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Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

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3.2. Strategie Verb<strong>in</strong>dung gesun<strong>der</strong> Verhältnisse und klassischer<br />

62<br />

<strong>Umwelt</strong>themen<br />

Anknüpfungspunkt für e<strong>in</strong>e Strategie zu gesunden Verhältnissen /Lebensumfeld und gesundheitsför-<br />

<strong>der</strong>nden <strong>Orte</strong>n s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>zelziele für <strong>Gesundheit</strong> 2000 <strong>der</strong> WHO, die bisher <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheit</strong>sförde-<br />

rung unzureichend an die Erfahrungen <strong>der</strong> <strong>Umwelt</strong>bewegung anknüpfen, son<strong>der</strong>n im umweltmediz<strong>in</strong>i-<br />

schen Bereich bzw. im Verhaltensbereich verbleiben. Es ist nicht bewußt, dass e<strong>in</strong>e Verhaltenspräven-<br />

tion immer auch gesunde Verhältnisse braucht. Wenn e<strong>in</strong>e <strong>Stadt</strong> ke<strong>in</strong>en attraktiven Raum für Bewe-<br />

gung bereitstellt, warum sollte mann/ frau sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Betonwüste voller Auspuffgase und Lärm freiwil-<br />

lig bewegen wollen? Die Alternative ist, entwe<strong>der</strong> mit dem Auto und dem Rad als Gepäck raus zu fah-<br />

ren o<strong>der</strong> zu Hause sitzen zu bleiben. Beides ist ke<strong>in</strong> gesundheitsför<strong>der</strong>ndes Verhalten. Verhältnisprä-<br />

vention ist weniger profiliert im Vergleich zur Verhaltensprävention. "Obwohl das Konzept umfassen<strong>der</strong><br />

<strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung die Gestaltung gesun<strong>der</strong> Lebenswelten ausdrücklich e<strong>in</strong>schließt, reduziert sich<br />

<strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis noch häufig auf Aspekte persönlichen Verhaltens. Hier besteht<br />

großer Nachholbedarf." 289<br />

E<strong>in</strong>e Strategie zur Verän<strong>der</strong>ung von <strong>Orte</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> sehe ich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dung gesun<strong>der</strong> Verhältnisse/<br />

<strong>der</strong> Lebenswelt mit den klassischen <strong>Umwelt</strong>themen. Waller listet Maßnahmen <strong>der</strong> Verhältnisprävention<br />

aus dem WHO-Zielen auf, wobei me<strong>in</strong> Begriff Verhältnisse die salutogene Seite me<strong>in</strong>t: 290<br />

Ziel 1: Abbau <strong>der</strong> Unterschiede im <strong>Gesundheit</strong>szustand<br />

Ziel 18: Multisektorale Zusammenarbeit im <strong>Umwelt</strong>schutz<br />

Ziel 19: Entwicklung von Verfahren zur Überwachung, Abschätzung und Bekämpfung von <strong>Umwelt</strong>gefahren<br />

Ziel 20: Bekämpfung <strong>der</strong> Wasserverschmutzung<br />

Ziel 21: Bekämpfung <strong>der</strong> Luftverschmutzung<br />

Ziel 22: Verbesserung <strong>der</strong> Lebensmittelsicherheit<br />

Ziel 23: Verbesserung <strong>der</strong> Maßnahmen zur Beseitigung gefährlicher Abfälle<br />

Ziel 24: Verbesserung des Wohn- und Siedlungswesens<br />

Ziel 25: Verbesserung des Schutzes gegenüber berufsbed<strong>in</strong>gten <strong>Gesundheit</strong>sgefahren<br />

Die Ziele "<strong>Gesundheit</strong>21": Die WHO entwickelt 21 Ziele für das 21. Jahrhun<strong>der</strong>t: 291<br />

Ziel 9: Verr<strong>in</strong>gerung von auf Gewalte<strong>in</strong>wirkungen und Unfälle zurückzuführende Verletzungen. Bis zum Jahr 2020<br />

sollte es e<strong>in</strong>en signifikanten und nachhaltigen Rückgang <strong>der</strong> Verletzungen, Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen und Todesfälle<br />

<strong>in</strong>folge von Unfällen und Gewalt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region geben.<br />

Ziel 10: E<strong>in</strong>e gesunde und sichere natürliche <strong>Umwelt</strong>: Bis zum Jahr 2015 sollte die Bevölkerung <strong>der</strong> Region <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er mehr Sicherheit bietenden natürlichen <strong>Umwelt</strong> leben, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die Exposition gegenüber gesundheitsgefährdenden<br />

Schadstoffen die <strong>in</strong>ternational vere<strong>in</strong>barten Standards nicht übersteigt. Dieses Ziel läßt sich erreichen,<br />

wenn:<br />

Nationale, regionale und lokale Aktionspläne zur Prävention und Verr<strong>in</strong>gerung umweltbed<strong>in</strong>gter <strong>Gesundheit</strong>srisiken<br />

entwickelt und umgesetzt werden und geeignete rechtliche und wirtschaftliche Instrumente e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden, um den Konsum zu drosseln und den Müllanfall und die <strong>Umwelt</strong>verschmutzung zu reduzieren.<br />

......<br />

Ziel 11: Gesün<strong>der</strong> leben: Bis zum Jahr 2015 sollen sich die Menschen <strong>in</strong> allen Gesellschaftsschichten für gesün<strong>der</strong>e<br />

Lebensgewohnheiten entschieden haben. Dieses Ziel läßt sich erreichen, wenn (...) die Verkehrspolitik,<br />

<strong>Stadt</strong>planung und Siedlungspolitik <strong>der</strong> Erholung und verstärkten körperlichen Betätigung mehr Beachtung<br />

schenkt.<br />

Ziel 13: Sett<strong>in</strong>gs zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Gesundheit</strong>: Bis zum Jahr 2015 sollten die Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region bessere<br />

Möglichkeiten haben, zu Hause, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule, am Arbeitsplatz und <strong>in</strong> ihrer Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gesunden<br />

natürlichen und sozialen Umfeld zu leben. (...) Die Schaffung gesün<strong>der</strong>er Städte unter <strong>der</strong> Beteiligung von<br />

Partnern aus den Bereichen <strong>Gesundheit</strong>, <strong>Umwelt</strong>, Wirtschaft, Ökologie, Bildung, Städteplanung und <strong>der</strong><br />

kommunalen Selbstverwaltung ist zu för<strong>der</strong>n und zu unterstützen.<br />

289 Fehr, Ra<strong>in</strong>er: Ökologische <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung. 2001, S. 24<br />

290 Waller, Heiko: Handlungskonzepte <strong>der</strong> <strong>Gesundheit</strong>swissenschaften. 1998, S. 51<br />

291 <strong>Gesundheit</strong> für alle im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t. 1999, S. 47-115. Hier ist nur <strong>der</strong> themenbezogene Teil wie<strong>der</strong>gegeben

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