Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit
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• Lebensverhältnisse<br />
• Leitbild ZD: Lernfähige Infrastruktur 269<br />
ZD unterscheidet e<strong>in</strong>e materielle Infrastruktur (Verkehrswege, Leitungen)<br />
und e<strong>in</strong>e nicht-materielle Infrastruktur (Aus- und Weiterbildung,<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesen, menschliche Fähigkeiten (Humankapital),<br />
außerdem öffentliche Güter und Privatgüter. 270<br />
ZD möchte beim Ausbau von Infrastruktur weg von <strong>der</strong> Wachstumsannahme,<br />
die an e<strong>in</strong>er Verbrauchssteigerung von Ressourcen<br />
orientiert ist. ZD möchte die Nachfrage nach Kilowattstunden ersetzt<br />
sehen durch e<strong>in</strong>e Nachfrage nach warmen und behaglichen Räumen,<br />
bedarfsgerechter Versorgung, zuverlässiger Mobilität usw. ZD<br />
zielt mit se<strong>in</strong>em Infrastruktur-Begriff auf weniger Naturverbrauch und<br />
auf Vermeidung, gekoppelt an e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>telligente Nachfragesteuerung.<br />
Dazu setzt ZD auf bürgernahe Servicee<strong>in</strong>richtungen. <strong>Stadt</strong>teil- und<br />
Geme<strong>in</strong>debüros sollen e<strong>in</strong>en den Kontakt zu den privaten Haushalten<br />
erleichtern und so e<strong>in</strong>e größere Nähe zu den Kunden herstellen.<br />
In Netzwerken entsteht e<strong>in</strong>e Kooperation von Produzenten, Handwerk<br />
und Beratungsbüros.<br />
Damit erhalten die klassischen Planungs- und Aufsichtsbehörden die<br />
Aufgabe, schrittweise den Wandel <strong>der</strong> Infrastruktur vom Konsum zur<br />
Dienstleistung zu organisieren. Dies erfor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>en „partizipativen<br />
und kommunikativen Prozeß“, wie er auch <strong>in</strong> den Agenda-21 und<br />
WHO- Deklarationen beschrieben wird. Außerdem muß die nichtmaterielle<br />
Infrastruktur verbessert werden: e<strong>in</strong> System von öffentlichen<br />
und privaten Beratungse<strong>in</strong>richtungen muß aufgebaut werden. 271<br />
• Leitbild ZD: Regeneration von Land u. Landwirtschaft<br />
Essen und tr<strong>in</strong>ken, gesunde Lebensmittel und sauberes Tr<strong>in</strong>kwasser<br />
gehören zu den Grundbedürfnissen des Menschen. E<strong>in</strong>e gesunde,<br />
ökologische Landwirtschaft im E<strong>in</strong>klang mit Natur und Tieren ist<br />
wichtig für gesunde Menschen. 272<br />
• Leitbild ZD: <strong>Stadt</strong> als Lebensraum 274<br />
ZD reduziert die <strong>Stadt</strong> auf die Funktionen Wohnen,<br />
Arbeiten, Versorgung, Freizeit. Beschrieben wird das<br />
Ziel von mehr Lebensqualität, von Straßen als urbanem<br />
Erlebnisort, die <strong>Stadt</strong> <strong>der</strong> kurzen Wege. Auch<br />
<strong>Gesundheit</strong>sbelastungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> (Luft, Wasser,<br />
Lärm, Verkehr) werden erwähnt. Genannt wird die<br />
<strong>Stadt</strong> als För<strong>der</strong><strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zukunftsfähigen Lebensweise.<br />
• und <strong>Gesundheit</strong><br />
E<strong>in</strong> gesundes Leben <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> erfor<strong>der</strong>t<br />
darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong> Umfeld, das<br />
gesund erhält und e<strong>in</strong>e gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />
Gestaltung des Lebensumfeldes<br />
zuläßt. Dieses ist bei <strong>der</strong> vorhandenen<br />
Verkehrs-Infrastruktur mit Straßen, Plätzen<br />
und Lärm häufig nicht <strong>der</strong> Fall. ZD<br />
geht nicht auf diese Seite von <strong>Orte</strong>n <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er gesunden <strong>Stadt</strong> e<strong>in</strong>, dies wäre<br />
jedoch e<strong>in</strong>e gute Ergänzung für das Ziel<br />
„Mobil mit weniger Straßen“.<br />
Diese ressourcenbetonte Beratungsstruktur<br />
sollte um e<strong>in</strong>e gesundheitsbezogene<br />
<strong>Orte</strong>struktur ergänzt werden.<br />
Zwar besteht e<strong>in</strong>e Infrastruktur des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
<strong>in</strong> Form von Krankenhäusern<br />
und Gebäuden, <strong>in</strong> denen mediz<strong>in</strong>ische<br />
Berufe ausgeübt werden, jedoch<br />
fehlt e<strong>in</strong>e solche (=<strong>Orte</strong>) zur För<strong>der</strong>ung<br />
von <strong>Gesundheit</strong> und Partizipation,<br />
wie sie Rio und Ottawa beschreiben.<br />
• und <strong>Gesundheit</strong><br />
Über das Ziel e<strong>in</strong>er gesunden Küche<br />
(Ernährungswende) läßt sich eher e<strong>in</strong>e<br />
Agrarwende erreichen als über das<br />
bestehende Ziel e<strong>in</strong>er ökologischen<br />
Landwirtschaft. 273<br />
• und <strong>Gesundheit</strong><br />
Unverständlich bleibt, warum die Grundsätze <strong>der</strong> WHO<br />
bei ZD fehlen: Die Ziele <strong>der</strong> „Gesunden <strong>Stadt</strong>“ decken<br />
sich mit dem Leitbild <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> als Lebensraum. Beteiligung<br />
wird erwähnt: <strong>Stadt</strong>teilbüros, Ökostationen, Bürgerämter.<br />
<strong>Gesundheit</strong>shäuser als gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />
<strong>Orte</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> jedoch fehlen. Im Leitbild <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> als<br />
Lebensraum liegen Nachhaltigkeit und <strong>Gesundheit</strong> dicht<br />
beie<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, kommen jedoch nicht zusammen.<br />
Mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> gesundheitsbezogenen Wechselbeziehungen <strong>der</strong> Leitbil<strong>der</strong> aus "Zukunftsfä-<br />
higem Deutschland" können die Impulse für die Nachhaltigkeitsdiskussion weiterentwickelt werden.<br />
Leitbil<strong>der</strong> wie "Gut leben statt viel haben" können Grundlage für e<strong>in</strong>e Strategie gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />
Lebenswelten se<strong>in</strong>.<br />
• Regelkreise : Der BUND kann bei <strong>der</strong> Weiterentwicklung von ZD anknüpfen an das Konzept <strong>der</strong><br />
Regelkreise, nach dem das <strong>in</strong>dividuelle Verhalten mit den gegebenen Lebensverhältnissen als E<strong>in</strong>heit<br />
verstanden wird. Es entwickelt das Verhaltenskonzept weiter, <strong>in</strong>dem diejenigen Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />
e<strong>in</strong>bezogen werden, die das Verhalten bee<strong>in</strong>flussen. Das Konzept, das dazu zur <strong>Gesundheit</strong>sbildung<br />
entstanden ist, geht von den "Regelkreisen <strong>der</strong> Lebensführung" aus.<br />
269 ZD 1996, S. 225-236<br />
270 ZD 1996, Tabelle S. 225<br />
271 ZD 1996, S. 229<br />
272 ZD 1996, S. 236-252<br />
273 s. Pfahl: Schwierigkeiten <strong>der</strong> Agrarwende/ Ernährungswende. Studienarbeit 2001<br />
274 ZD 1996, S. 252-264<br />
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