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Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

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• Öffentlicher Raum: Chancen für neue lebendige <strong>Stadt</strong>quartiere: "<strong>Stadt</strong>quartiere s<strong>in</strong>d konkrete<br />

Räume nachhaltiger Entwicklung", Raume<strong>in</strong>heiten für lokales Handeln und "Erfahrungs- und Lernorte<br />

des alltäglichen Lebens, Nährboden für soziales Milieu, Identitätsprozesse und Lebensstilbildung." 306<br />

Ohne dass <strong>Stadt</strong>planung geeignete Voraussetzungen für lebendige <strong>Stadt</strong>quartiere schafft, kann „vitaler<br />

<strong>Stadt</strong>alltag“ kaum entstehen. Feldtkeller sieht dies als Vorbed<strong>in</strong>gung an, um die <strong>Stadt</strong> <strong>der</strong> kurzen Wege<br />

zu erreichen. 307 Dazu bedarf es verän<strong>der</strong>ter Planungsgrundsätze, neuer Umsetzungswerkzeuge 308 und<br />

e<strong>in</strong>er Summe von Strategien, u.a.: 309<br />

68<br />

• Kommunen müssen das Thema ´Nutzungsmischung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Stadt</strong> <strong>der</strong> kurzen Wege´ zum Bestandteil ihres<br />

Kerngeschäfts machen wollen.<br />

• Der öffentliche Raum muß wie<strong>der</strong> die Funktion als Begegnungs- und Aufenthaltsraum erhalten<br />

• Bund und Land müssen ihren Anteil an <strong>der</strong> Tendenz des stabil hohen Flächenverbrauchs erkennen und<br />

den Wohnraumbedarf <strong>in</strong> die <strong>Stadt</strong>brachen umlenken. Die direkte und <strong>in</strong>direkte Subventionierung zunehmen<strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong>randwan<strong>der</strong>ung und <strong>in</strong>effezienter Mobilität muß beendet werden.<br />

• Das Programm ´Soziale <strong>Stadt</strong>´ muß auf allen Ebenen mit Strategien zur Neunutzung von <strong>Stadt</strong>brachen<br />

zusammengeführt werden.<br />

<strong>Stadt</strong>planung, die den Namen verdiene, müsse sich um „e<strong>in</strong>e wirklich urbane <strong>Stadt</strong>“ kümmern. Diese<br />

habe dann Eigenschaften wie annehmbare Treffpunkte: Plätze, Brunnen, Treppen, Plastiken, Ecken<br />

und Nischen; mitgestaltbare Konsum- und Kulturangebote wie Eisdielen, Cafés, Läden, Reparaturwerk-<br />

stätten und ermöglicht orientierenden Zugang zu Arbeits- und Ausbildungsstätten. 310<br />

Die <strong>Stadt</strong> braucht neue räumliche und bewegungsfreundliche <strong>Orte</strong>, die zu Wegen mit dem Rad und zu<br />

Fuß anregen. <strong>Gesundheit</strong> und Bewegung zu för<strong>der</strong>n, entpuppt sich dabei als e<strong>in</strong> hilfreiches, bisher un-<br />

genutztes unterstützendes Argument.<br />

• Außenraum, Innenraum als <strong>Orte</strong>: Die mo<strong>der</strong>ne Wohnsiedlung soll stärker im Innenraum und Au-<br />

ßenraum auf die Bedürfnisse von Mädchen und Jungen achten. Spielstraßen, K<strong>in</strong><strong>der</strong>häuser, Schulen<br />

und Jugendtreffs „s<strong>in</strong>d ohne Anschluß an die Welt des Arbeitens und Wirtschaftens nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage,<br />

die Neugier, die Lust <strong>der</strong> Selbstdarstellung und die Freude am eigenen Tätigse<strong>in</strong> zu befriedigen. We<strong>der</strong><br />

die gängigen Konzepte <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung noch die Verfahren ressortspezifischer Fachplanungen be-<br />

rücksichtigen ernsthaft die Bedürfnisse <strong>der</strong> nachwachsenden Generationen. Dies stellt nicht nur e<strong>in</strong>e<br />

Rücksichtslosigkeit gegenüber den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen dar, son<strong>der</strong> es führt die Zivilgesellschaft<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e verhängnisvolle Sackgasse.“ 311 Außenräume und Innenräume müssen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung stär-<br />

ker zusammen gesehen werden als e<strong>in</strong>e wichtige Grundlage, damit Menschen richtig gut leben können.<br />

• Gebäude <strong>in</strong>nen und außen 312 : In <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> prägen Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen den Alltag. Men-<br />

schen bewohnen nicht nur e<strong>in</strong> Haus, son<strong>der</strong>n wollen sich im Freien bewegen, sich mit an<strong>der</strong>en treffen,<br />

spielen, austoben, etwas Neues erleben. Beson<strong>der</strong>s K<strong>in</strong><strong>der</strong> brauchen dies für e<strong>in</strong>e gesunde Entfaltung.<br />

Der dafür erfor<strong>der</strong>liche Bewegungsraum muß beim Bauen und Planen berücksichtigt werden. <strong>Stadt</strong>pla-<br />

nung darf e<strong>in</strong> Haus nicht isoliert als Hülle betrachten, son<strong>der</strong>n muß die Nutzung e<strong>in</strong>es Gebäudes e<strong>in</strong>-<br />

schließen. Dies hat für die <strong>Stadt</strong>planung Konsequenzen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e, wenn sie e<strong>in</strong>e gesunde Persön-<br />

lichkeitsentwicklung unterstützen möchte. Zu jedem Haus gehört neben se<strong>in</strong>em Innenraum auch e<strong>in</strong><br />

306<br />

Werner, Peter <strong>in</strong>: <strong>Stadt</strong>planung auf neuen Wegen. 2000, S. 50-53<br />

307<br />

FELDTKELLER 2001 S.84<br />

308<br />

FELDTKELLER 2001 S.83<br />

309<br />

FELDTKELLER 2001 S.84/86<br />

310<br />

FELDTKELLER 2001..., S.87 = Punkt 5 <strong>der</strong> Tüb<strong>in</strong>ger Erklärung<br />

311<br />

FELDTKELLER 2001, S. 3 = Punkt 3 <strong>der</strong> Tüb<strong>in</strong>ger Erklärung "K<strong>in</strong><strong>der</strong> brauchen <strong>Stadt</strong>"<br />

312<br />

s.a. Projekt <strong>Orte</strong> für K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>. Perspektive <strong>Gesundheit</strong>. Projekt 2000/01 Univ.GhKassel

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