Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit
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3.4. Strategie zu e<strong>in</strong>er nachhaltigen <strong>Stadt</strong> durch gesundheitsför<strong>der</strong>n-<br />
de <strong>Orte</strong><br />
Als Strategie zu e<strong>in</strong>er nachhaltigen <strong>Stadt</strong> schlage ich den Weg über gesundheitsför<strong>der</strong>nde <strong>Orte</strong> vor.<br />
Das Unterstützungspotenzial für <strong>Gesundheit</strong> <strong>in</strong> den Städten und Geme<strong>in</strong>den soll gestärkt und die Fä-<br />
higkeiten und Fertigkeiten <strong>der</strong> Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger und <strong>der</strong> Kommunen im Umgang mit <strong>der</strong> Ge-<br />
sundheit geför<strong>der</strong>t werden. Kickbusch 407 führt ortsbezogene, strategische Aktionsschritte zur Gesund-<br />
heitsför<strong>der</strong>ung an:<br />
• Die Stärkung und Schaffung neuer gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Infrastrukturen,<br />
• die Errichtung von herausragenden, beispielhaften Zentren für <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung und<br />
• die Erleichterung <strong>der</strong> Mitwirkungs- und Mitentscheidungsmöglichkeiten.<br />
Sie bezeichnet Zentren als entscheidende Voraussetzungen für <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung zur Forschung<br />
und Ausbildung. Das <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Wesen <strong>der</strong> <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung müsse sich <strong>in</strong> den Infrastruktu-<br />
ren zur Unterstützung und praktischen Umsetzung wi<strong>der</strong>spiegeln. Die E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> <strong>Gesundheit</strong>s-<br />
erziehung könnten nicht e<strong>in</strong>fach umbenannt werden, ohne dass sich ihr Grundverständnis än<strong>der</strong>e.<br />
• Strategien für kompakte <strong>Stadt</strong> o<strong>der</strong> Netzstadt? Es werden für die zukünftige, nachhaltige <strong>Stadt</strong>-<br />
entwicklung zwei Modelle diskutiert: die kompakte <strong>Stadt</strong> o<strong>der</strong> die Netzstadt. Sie unterscheiden sich<br />
durch die "völlig unterschiedliche Bewertung des öffentlichen Raumes".<br />
"Bei <strong>der</strong> kompakten <strong>Stadt</strong> gew<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> städtische Raum als gelebter lokaler Öffentlichkeit zukünftig an Bedeutung,<br />
vor allem als Kompensation für die erwartbare Entmaterialisierung sozialer Beziehungen" (durch PC, Fernseher).<br />
"Je mehr Erfahrungen aus zweiter Hand gesammelt würden, desto mehr Gewicht bekämen nahe soziale und räum-<br />
liche Gelegenheiten zu Erfahrungen aus erster Hand" .Bei <strong>der</strong> Netzstadt wird dies als "Verklärung städtischer<br />
Öffentlichkeit" abgelehnt, die ihre Funktionen an die Massenmedien abgewan<strong>der</strong>t seien. 408 (Dem halte<br />
ich entgegen, dass auch die Netzstadt Knoten (<strong>Orte</strong>) braucht, um Funktionen zu verb<strong>in</strong>den. Die Funk-<br />
tionen, die ich den strukturellen <strong>Orte</strong>n zuschreibe, s<strong>in</strong>d nicht durch die Medien zu ersetzen.<br />
Die kompakte <strong>Stadt</strong> f<strong>in</strong>det zur Zeit <strong>in</strong> Deutschland die breiteste Zustimmung. "Dichte, Nutzungsmischung<br />
und hohe gestalterische sowie ökologische Qualität <strong>der</strong> öffentlichen Räume" s<strong>in</strong>d zentrale Elemente. Trotz aller<br />
Vorteile braucht dieses Modell e<strong>in</strong>e neue "übergreifende Strategie <strong>der</strong> Steuer-, Verkehrs-, <strong>Umwelt</strong>-, Rechts-<br />
und Wohnungspolitik." 409<br />
Jessen for<strong>der</strong>t für die Netzstadt e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Planungsverständnis auf Regions-, Quartiers- und Objek-<br />
tebene, da Planung ihre Entwicklung nicht aufhalten könne. Er sieht die Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung da-<br />
bei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er "Leerraumplanung, e<strong>in</strong> aus dem <strong>Orte</strong> heraus entwickeltes Gerüst aus Landschaft und Erschließung zu<br />
fixieren und zu gestalten, das, was immer gebaut wird, die Identität des <strong>Orte</strong>s markiert und M<strong>in</strong>deststandards <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Qualität öffentlicher Räume sichert." Außerdem müsse die Netzstadt die Frage bei jedem Vorhaben stellen,<br />
wie es die ökologischen und sozialen Aufgaben erfüllen will. 410 (Dazu verweise ich auf die Überlegun-<br />
gen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz, die die Netzstadt mit ökologischen Zielen verb<strong>in</strong>det. Ausgehend von <strong>der</strong> Aktivität<br />
transportieren und kommunizieren entwickelt die ETH Zürich das Ziel: Verdichtete Anordnung von heute<br />
weit gestreuten Aktivitätsstandorte <strong>in</strong> lebensfähigen Siedlungsmodulen. "Ke<strong>in</strong>e Fläche des bebauten Ge-<br />
407 <strong>Gesundheit</strong> för<strong>der</strong>n statt kontrollieren. 1992, S. 108 u.112<br />
408 Jessen, Johann: <strong>Stadt</strong>modelle im europäischen Städtebau - kompakte <strong>Stadt</strong> o<strong>der</strong> Netzstadt. S. 502 <strong>in</strong>: Ohne Leitbild? 1999<br />
409 Jessen, Johann..... 1999, S. 497/ 498<br />
410 Jessen, Johann..... 1999, S. 500/ 501, 504<br />
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