Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit
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Bisher waren Freiräume, Brachen, Spielräume, Radwege zersplitterte E<strong>in</strong>zelereignisse als Naturräume,<br />
so daß die Freiraumpolitik wenig wahrgenommen und durchgesetzt werden konnte. Bei <strong>der</strong> Inan-<br />
spruchnahme g<strong>in</strong>g es immer "nur" um diesen kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> die Talaue (für e<strong>in</strong>e wichtige Kläranlage<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Gewerbegebiet), <strong>in</strong> ´Unland´ für e<strong>in</strong> Baugebiet o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong> unzerschnittenes Waldgebiet für e<strong>in</strong>e<br />
Straßen-/Bahntrasse.<br />
Bei den neuen Freiraumkonzepten <strong>der</strong> Grüngürtel, Regionalparks, R<strong>in</strong>ge, Achsen, Lebensraum im Au-<br />
ßenraum wird "Fragmentiertes zusammengefügt. (..) Es entsteht e<strong>in</strong> Park <strong>in</strong> den Köpfen." 202 Freiraum<br />
wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> nachhaltigen <strong>Stadt</strong> etwas wert und ergänzt die Siedlungsstruktur. Er wird durch Radwege<br />
"erfahrbar" und durch Installationen im Industriellen Gartenreich bei Dessau und im Emscher Land-<br />
schaftspark erlebbar. Auch Alleen- und Heckenpflanzungen, Gewässerrenaturierung, Haldenbegrünung<br />
als traditionelle landschaftspflegerische Maßnahmen steigern die Wahrnehmung <strong>der</strong> Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Umgebung, so daß e<strong>in</strong>e Freifläche gesichert wird. Lehrpfade, Aussichtsmöglichkeiten <strong>in</strong> geschützte<br />
Naturbereiche verdeutlichen die Bedeutung von Freiräumen. 203<br />
• Potenzial ökonomischer Nutzen: Der Freiraum wird von verschiedenen Funktionen überlagert: <strong>der</strong><br />
ökologischen, ökonomischen und sozialen, wobei ökonomisch hier nicht mit "e<strong>in</strong>zelwirtschaftlich"<br />
gleichgesetzt werden darf. Hier wird "ökonomisch" als nachhaltiger Umgang mit Grund und Boden ver-<br />
standen und ist, so die These SELLEs, "für ihren Bedeutungszuwachs e<strong>in</strong>e wesentliche Voraussetzung"<br />
204 . Heute werden Freiräume als Werbeargument bei Ansiedlungen gebraucht, die den beson<strong>der</strong>en Wert<br />
e<strong>in</strong>es Standortes prägen (Bsp. Berl<strong>in</strong>-Adlershof). Auch bei <strong>der</strong> Aufwertung <strong>in</strong>nenstadtnaher Quartiere<br />
(Bsp. Zürich-West) wird die Freiraumentwicklung ausdrücklich als wertvoller Beitrag angesehen. Die<br />
Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Umwelt</strong>- und Freiraumqualität als Standortfaktor s<strong>in</strong>d Bestandteil des "Produktes Lage",<br />
<strong>der</strong> Bodenwert und die Attraktivität wird somit gesteigert. 205 Der Übergang "Vom sparsamen Umgang<br />
zur nachhaltigen Entwicklung" 206 ist e<strong>in</strong> erstrebenswertes Ziel.<br />
• Mythos vom Wohnen im Grünen: E<strong>in</strong> wichtiger Grund für Städte, e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> Ortsqua-<br />
lität anzupacken, ist <strong>der</strong> Mythos vom „Wohnen im Grünen“. Angeblich wollten Leute mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n gern<br />
draußen im Grünen wohnen und nähmen dafür gern weite Wege zum Arbeitsplatz <strong>in</strong> Kauf. Umfragen<br />
lassen das freistehende E<strong>in</strong>familienhaus als hohes Ziel für e<strong>in</strong>e Wohnung erkennen. 207 Wenn man<br />
gleichzeitig danach fragt, warum beson<strong>der</strong>s Familien aus <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>in</strong>s Grüne ziehen, kommen die nicht<br />
ausreichenden familien- und k<strong>in</strong>dgerechten Wohn- und Wohnumfeldqualitäten zum Vorsche<strong>in</strong>. Die<br />
<strong>Stadt</strong> Basel begann e<strong>in</strong> umfangreiches Beteiligungsprojekt, weil die Steuere<strong>in</strong>nahmen durch den Weg-<br />
zug von natürlichen Personen <strong>in</strong>s Umland sanken. Umzugsentscheidungen von Familien mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
und Jugendlichen s<strong>in</strong>d wesentlich vom Angebot an Freiräumen und Treffpunkten abhängig, <strong>in</strong>sbeson-<br />
202 SELLE 2000, S. A 16<br />
203 SELLE 2000, A18<br />
204 SELLE 2000, A 20<br />
205 SELLE 2000, S. A 21-23<br />
206 SELLE 2000<br />
207 Datenbasis BBR WZB. Umfrage 1996 Böltken, Ferd<strong>in</strong>and, Nicole Schnei<strong>der</strong>, Annette Spellerberg: Wohnen Wunsch und Wirklichkeit. S.<br />
142 <strong>in</strong> :Berichtshefte zur Raumordnung. Jahr? Wenn man sich frei entscheiden könnte, würden sich 66 bzw. 73 Prozent (Ost bzw. West)<br />
für e<strong>in</strong> freistehendes E<strong>in</strong>- bzw. Zweifamilienhaus entscheiden.<br />
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