Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

2.2. Verhalten und Verhältnisse
Die Trennung von Verhaltens- und Verhältnisprävention taucht als Unterscheidung in der Diskussion
um Gesundheitsförderung auf. Ein Ort hat Bedeutung zum einen für das Verhalten der Menschen, zum
anderen für die Verhältnisse. Verhalten und Verhältnisse sind über Orte verbunden.
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Orte und
Verhalten/
Lebensweise
Essen, Trinken, Spielen, Bewegen, Landwirtschaft, Natur, Freiraum
Erholung, Flow, Streß, Entspannung Verkehr, Boden, Luft, Licht, Wald
Wärme, Nähe, Körper, Genuß, Schokolade Siedlung, Energie, Rohstoffe, Klima, Lärm
Kommunikation, Kultur, Kreativität Wasser, Abwasser, Abfall
Abb. Verhalten und Verhältnisse verbinden Schutz und Förderung der menschlichen Gesundheit
Es kommt darauf an, Verhalten und Verhältnisse in eine neue Beziehung zu setzen, gewissermaßen
eine Brücke zu bauen zwischen Gesundheit, Umwelt und Stadtplanung.
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2.1.2. Verhalten/ Lebensweise und Orte
In der Diskussion um Gesundheit/ Krankheit nimmt das menschliche Verhalten einen bedeutenden
Platz ein. Die direkten und indirekten Auswirkungen persönlichen und gesellschaftlichen Handelns auf
die Lebensbereiche sind seltener Thema, ausgenommen die Leitbilder des "Zukunftsfähigen Deutsch-
land". Dort werden sozio-ökonomische Handlungsfelder beschrieben, die an den Daseins-
Grundfunktionen (Bedarfsfelder) ausgerichtet sind wie Wohnen, Ernährung, Bekleidung, Gesundheit,
Bildung, Freizeit, Zusammenleben. 118 In diesen Bereichen stehen Frauen und Männern meist Hand-
lungsalternativen zur Verfügung, zwischen denen sie wählen können d.h. die meisten Grundbedürfnisse
können prinzipiell anders befriedigt werden.
Versucht wird, erwünschte Änderungen, durch Gesundheitserziehung, Verhaltensprävention oder Un-
fallverhütung zu erreichen: mit mäßigem Erfolg. Das Wissen um Gesundheitsbelastungen allein regelt
nicht von alleine eine gesunde Lebensführung. Verschiedene Faktoren können dies behindern wie so-
ziale oder kulturelle Normen oder Geldmangel. Die persönliche Lebensweise ist eine Reaktion auf eige-
ne Erfahrungen z.B. in der Familie. Eine Verhaltensänderung ist schwierig. Zum Beispiel bei der Ernäh-
rung bedeutet eine ausgewogene, ballaststoffreiche Kost, sich neu zu informieren und umzulernen,
anders einzukaufen, sich Zeit für die Nahrungszubereitung zu suchen, die Kantine zu überzeugen, an
neuen Geschmacksrichtungen Gefallen zu finden. 119
• Verhaltenspräventive Maßnahmen richten sich auf: Risiken der Verhaltens- und Lebensweise,
• verhältnispräventive Maßnahmen auf Risiken der Lebensbedingungen,
118 Zukunftsfähiges Deutschland. 1996, S. 103
119 Kursbuch Gesundheit. 1990, S. 213
Brücke
Schutz und Förde-
rung der menschli-
chen Gesundheit
Orte und
Verhältnisse/
Lebenswelt