Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit
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Mit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Netzwerken werden Aktivitäten auf lokaler Ebene unterstützt. Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wichti-<br />
ges Element <strong>der</strong> Bürger/-<strong>in</strong>nen/-beteiligung und <strong>der</strong> Partizipation und zeigen auf, wie e<strong>in</strong>e Unterstüt-<br />
zung des strukturellen <strong>Orte</strong>s aussehen sollte, um das soziale Kapital für die Gesellschaft nutzen zu<br />
können.<br />
<strong>Umwelt</strong>gruppen verfügen über e<strong>in</strong> Netzwerk von <strong>Umwelt</strong>gruppen. Z.B. verfügt Der BUND für <strong>Umwelt</strong><br />
und Naturschutz Deutschland über e<strong>in</strong> nahezu flächendeckendes Netz von ca. 2500 Orts- und Kreis-<br />
gruppen <strong>in</strong> allen Bundeslän<strong>der</strong>n, die sich unterschiedlich betätigen. Sie s<strong>in</strong>d eigentlich Selbsthilfegrup-<br />
pen für e<strong>in</strong> gesundes Leben, auch wenn sie sich nicht so nennen. Der gesundheitsbezogene Ansatz<br />
vieler <strong>Umwelt</strong>engagierten wird häufig erst im Gespräch als Motivation heraus. Z.B. engagiert sich e<strong>in</strong>e<br />
Mutter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Waldk<strong>in</strong><strong>der</strong>garten aufgrund e<strong>in</strong>er Allergie ihres K<strong>in</strong>des.<br />
Grundlage für die Arbeit ist die Anerkennung als Träger Öffentlicher Belange nach § 29 des BNatSchG,<br />
<strong>der</strong> zugleich den Gruppen e<strong>in</strong>e Last auferlegt. Sie haben nur Mitspracherecht im Naturschutz, sie wer-<br />
den nur im Naturschutz (z.B. bei Fröschen) gehört. Zur menschlichen <strong>Gesundheit</strong> dürfen sie zwar auch<br />
etwas sagen, aber bewirkt nicht viel, weil es nichts rechtsbewehrt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>klagbar. Für die Gesund-<br />
heitsför<strong>der</strong>ung fehlt e<strong>in</strong> vergleichbares flächendeckendes Netz und vergleichbare Beteiligungsrechte<br />
und -pflichten.<br />
<strong>Gesundheit</strong> und <strong>Stadt</strong>entwicklung s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> lohnendes Handlungsfeld für die <strong>Umwelt</strong>verbände und für<br />
den Agenda 21 Prozeß. Sie bieten e<strong>in</strong>en neuen Ansatz, Menschen für ihr eigenes Lebensumfeld und<br />
die Erhaltung <strong>der</strong> Lebensgrundlagen anzusprechen und aktiv e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den. Der Sett<strong>in</strong>gansatz gibt e<strong>in</strong>en<br />
neuen Zugang, und Möglichkeiten zum Austausch und zur Diskussion.<br />
Die Qualitäten e<strong>in</strong>er gesunden <strong>Stadt</strong> machen deutlich, welch breites Themenfeld sich bei <strong>Gesundheit</strong><br />
und Siedlungsentwicklung auftut und wie die <strong>Umwelt</strong>- und <strong>Gesundheit</strong>sverbände aus den unterschiedli-<br />
chen Bereichen Anstöße gegen können für e<strong>in</strong>e zukunftsfähige Entwicklung. Aufgabe <strong>der</strong> Verbände ist<br />
es, als flächendeckende Organisationen, die Basis zu bilden für e<strong>in</strong>e <strong>Gesundheit</strong>sbewegung, sowohl<br />
zentral als auch <strong>in</strong> den <strong>Orte</strong>n, an denen die Menschen wohnen und arbeiten.<br />
Es gilt, e<strong>in</strong>en Weg zu f<strong>in</strong>den von <strong>Gesundheit</strong>sprojekten, die wie das Gesunde-Städte-Netzwerk mal hier<br />
und da entstehen h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er <strong>Gesundheit</strong>sbewegung im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> WHO. Die Agenda 21 bietet hierzu<br />
gute Voraussetzungen, auch für neuen Formen demokratischer Beteiligung.<br />
E<strong>in</strong> Modellprogramm zur Bildung von Infrastruktur für <strong>in</strong>tersektorale Kooperation und zur För<strong>der</strong>ung von<br />
Querschnittsprojekten im ÖGD werden vorgeschlagen, sowie e<strong>in</strong> Modellprogramm zur Beteiligung von<br />
Städten und Geme<strong>in</strong>den an Netzwerken <strong>der</strong> <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung und Agenda 21. Für Kommunen mit<br />
lokalen Agenda 21 Prozessen sollen Strukturen und Anreize geschaffen werden, <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung<br />
<strong>in</strong> den Prozeß zu <strong>in</strong>tegrieren 400<br />
• Nachhaltigkeits-, Vere<strong>in</strong>s-, Agenda 21-Büros: Die <strong>Stadt</strong> braucht <strong>Orte</strong> wie z.B. Nachhaltigkeitsbü-<br />
ros, die die Ortsorientierung unterstützen. In ihnen kann die Bevölkerung an räumlichen und strukturel-<br />
len <strong>Orte</strong>n Lebensqualität im Wohnumfeld entwickeln. In Modellprojekten sollen Neuzugezogene, Gäste,<br />
Nicht <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en organisierte, jüngere Menschen, Leute außerhalb <strong>der</strong> Erwerbsarbeit, E<strong>in</strong>same sowie<br />
Vere<strong>in</strong>e mit Mo<strong>der</strong>nisierungsbedarf unter <strong>der</strong> Strategie <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung angesprochen werden.<br />
Das Benefit <strong>der</strong> Kommune liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stärkung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und <strong>der</strong> Nutzung des Humankapitals. Mögli-<br />
399 Bürger aller Städte beteiligt Euch....1990, S. 13, auch verwendet bei Trojan/ Legewie 2001, S. 264<br />
400 Schäfer/ Lau 1999, S. 167/168<br />
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