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Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

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strukturen als nicht dauerhaft tragfähig erweisen. Es fehlen Standards wie sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regionalplanung<br />

für soziale und krankheitsbezogene Versorgungsorte entwickelt wurden.<br />

• Soziales Zusammenleben 480 : E<strong>in</strong>e <strong>Stadt</strong> soll ihren Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohnern auch Wärme<br />

und e<strong>in</strong> Gefühl <strong>der</strong> Geborgenheit, Zugehörigkeit und Wärme geben. Geme<strong>in</strong>s<strong>in</strong>n entwickelt sich an<br />

<strong>Orte</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>. Geme<strong>in</strong>same moralische Werte o<strong>der</strong> religiöse Vorstellungen, die <strong>in</strong> Dörfern Zusam-<br />

menhalt gewährleisteten, haben an B<strong>in</strong>dungskraft im Geme<strong>in</strong>wesen e<strong>in</strong>gebüßt. 481 Soziales Zusam-<br />

menleben entwickelt sich <strong>in</strong> <strong>Orte</strong>n nicht von alle. Lebendige Siedlungsstrukturen, Freizeiträume, <strong>Stadt</strong>-<br />

teilzenten o<strong>der</strong> ähnliche <strong>Orte</strong> brauchen <strong>in</strong>teressierte Personen, die den Betrieb organisieren. Anlässe<br />

müssen erst geschaffen werden, sich zu treffen und sich zu engagieren. "Aktivierungsarbeit" soll die<br />

Selbstgestaltung unterstützen. Erreicht werden soll: 482<br />

• Demokratischer Informationsprozeß<br />

• Anstiftung zur E<strong>in</strong>mischung <strong>in</strong> planungsrelevante Fragen mit dem Ziel, den Nutzwert <strong>der</strong> Wohnung und des<br />

Wohnumfeldes zu erhöhen.<br />

• Nutzungs- und geme<strong>in</strong>schaftsorientierte Problemlösungen<br />

• Soziale, kulturelle und siedlungsökologische Innovationen<br />

• Aufbau dauerhafter Mitbestimmung und Selbstverwaltung.<br />

E<strong>in</strong> Rückbes<strong>in</strong>nen auf die Nachbarschaft und Geme<strong>in</strong>de als soziale E<strong>in</strong>heit ist notwendig, weil unser<br />

<strong>in</strong>dividuelles Wohlbef<strong>in</strong>den von <strong>der</strong> sozialen E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung und mitmenschlichen Kontakten abhängt. An-<br />

stöße zum Wie<strong>der</strong>aufbau von Geme<strong>in</strong>destrukturen, Nachbarschaftshilfe, sozialen Kontakten, Selbsthil-<br />

fegruppen für e<strong>in</strong>en gesunden Lebensstil Hilfe s<strong>in</strong>d über <strong>Orte</strong> möglich. (Sozialer <strong>Gesundheit</strong>sschutz).<br />

Dabei sollen Wohngebiete räumlich so gruppiert werden, dass sie die „Herausbildung funktionsfähiger<br />

Nachbarschaften sowie positive Traditionen erleichtern“. Dies soll Möglichkeiten gegenseitiger Hilfe und<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsaktivitäten, Freizeitgestaltung sowie Schutz und Sicherheit ermöglichen. 483<br />

• Bedeutung von Geme<strong>in</strong>den für <strong>Gesundheit</strong>: Die Bedeutung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den für die <strong>Gesundheit</strong><br />

<strong>der</strong> Bevölkerung steht <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung im H<strong>in</strong>tergrund. Dabei besitzt die Kommune e<strong>in</strong>e vielfältige<br />

Bedeutung für die <strong>Gesundheit</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung und für gesundheitsför<strong>der</strong>nde Lebensbed<strong>in</strong>gungen. In<br />

umwelt- und geme<strong>in</strong>depsychologischen Geme<strong>in</strong>debefragungen wird die Bedeutung von Geme<strong>in</strong>den als<br />

<strong>Orte</strong> für <strong>Gesundheit</strong> deutlich:<br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de für die Bewohner<br />

1. Grenzen und örtliche bzw. bauliche Beson<strong>der</strong>heit<br />

2. Soziokulturelle Beson<strong>der</strong>heiten<br />

3. Ausmaß physischer E<strong>in</strong>zigartigkeiten<br />

4. Ausmaß soziokultureller E<strong>in</strong>zigartigkeiten<br />

5. Beson<strong>der</strong>e Charakter <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

Beziehung zum Ort<br />

6. Eigener Bezug / Zugehörigkeitsgefühl/ emotionale Verb<strong>in</strong>dung zum Ort<br />

7. Eigener Bezug/ Zugehörigkeitsgefühl/ emotionale Verb<strong>in</strong>dung zu soziokulturellen Gruppen/ Formen<br />

8. Wahrnehmung des Ortsbezugs an<strong>der</strong>er Bewohner<br />

9. Wahrnehmung des Bezugs an<strong>der</strong>er zu soziokulturellen Gruppen/ Formen<br />

Identifikation und Bewertung<br />

10. Gründe für die eigene vorhandene o<strong>der</strong> fehlende Identifikation mit <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

11. Art <strong>der</strong> eigenen Orientierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

12. Bewertung <strong>der</strong> Qualität des Geme<strong>in</strong>delebens<br />

13. Wahrnehmung <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> Qualität des Geme<strong>in</strong>delebens durch an<strong>der</strong>e<br />

480 s.a. Pfahl: Sozialökologische Gestaltung e<strong>in</strong>es <strong>Stadt</strong>teils. Studienarbeit 1994<br />

481 Ipsen, Detlev, im Sem<strong>in</strong>ar Univ.GhKassel Dezember 1993<br />

482 Gutmann, Raimund: Geme<strong>in</strong>sam planen und wohnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Neubausiedlung. S. 95, 102 <strong>in</strong> Selbstgestaltung ....1992<br />

483 W<strong>in</strong>fried Moewes: Harmonisierte Kulturlandschaft.<strong>in</strong>:GESUNDES WOHNEN.1986, S.269<br />

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