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Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

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isher selten bei <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung und <strong>der</strong> Freiraumplanung Wert gelegt. 315 Zwischenräume und Über-<br />

gangsbereiche s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>e soziale <strong>Orte</strong> für Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohner.<br />

Halböffentliche Räume können auch als geme<strong>in</strong>schaftliche <strong>Orte</strong> bezeichnet werden.<br />

Unklare Übergänge zwischen benachbarten Freiräumen bzw. privaten Gärten und kollektiven Grünfl ä-<br />

chen erschweren ihre Nutzung. Beide Seiten meiden den Raum zwischen beiden Flächen wegen <strong>der</strong><br />

diffusen Grenzen. Empfohlen wird daher als Grenze e<strong>in</strong> Wirtschaftsweg o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Weg <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />

e<strong>in</strong>er Hecke o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Zaun, um den privaten und den geme<strong>in</strong>samen Teil zu trennen 316 . E<strong>in</strong>e klare<br />

Grenze kollektiver Grünflächen vermeidet, dass diese nur als Abstandsgrün aufgefaßt werden. Grenzli-<br />

nien schaffen bei<strong>der</strong>seits nutzbaren Raum, Niemandsland wird vermieden. 317<br />

Der Urtyp <strong>der</strong> Distanzfläche zwischen dem Haus als privatem Bereich und <strong>der</strong> Straße als öffentlichem<br />

Raum ist <strong>der</strong> Vorgarten, <strong>der</strong> als Vermittlerfläche zwischen Haus und Straße dient.<br />

Der Übergang zwischen öffentlichem und privatem Raum ist von Bedeutung, weil diese Unterscheidung<br />

Raum schafft für Annäherung und Distanz. Damit geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d Treppen, Zuwege, Abstellflächen für<br />

Fahrrä<strong>der</strong> und Mülltonnen. Die Raumbildung zwischen Gebäude und Straße als halbprivatem Raum<br />

erleichtert die unverb<strong>in</strong>dliche Kontaktaufnahme. Der Ort ist "Grenzelement und Vermittler zugleich." 318<br />

• Bewegungsraum außen: In je<strong>der</strong> größeren Wohnanlage und im Quartier sollten Lauf- und Radwe-<br />

ge zur Bewegungsför<strong>der</strong>ung vorhanden se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e „Sportstätte vor <strong>der</strong> eigenen Tür“, die e<strong>in</strong>en Ver-<br />

zicht auf e<strong>in</strong>e Autoanfahrt erübrigen würde, könnte zusätzlich zu mehr Bewegung anregen. Dazu sollte<br />

die Infrastruktur verbessert werden (z.B. Beleuchtung von Wegen), um gerade abends Laufmöglichkei-<br />

ten und „Fitneßpfade“ zu eröffnen. Als Infrastruktur würden auch Pulsmeßstationen den Service berei-<br />

chern. 319<br />

Auch große Innenhöfe könnten Platz für Laufrunden geben 320 , sicherlich gehört dazu auch e<strong>in</strong>e geän-<br />

<strong>der</strong>te E<strong>in</strong>stellung zur eigenen Bewegung. Ich kann mir zwar vorstellen, dass viele Menschen an e<strong>in</strong>em<br />

Sonntagmorgen, statt nur spazieren zu gehen, zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> eigenen <strong>Gesundheit</strong> und Kondition<br />

sportlich unterwegs wären, aber gleichzeitig muß e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stellungsän<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>treten, auch <strong>in</strong> den All-<br />

tagsablauf mehr Bewegung e<strong>in</strong>bauen zu wollen.<br />

• Zentren als <strong>Orte</strong> für morgen: 321 <strong>Stadt</strong>-, Regional- und Raumplanung sollte nach Wegen suchen,<br />

wie <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die Alltagspraxis f<strong>in</strong>den kann. NRW hat mit se<strong>in</strong>en Zukunfts-<br />

werkstätten "Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Bürgerhäuser" gezeigt, was daraus werden kann, wenn die Bevöl-<br />

kerung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Stadt</strong>teil beteiligt wird und artikuliert, was ihnen als Ort wichtig ist und was sie selbst für<br />

fehlend halten. <strong>Gesundheit</strong>sziele benötigen noch zu gründende <strong>Gesundheit</strong>szentren zur Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Ziele. 322<br />

<strong>Stadt</strong>teilzentren sollen an die lokalen Bed<strong>in</strong>gungen angepaßt und an <strong>der</strong> Lösung drängen<strong>der</strong>, zukünfti-<br />

ger Aufgaben beteiligt werden. Sie bilden e<strong>in</strong>e Strategie für die Kommune, Zukunftsaufgaben geme<strong>in</strong>-<br />

sam mit <strong>der</strong> Bevölkerung anzugehen. Zentren sollen Treffpunkt <strong>der</strong> sozialen, kulturellen, gesundheitli-<br />

315<br />

<strong>Stadt</strong>planung und <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung. 1996, Beispiel aus Berl<strong>in</strong>-Re<strong>in</strong>ickendorf S. Kt Nr 10 vor S. 27<br />

316<br />

Fester/ Kraft/ Metzner: Raum für soziales Leben 1983, S.82<br />

317<br />

Fester/ Kraft/ Metzner: Raum für soziales Leben 1983, S. 87<br />

318<br />

Fester/ Kraft/ Metzner: Raum für soziales Leben 1983, S. 126<br />

319<br />

Holdhaus, Hans: Sportliche Vielfalt und Infrastruktur <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>. S. 141 <strong>in</strong>: Sport <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>. 1995<br />

320<br />

Holdhaus, Hans: Sportliche Vielfalt und Infrastruktur <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>., S. 137 <strong>in</strong>: Sport <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>. 1995<br />

321<br />

s.a. Pfahl: <strong>Gesundheit</strong>snetzwerk <strong>in</strong> dörflicher Struktur. 1994<br />

322<br />

Schoppa, Andreas: <strong>Gesundheit</strong>sziele für das frühe K<strong>in</strong>desalter. 2001, S. 251<br />

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