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Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

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Menschen an ihre räumliche <strong>Umwelt</strong>" ist selten Thema. 493 <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>nde Verhältnisse für älter<br />

werdende Menschen werden me<strong>in</strong>er Kenntnis nach bisher nicht thematisiert.<br />

Älter werdende Menschen sollen nicht nur mit Hilfen, Diensten und E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Altenhilfe versorgt<br />

werden, son<strong>der</strong>n ihre Fähigkeiten sollen (im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> WHO) unterstützt werden, vorbeugend selbst<br />

ihre <strong>Gesundheit</strong> zu för<strong>der</strong>n und damit eigenständig zu bleiben. E<strong>in</strong>e Möglichkeit ist es, die vorhandenen<br />

Sozialstationen von den re<strong>in</strong>en Versorgungsstationen zu <strong>Gesundheit</strong>s- und Dienstleistungszentren<br />

weiterzuqualifizieren. <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung soll Vorrang vor ambulanter Hilfe erhalten, und zwar nicht<br />

nur verhaltensbezogen, son<strong>der</strong>n auch verhältnisorientiert. In den Zentren und drumherum sollen Ange-<br />

bote von und für ältere Menschen entstehen, die Rente beziehen o<strong>der</strong> außerhalb <strong>der</strong> Erwerbsarbeit<br />

stehen. Es wird geför<strong>der</strong>t, dass sie für die Gesellschaft ihre Fähigkeiten und Lebenserfahrung e<strong>in</strong>setzen<br />

können. Beispiele s<strong>in</strong>d Seniorengenossenschaften und Vere<strong>in</strong>stätigkeiten.<br />

Sozial- und <strong>Gesundheit</strong>sstationen 494 sollen über die Beratung und Koord<strong>in</strong>ierung von Hilfeleistungen für<br />

Hochbetagte und Hilfsbedürftige h<strong>in</strong>aus zukünftig auch <strong>Orte</strong> für <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung, Kommunikation<br />

und Nachbarschafts-, Laien- und Selbsthilfe werden und Aktivitäten unterstützen. Auf dieses Ziel h<strong>in</strong><br />

können sie sich weiterentwickeln. Hier kann <strong>Gesundheit</strong>ssport stattf<strong>in</strong>den o<strong>der</strong> vermittelt werden, hier<br />

können Angebote zwischen alt und jung unterstützt werden. Wenn jemand älter wird und außerhalb <strong>der</strong><br />

Erwerbsarbeit steht, werden <strong>Orte</strong> und Zentren noch wichtiger, um die weggefallene Sozialstruktur des<br />

Erwerbsarbeitsplatzes auszugleichen. "Wer die Arbeit h<strong>in</strong>ter sich hat, sollte etwas an<strong>der</strong>es vor sich ha-<br />

ben." 495 Der Flow des Arbeitslebens und die sozialen Kontakte müssen dann <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel ersetzt wer-<br />

den. Ich halte gerade den Personenkreis, die außerhalb <strong>der</strong> Erwerbsarbeit stehen, für e<strong>in</strong> Potenzial, um<br />

sie an <strong>Orte</strong>n zu Aktivitäten und zur <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung anzustiften.<br />

Älter werdende Menschen sollen strategischer Ausgangspunkt werden, um gesundheitsför<strong>der</strong>nde Le-<br />

bensweisen und damit auch Lebenswelten im Wohnumfeld zu erreichen. Dazu sollen Projekte konzi-<br />

piert werden, die zu Aktivität und Bewegung anstiften. Erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d tragende Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

wie <strong>Orte</strong> und personelle Ressourcen für Kont<strong>in</strong>uität.<br />

Zusammenfassung: Beispiel Soziale <strong>Stadt</strong> als Strategie<br />

• Zur För<strong>der</strong>ung des sozialen Zusammenlebens s<strong>in</strong>d räumliche und strukturelle <strong>Orte</strong> erfor<strong>der</strong>lich. Die<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de für die <strong>Gesundheit</strong> verdeutlicht die Ortsorientierung als Strategie <strong>der</strong> sozialen<br />

<strong>Stadt</strong>. E<strong>in</strong>e räumliche und strukturelle E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dungen <strong>der</strong> Aktivitäten ist wichtig. Die Geme<strong>in</strong>den<br />

benötigen Daten für ihre Geme<strong>in</strong>deentwicklungsplanung.<br />

• Die Soziale <strong>Stadt</strong> soll die drei Strategien: <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung, gesunde Verhältnisse und Sett<strong>in</strong>g<br />

<strong>in</strong> die Arbeit übernehmen. Aus den vorhandenen Erfahrungen <strong>der</strong> "Sozialen <strong>Stadt</strong>" sollen Standardverfahren<br />

zur Beteiligung entstehen und <strong>in</strong> die <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung implementiert werden, wie<br />

es heute bei <strong>der</strong> Erstellung des Landschaftsplans (begleitende AG) und im Dorferneuerungsverfahren<br />

(Beirat) üblich ist.<br />

• Älter werdende Menschen sollen strategischer Ausgangspunkt werden, um gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />

Lebensweisen und damit auch Lebenswelten im Wohnumfeld zu erreichen. Dazu sollen Projekte<br />

konzipiert werden, die zu Aktivität und Bewegung anstiften. Erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d tragende Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

wie <strong>Orte</strong> und personelle Ressourcen für Kont<strong>in</strong>uität.<br />

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493<br />

Fuhrich, Manfred: Die Zukunft liegt im Alter - Städtebauliche Konsequenzen aus <strong>der</strong> Alterung von Nachbarschaften. S.173 <strong>in</strong>: Neue Wohnformen<br />

<strong>in</strong> Europa. 1989<br />

494<br />

Damkowski, Wulf, Kar<strong>in</strong> Luckey: Neue Formen lokaler Sozial- und <strong>Gesundheit</strong>sdienste. 1990.<br />

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