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Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

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Ich betrachte den Aktionsraum als Potenzial für Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung.<br />

48<br />

• Ort (Gebäude) Ort (Wohnhaus)<br />

• Mobilität zu <strong>Orte</strong>n: Die Bevölkerung kann <strong>in</strong>zwischen Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen durch die Konzen-<br />

tration von E<strong>in</strong>richtungen schlechter erreichen und muß für die eigene Mobilität mehr Geld ausgeben,<br />

weil <strong>der</strong> Nahverkehr <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im ländlichen Raum nicht dem Alltagserfor<strong>der</strong>nis entspricht. Dazu<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Bevölkerungsgruppen nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, so daß bestimmte E<strong>in</strong>richtungen nicht mehr erreicht<br />

werden können. Dies erfor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e Umkehrung von Entwicklungstrends <strong>in</strong> <strong>der</strong> Siedlungs-, Versor-<br />

gungs-, bzw. Erreichbarkeitsstruktur. 229 Mobilität muß vom Alltag von Frauen und K<strong>in</strong><strong>der</strong>n aus geplant<br />

werden, nicht nur aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Erwerbstätigkeit.<br />

Die "<strong>Stadt</strong> <strong>der</strong> kurzen Wege" ist Potenzial, um über <strong>Orte</strong> gesundheitsför-<br />

<strong>der</strong>nde Lebensbed<strong>in</strong>gungen zu erreichen.<br />

********************************************************************************<br />

2.3.5. Beispiel soziale <strong>Stadt</strong> und <strong>Orte</strong><br />

• Soziale Dimension des Raums: In Räumen gelten aus Gewohnheit unterschiedliche Verhaltensre-<br />

geln. Wenn <strong>der</strong> soziale Raumcharakter (öffentlich, privat, halböffentlich, geme<strong>in</strong>schaftlich) nicht erkenn-<br />

bar ist, breitet sich Verhaltensunsicherheit aus o<strong>der</strong> es kommt zu Konflikten durch Regelverletzungen.<br />

Räume s<strong>in</strong>d geprägt durch: 230<br />

• Regelung des Zugangs<br />

• Regelung <strong>der</strong> Nähe/ Distanzbeziehung<br />

• Regelung <strong>der</strong> Kontrolle über die Freiflächen<br />

Diese soziale Dimension des Raumes ist zu wenig <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung berücksichtigt. Für geme<strong>in</strong>-<br />

schaftliche Räume und <strong>Orte</strong> gibt es dabei (im Gegensatz zu öffentlichen und privaten) ke<strong>in</strong>e selbstver-<br />

ständlichen Regeln, die beides regeln und ermöglichen: Privatheit und Nähe. So s<strong>in</strong>d Probleme zu er-<br />

klären, die e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>schaftliche Nutzung von <strong>Orte</strong> erschweren. Auch öffentliche <strong>Orte</strong> müssen Pri-<br />

vatheit zulassen, damit sich jemand zeitlich begrenzt zurückziehen kann. Soziale Distanz muß an <strong>Orte</strong>n<br />

trotz räumlicher Nähe möglich se<strong>in</strong>. 231<br />

Die soziale <strong>Stadt</strong> denkt <strong>in</strong> Quartieren und schafft als <strong>Orte</strong>: <strong>Stadt</strong>teilbüros, Bürgertreffpunkte, Gesund-<br />

heitszentren, Spielwohnungen, Seniorentreffs. Sie will Plätze, Gewässer, Parkanlagen und Höfe neu-<br />

und umgestalten.<br />

Verkehr<br />

Man erhält die beste Auskunft über e<strong>in</strong>e soziale Gruppe, wenn man auf die Räume achtet, die für sie<br />

bereitgehalten werden. Sag mir, welche Räume es gibt, und daraus wird klar, welche Bedeutung etwas<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kommune hat. „Die Raumbil<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d die Träume <strong>der</strong> Gesellschaft. Wo immer die Hieroglyphe<br />

irgende<strong>in</strong>es Raumbildes entziffert ist, dort bietet sich <strong>der</strong> Grund <strong>der</strong> sozialen Wirklichkeit.“ 232<br />

Danach hat <strong>Umwelt</strong>schutz <strong>in</strong> vielen Kommunen ke<strong>in</strong>en Stellenwert, denn es gibt für <strong>Umwelt</strong>schutz -<br />

abgesehen von e<strong>in</strong>igen <strong>Umwelt</strong>zentren - ke<strong>in</strong>e Räume. Der <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung geht es ähnlich,<br />

229 Kunst, Friedemann: Infrastruktur im ländlichen Raum unter Bed<strong>in</strong>gungen funktionsräumlicher Maßstabsvergrößerungen. In: Informationen<br />

zur Raumentwicklung. 1989, H. 1, S. 39-50<br />

230 Fester/ Kraft/ Metzner 1983, S. 65<br />

231 s.a. Pfahl: Sozial-ökologische Gestaltung e<strong>in</strong>es <strong>Stadt</strong>teils. Studienarbeit. 1994<br />

232 Kracauer, Siegfried zitiert <strong>in</strong>: FR vom 21.8.01 Nutt, Harry: Lob <strong>der</strong> Faulheit.<br />

<strong>Orte</strong><br />

Verhältnisse

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