Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit
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Die Erfahrungen weisen "auf e<strong>in</strong>e gänzlich neue Aufgabenverteilung und e<strong>in</strong> neues Rollenverständnis zwischen<br />
Staat/ Politik / Verwaltung auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite und Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite." Die Ansätze<br />
"top down" und Bottom up" stellen dabei ke<strong>in</strong>en Gegensatz dar, son<strong>der</strong>n es ist Verän<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> beiden<br />
Richtungen wichtig, um zu e<strong>in</strong>er neuen Macht- und Verantwortungsbalance zu kommen. E<strong>in</strong>e wichtige<br />
Bed<strong>in</strong>gung ist die Dezentralisierung von Entscheidungsprozessen - und kompetenzen auf die<br />
lokale Ebene. Um mit langem Atem nachhaltig erfolgreich se<strong>in</strong> zu können, "bedarf es dr<strong>in</strong>gend <strong>der</strong><br />
Strukturverän<strong>der</strong>ungen." 369<br />
• Erfolgreiche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für strukturelle <strong>Orte</strong>: Die "großen" Programme des Gesund-<br />
heits-, Sozial- und <strong>Umwelt</strong>bereichs sowie <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung haben große Geme<strong>in</strong>samkeiten: 370<br />
• Auf <strong>der</strong> Zielebene geht es um gesundheitsför<strong>der</strong>nde Lebenswelten bzw. die nachhaltige Entwicklung kommunaler<br />
Lebensqualität.<br />
• Auf <strong>der</strong> Prozeßebene wird <strong>in</strong> allen Projekten dem Aspekt Bürgerbeteiligung e<strong>in</strong>e große Bedeutung beigemessen.<br />
In fast allen Projekten und Programmen gibt es Probleme, dieses Pr<strong>in</strong>zip umzusetzen.<br />
• Auf <strong>der</strong> politischen Gestaltungsebene geht es um gesundheitsför<strong>der</strong>nde Gesamtpolitik bzw. e<strong>in</strong>e Querschnittspolitik,<br />
die auf Synergien verschiedener Politiksektoren setzt (<strong>in</strong>tersektorale Politik), um gesellschaftliche Probleme<br />
zu bewältigen, die im Schnittfeld verschiedener Ressorts liegen (<strong>Gesundheit</strong>, Nachhaltigkeit, Armut und<br />
soziale Benachteiligung, <strong>Stadt</strong>entwicklung, u.a.). Instrumente <strong>in</strong>tersektoraler Politik auf <strong>der</strong> rechtlichen und<br />
Programmebene s<strong>in</strong>d z.B. "strategic (environmental) assessment", "ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g", Berücksichtigung an<strong>der</strong>er<br />
"Belange" <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Fachpolitiken.<br />
• Auf <strong>der</strong> Akteurs- und Arbeitsebene geht es um geregelte, kont<strong>in</strong>uierliche "<strong>in</strong>tersektorale Kooperation". Dies bedeutet<br />
e<strong>in</strong>erseits, die "Koalition" von Fachpolitiken, Fachprogrammen und Fachressorts auf lokaler Ebene mit<br />
dem Ziel, <strong>in</strong>tersektorale Programme unter Fe<strong>der</strong>führung e<strong>in</strong>es Fachressorts umzusetzen, und an<strong>der</strong>erseits, Allianzen,<br />
Bündnisse und Partnerschaften des politisch-adm<strong>in</strong>istrativen Systems mit an<strong>der</strong>en gesellschaftlichen<br />
Sektoren (<strong>der</strong> "Wirtschaft", dem "Dritten Sektor") zu ermöglichen.<br />
Erfolgreiche strukturelle <strong>Orte</strong> setzen auf Partizipation und Befähigung <strong>der</strong> Menschen im Quartier.<br />
• <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ndes Sett<strong>in</strong>g: E<strong>in</strong>e <strong>Stadt</strong> kann die Entstehung e<strong>in</strong>er gesundheitsför<strong>der</strong>nden<br />
Lebensweise und gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Verhältnisse durch Sett<strong>in</strong>gs unterstützen. Es gibt erprobte<br />
Sett<strong>in</strong>gs und Netzwerke von Sett<strong>in</strong>gs wie die gesundheitsför<strong>der</strong>nde Schule, das gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />
Krankenhaus, den gesundheitsför<strong>der</strong>nden Betrieb. Sie s<strong>in</strong>d feste Sett<strong>in</strong>gs. Die "Gesunde <strong>Stadt</strong>" ist da-<br />
gegen e<strong>in</strong> freies Sett<strong>in</strong>g.<br />
Auch <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten auf dem Weg <strong>in</strong> Richtung gesundheitsför<strong>der</strong>ndes Sett<strong>in</strong>g, ohne dass mir dazu<br />
e<strong>in</strong> Netzwerk bekannt ist. Unter dem Stichwort "Bewegter K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten" gibt es Initiativen zur Bewe-<br />
gungsför<strong>der</strong>ung des Sportbundes und des Deutschen Turnerbundes.<br />
Sett<strong>in</strong>gs brauchen unterstützende <strong>Orte</strong>, an denen <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungsprozeß stattf<strong>in</strong>den kann. Lei<strong>der</strong><br />
s<strong>in</strong>d gesundheitsför<strong>der</strong>nde <strong>Orte</strong> dem Zufall überlassen, je nach vorhandenen lokalen Akteuren. Wenn<br />
die Müllbeseitigung ebenfalls dem Zufall überlassen würde, .......<br />
Wünschenswert wäre es, dass sich die Sett<strong>in</strong>gstrategie ebenso durchsetzt und Standard wird. Zum<strong>in</strong>-<br />
dest für die gesundheitsför<strong>der</strong>nde Schule halte ich diese Strategie für überaus erfolgversprechend,<br />
wenn ich an die <strong>in</strong>neren Probleme <strong>in</strong> den Schulen denke. In Anbetracht <strong>der</strong> neuerlichen Untersuchun-<br />
gen über die Bildungserfolge <strong>in</strong> Schulen (PISA-Studie) 371 möchte ich die gesundheitsför<strong>der</strong>nde Schule<br />
als vielversprechende Antwort <strong>in</strong>s Gespräch br<strong>in</strong>gen.<br />
368 Austermann, Klaus, u. Ralf Zimmer-Hegmann:....2001, S. 113<br />
369 Austermann, Klaus, u. Ralf Zimmer-Hegmann:.....2001, S. 114<br />
370 Trojan, Alf, Vortrag bei <strong>der</strong> Tagung des Gesunde Städte-Netzwerkes Juni 2001 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. www.<strong>Gesundheit</strong>berl<strong>in</strong>.de<br />
371 Klaus Klemm <strong>in</strong> FR 6.12.01 / taz Dezember 01<br />
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