Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

Dem Städten im Gesunde-Städte-Netz wurde die Unterstützung verweigert, sowie Aktivitäten außerhalb
der Verhaltensprävention geplant waren. 186
• Hemmnisse für das Querschnittsthema Gesundheit und nachhaltige Stadtentwicklung: Auf
eine Umfrage 187 hin nannten Stadtplanungsämter des Gesunden Städte-Netzes im wesentlichen medi-
zinische, naturwissenschaftlich begründbare Zusammenhänge zur Gesundheitsbeeinträchtigung der
Gesundheit wie:
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• Lärm
• Bodenverunreinigungen
• klimatische Bedingungen
• Luftverunreinigungen durch Autoverkehr
• Zu wenig Grünflächen für die Naherholung
• Zu stark verdichtete Bebauung
• Störende Gewerbebetriebe
Gesundheitsthemen wurden von ihnen nicht angegeben wie Bewegung, Verkehr, Ernährung, Sied-
lungswesen. Die genannten Themen sind jedoch eher Umweltprobleme. Trojan/ Legewie interpretieren
dies so, daß für viele Menschen Umweltpolitik identisch ist mit Gesundheitspolitik: gesunde Umwelt,
gesunde Menschen. "Daher taucht das Thema Gesundheit in der Stadtentwicklung kaum ausdrücklich
und gesondert auf." 188
Der Gesundheitsaspekt besitzt auch in über 14 Modellprojekten "Ökologie in den Städten" keine beson-
dere Bedeutung. 189 Gesundheit und Umwelt/ Nachhaltigkeit als zwei Seiten einer Medaille für gesund-
heitsfördernde Lebensverhältnisse und Lebensweisen werden kaum in einer Gesamtschau wahrge-
nommen. Bei der Durchsicht einer neuen Broschüre der ´Gesunden Stadt´ Wien 190 wurde deutlich, daß
dort, wie auch anderswo:
• Leitbilder oder Gesundheitsziele fehlen, und
• für einen Großteil der Gesellschaft Settings fehlen, die die Menschen befähigen, sich gesund zu verhalten,
und ihre Lebensverhältnisse gesundheitsfördernd umzugestalten.
• Orte fehlen, an denen ein gesundheitsfördernden Umfeld gestaltet wird.
Beim Stichwort Sozial- und Gesundheitswesen sind auf Landesebene Gesundheitseinrichtungen als
Ziel der Planung erwähnt, die für Kranke und Hochbetagte wichtig sind: Krankenhäuser, ärztliche Ver-
sorgung, Alteneinrichtungen, Alltagszentren. An gesundheitsfördernder Infrastruktur ist aufgeführt:
Sport- und Freizeiteinrichtungen 191 , Naherholung, Turn- und Sporthallen, Golfplätze, Hallenbäder, Re-
gionale Freizeitzentren. Es heißt lediglich zu Freiraum: "Im innerörtlichen Bereich der Stadt- und Orts-
teile sollen Park- und Freiflächen ausgewiesen werden. Sie sind durch - möglichst in Grünzonen einge-
bundene - Fuß- und Radwege untereinander und mit dem siedlungsnahen, überörtlichen Wald-, Grün-
und Freiflächen verbinden. Im verdichteten Innenstadtbereichen ist der Grün.-/Freiflächenanteil zu er-
halten und wenn möglich zu verbinden." 192 Gesundheitsfördernde Orte kommen nicht vor.
Gesundheit und gesundheitsfördernde Orte fehlen in der Stadt- und Landesplanung.
186
Klaus Winkler, Alexander Brandenburg: Das Gesunde-Städte-Projekt in Nordrhein-Westfalen. S.134 in: STADT....2001
187
Rodenstein, Marianne: Wird das Leben in unseren Städten gesünder? In: Gesundheit in der Stadt. 1994, S. 50
188
Trojan/ Legewie: Nachhaltige Gesundheit und Entwicklung. 2001, S. 236
189
Trojan/ Legewie: Nachhaltige Gesundheit und Entwicklung. 2001, S. 237
190
Gesundheit in Wien. 2000
191
Es wird Veränderungsbedarf angezeigt ohne konkret zu werden.
192
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung: Regionaler Raumordnungsplan Nordhessen.in: Staatsanzeiger für
das Land Hessen vom 17.7.1995, S. 2156