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Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

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Die Sportabzeichenkampagne des Deutschen Sportbundes ist zeitlich aufwendig, schwer erreichbar,<br />

nicht im Alltag e<strong>in</strong>gefügt und sollte mo<strong>der</strong>nisiert werden, <strong>in</strong> dem sie den Bedürfnissen <strong>der</strong> Menschen<br />

wie <strong>der</strong> Gang <strong>in</strong>s Fitneßstudio angepaßt werden. Vor allem aber muß sich die <strong>Stadt</strong> den <strong>Gesundheit</strong>s-<br />

erfor<strong>der</strong>nissen e<strong>in</strong>er wohlstandskranken Gesellschaft anpassen. Dazu wünsche ich mir Kampagnen <strong>der</strong><br />

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und des Deutschen Sportbundes unter Überschriften<br />

wie:<br />

100<br />

• Fit um die Ecke. Fit <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Wohnquartier. Schnell mal e<strong>in</strong>e Runde bewegen. War Ihr Puls <strong>in</strong> dieser<br />

Woche schon auf 150? Zweimal wöchentlich Puls 150. Der schnelle Flow vor <strong>der</strong> Haustüre.<br />

Ich halte e<strong>in</strong>e Strategie für e<strong>in</strong>e Bewußtse<strong>in</strong>sän<strong>der</strong>ung erfor<strong>der</strong>lich, die e<strong>in</strong>e Nutzung <strong>der</strong> Freiräume und<br />

<strong>Orte</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> für die persönliche <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung erlaubt und unterstützt. Die Wohlstandser-<br />

krankungen <strong>der</strong> Bevölkerung und <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d so erschreckend und teuer 443 , dass e<strong>in</strong>e große An-<br />

strengung erfor<strong>der</strong>lich ist, um etwas gegen den Bewegungsmangel zu setzen: e<strong>in</strong>e Kampagne, <strong>in</strong> die<br />

Sett<strong>in</strong>gerfahrungen e<strong>in</strong>gebaut s<strong>in</strong>d.<br />

E<strong>in</strong>e konditionsför<strong>der</strong>nde Erholung soll als gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Impuls genutzt werden. E<strong>in</strong>e set-<br />

t<strong>in</strong>gsbezogene Kampagne soll e<strong>in</strong>e Bewußtse<strong>in</strong>sverän<strong>der</strong>ung beim Bewegungsmangel ereichen.<br />

• Naturerfahrungsräume: In wissenschaftliche Studien wurde die Bedeutung <strong>der</strong> räumlichen <strong>Umwelt</strong><br />

für die psychische und physische <strong>Gesundheit</strong> von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen ausgewertet und kom-<br />

mentiert. 444 Beson<strong>der</strong>es Augenmerk liegt auf Sportgelegenheiten bzw. auf Flächen mit Eignung für<br />

spielerische Bewegung gelegt, die wohnungsnah und für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche je<strong>der</strong>zeit zugänglich<br />

s<strong>in</strong>d (auch außerhalb von Schule und Vere<strong>in</strong>en). Schemel entwickelte e<strong>in</strong>e Flächenkategorie, die ohne<br />

jegliche Infrastruktur (Gebäude, präparierte Flächen, Geräte) und ohne pädagogische Betreuung aus-<br />

kommt und den Charakter von "wil<strong>der</strong> Natur" <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> aufweist. 445<br />

Bei dem Ansatz <strong>der</strong> Naturerfahrungsräume fiel mir die humanökologische Herangehensweise auf, auf<br />

die Seite <strong>der</strong> Wohlstandserkrankungen wurde allerd<strong>in</strong>gs nicht e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Ausführlicher kann ich hier auf die Vorschläge von Schemel nicht e<strong>in</strong>gehen.<br />

Naturerfahrungsräume sollten <strong>in</strong> Projekten mit dem Ziel e<strong>in</strong>es gesundheitsför<strong>der</strong>nden Lebensumfeldes<br />

verbunden werden und mit Praxispartnern e<strong>in</strong>geführt werden.<br />

Zusammenfassung Beispiel Freiraum als Strategie<br />

• Für e<strong>in</strong>e neue Freiraumpolitik soll die Strategie <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung/ Salutogenese Brücke se<strong>in</strong>.<br />

• Städtebau und <strong>Stadt</strong>planung sollen auf die Außenbereiche, ihre Nutzungsmöglichkeiten als Bewegungsraum<br />

verstärkt Wert legen, wenn die Gesellschaft e<strong>in</strong>e gesunde Entwicklung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Jugendlichen<br />

und Erwachsenen erreichen möchte. Dabei sollen Außenraum und Innenraum als Bewegungsraum<br />

zu e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>same Strategie verbunden werden.<br />

• E<strong>in</strong>e konditionsför<strong>der</strong>nde Erholung soll als gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Impuls genutzt werden. E<strong>in</strong>e sett<strong>in</strong>gsbezogene<br />

Kampagne soll e<strong>in</strong>e Bewußtse<strong>in</strong>sverän<strong>der</strong>ung beim Bewegungsmangel erreichen.<br />

• Naturerfahrungsräume sollten <strong>in</strong> Projekten mit dem Ziel e<strong>in</strong>es gesundheitsför<strong>der</strong>nden Lebensumfeldes<br />

verbunden werden und mit Praxispartnern e<strong>in</strong>geführt werden.<br />

*****************************************************************************************************************<br />

443<br />

<strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Großstadt. 1994,S. 81-84; <strong>Gesundheit</strong>sbericht für Deutschland. 1998, S. 83 sportliche Aktivitäten, e<strong>in</strong> eigenes<br />

Kapitel Bewegungsmangel habe ich nicht gefunden.<br />

444<br />

Schemel, Hans-Joachim: Bewegungsraum <strong>Stadt</strong>. 1997<br />

445<br />

Naturerfahrungsräume. Bearb. Hans-Joachim Schemel u.a.1998

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