Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit
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stützt werden. Dabei sollen die Kommunen und das Land die "sportliche För<strong>der</strong>ung und die gesundheit-<br />
liche Entwicklung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen gleichermaßen im Blick behalten". Rütten sieht für diese<br />
Strategie "neue sektorübergreifende Anstrengungen und neue Bündnisse von Sportwissenschaft,<br />
Sportorganisationen, Sportpolitik mit an<strong>der</strong>en Politikfel<strong>der</strong>n, z.B. mit <strong>der</strong> Städtebau-, Verkehrs- und<br />
<strong>Umwelt</strong>politik" als Voraussetzung an, um "neue Bewegungsräume für unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong> eröffnen und damit<br />
auch die <strong>Gesundheit</strong> <strong>der</strong> nachfolgenden Generation" zu för<strong>der</strong>n. 465<br />
• Sport <strong>der</strong> kurzen Wege <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>der</strong> kurzen Wege: In <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung und <strong>der</strong> Sportstätten-<br />
planung sollten Angebote zur Bewegungsför<strong>der</strong>ung als Breitensport e<strong>in</strong>bezogen werden. Sportstät-<br />
tenentwicklung wird unter <strong>der</strong> Überschrift <strong>der</strong> Nachhaltigkeit diskutiert und kann als Konzept „Sport <strong>der</strong><br />
kurzen Wege“ 466 das Verkehrsaufkommen verr<strong>in</strong>gern. 467 Das Leitbild <strong>der</strong> gesunden, sportgerechten und<br />
bewegungsfreundlichen <strong>Stadt</strong> wirft Fragen nach e<strong>in</strong>er zukunftsorientierten <strong>Stadt</strong>entwicklung auf. Sport<br />
und Spiel sollen <strong>in</strong> das Alltagsleben re<strong>in</strong>tegriert werden durch den „Sportplatz um die Ecke“, zusätzliche<br />
Räume als Spiel- und Sportgelegenheiten, o<strong>der</strong> um e<strong>in</strong>en familienfreundlichen Sportplatz. 468 Naturnahe<br />
Schulsportstätten und Schulfreiflächen werden mit spielfreundlicher Gestaltung von Grüngürteln ver-<br />
bunden. 469<br />
Der Focus <strong>Gesundheit</strong> für K<strong>in</strong><strong>der</strong> würde diese Diskussion um die Sportstättenentwicklung <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
von <strong>Orte</strong>n für K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> weiter befruchten.<br />
Städtebauliche und verkehrliche Strategien für Oranienburg als "<strong>Stadt</strong> <strong>der</strong> kurzen Wege" 470<br />
Städtebauliche Strategien Verkehrliche Strategien<br />
<strong>Stadt</strong>zentrum - "Bild <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>" , Aufgreifen historischer<br />
Bezüge<br />
- vielfältige Nutzungsmischung/ Branchenmix<br />
- attraktive Aufenthaltsflächen (Plätze, Arka-<br />
<strong>Stadt</strong>teilzentren<br />
Wohngebietszenten<br />
den, Passagen)<br />
- Sicherung <strong>der</strong> Nahversorgung<br />
- Komb<strong>in</strong>ation mit Schulen, kulturellen E<strong>in</strong>-<br />
richtungen etc.<br />
Verdichtetes Wohnen - zentrumsnahe Standorte<br />
- Wohnumfeldgestaltung<br />
- Wohnungsnahe Freiflächen<br />
- zentrale ÖPNV-Erschließung<br />
- autofreie/ autoarme Zonen<br />
- konzentriertes Parken am Zentrumsrand,<br />
ggf. Park and Ride<br />
- ÖPNV-Anb<strong>in</strong>dung (bedarfsorientiert)<br />
- Fuß- und radwegeorientierter E<strong>in</strong>-<br />
zugsbereich<br />
- gute ÖPNV-Erschließung<br />
- Internes Fuß- und Radwegenetz<br />
- konzentriertes Parken am Wohngebietsrand<br />
- ÖPNV-Erreichbarkeit (Bike & Ride)<br />
Ger<strong>in</strong>g verdichtetes - Zuordnung zum <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
Wohnen<br />
- Glie<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> "Nachbarschaften"<br />
- Flächensparende Erschließung<br />
Industrie, Gewerbe etc. - Abstand zu empf<strong>in</strong>dlichen Nutzungen (so- - Bahnanschluß sichern/ ermöglichen<br />
weit erfor<strong>der</strong>lich)<br />
- Anschluß an schwerverkehrsver-<br />
- Flächenrecycl<strong>in</strong>g<br />
träglichen Routen<br />
Verwaltung, Dienstlei- - zentrumsnahe Standorte<br />
- gute ÖPNV- und Ra<strong>der</strong>schließung<br />
stungen<br />
- nutzungsverträgliche Mischung mit Wohnen, - Parkraumbegrenzung für Bedien-<br />
E<strong>in</strong>kaufen etc.<br />
stete und Besucher<br />
Freizeit- und Erholungse<strong>in</strong>richtungen<br />
- wohnungsnahe Angebote - Erreichbarkeit vorrangig ohne Pkw<br />
464<br />
Euler<strong>in</strong>g, Johannes: Wo können die Menschen künftig (noch) ihren Sport betreiben? In: Menschen im Sport 2000. 1988, nach Schemel/<br />
Strasdas: Bewegungsraum <strong>Stadt</strong>. 1998, S. 26/27<br />
465<br />
Alfred Rütten/Heiko Ziema<strong>in</strong>z: Lebenswelt, Sportunterricht und <strong>Gesundheit</strong>. Empirische Befunde zur Bedeutung alltäglicher Bewegungsräume<br />
für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche <strong>in</strong>: Sportunterricht. 50 (2001), H. 3, 73-78<br />
466<br />
Hans Jägemann (Deutscher Sportbund) prägte den Begriff "Sport <strong>der</strong> kurzen Wege" mündlich Fulda am 25.10.10<br />
467<br />
Zukunftsorientierte Sportstättenentwicklung. 2000, S. 13<br />
468<br />
Wetterich, Jörg, u. Matthias Klopfer: Kooperative Planung: e<strong>in</strong> neuer Weg für die Praxis <strong>der</strong> Sportstättenplanung. 2000, S. 36 <strong>in</strong>: Zukunft sorientierte<br />
Sportstättenentwicklung.<br />
469<br />
Naturnahe Gestaltung von Spiel- und Sportanlagen. 1997, S. 5<br />
470<br />
Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung. 1996, S. 92<br />
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