer/ Lau 1999, S. 174<br />
259<br />
Trojan/ Legewie: Nachhaltige <strong>Gesundheit</strong> und Entwicklung. 2001, S. 96<br />
260<br />
s. Pfahl: Nachhaltigkeit und <strong>Gesundheit</strong>. Studienarbeit.2001<br />
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