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Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

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strukturen im öffentlichen Bereich." Die Allianz für <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung schlägt deshalb e<strong>in</strong> Bundes-<br />

Rahmengesetz vor 524 .<br />

Auf den Planungsbereich bezogen rege ich e<strong>in</strong> Artikelgesetz an.<br />

Für Forschung und Politik hat sich zu Geschlechterfragen die Arbeitsweise Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g durchge-<br />

setzt. D. h. die Männer/ Frauenthematik soll <strong>in</strong> allen Bereichen berücksichtigt werden, quasi mit-<br />

schwimmen. Ähnliches gilt für <strong>Gesundheit</strong> es besteht das Problem, das <strong>Gesundheit</strong> überall berücksich-<br />

tigt werden muß.<br />

Ich rege an, <strong>in</strong> Zukunft ebenso wie bei <strong>der</strong> Gen<strong>der</strong>frage <strong>Gesundheit</strong> als Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g zu behandeln.<br />

Dies empfiehlt sich auch deshalb, weil sich zur Zeit die Ressorts entwe<strong>der</strong> streiten, wer für <strong>Gesundheit</strong><br />

zuständig ist o<strong>der</strong> es kümmert sich am Ende ke<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Ämter darum (beim Beispiel Streit um den<br />

Frankfurter Grüngürtel fiel mir das auf).<br />

<strong>Gesundheit</strong> ist als Querschnittsthema überall e<strong>in</strong>bezogen. Daher rege ich an, für e<strong>in</strong>e Strategie Ge-<br />

sundheitsför<strong>der</strong>ung über e<strong>in</strong> Artikelgesetz nachzudenken, <strong>in</strong> dem <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung als Ma<strong>in</strong>strea-<br />

m<strong>in</strong>g durchgehend <strong>in</strong> das Planungsrecht e<strong>in</strong>gebunden wird. Die erste Möglichkeit ist das Bauplanungs-<br />

recht, das zur Zeit 525 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kommission bearbeitet wird.<br />

• Strategie För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Gesundheit</strong> durch Beteiligungsrechte: Ebenso wie räumliche <strong>Orte</strong> e<strong>in</strong>er<br />

planerischen Verankerung bedürfen, muß es auch strukturelle <strong>Orte</strong> e<strong>in</strong>e vergleichbare Verankerung<br />

geben. Vieles ist zu lesen über Beteiligung. Mir fehlt bei dieser Diskussion die systematische Festle-<br />

gung, an welchen <strong>Orte</strong>n sie lokal stattf<strong>in</strong>den soll, sowohl räumlich als auch strukturell. Der Ort für das<br />

Gespräch, das Aushandeln, den Dialog, den Konsens und den Streit, das Suchen nach Wegen <strong>in</strong> die<br />

Zukunft, den Weg dah<strong>in</strong>: es fehlen <strong>Orte</strong> zum Richtig guten Leben.<br />

Warum sollten sich Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em partizipativen Prozeß für e<strong>in</strong>e nachhaltige, ökologische Ent-<br />

wicklung e<strong>in</strong>setzen? Wo ist <strong>der</strong> persönliche Nutzen? Warum sollte jemand vom Wunsch nach dem frei-<br />

stehenden E<strong>in</strong>familienhaus abrücken, wenn die Alternativen schlechter s<strong>in</strong>d?<br />

Über <strong>Gesundheit</strong> und Wohnqualität komb<strong>in</strong>iert mit Teilhabe ist e<strong>in</strong> ganz an<strong>der</strong>er Zugang vorhanden.<br />

Dann wird Nachhaltigkeit e<strong>in</strong>sehbar und <strong>der</strong> Vorteil im eigenen Wohnumfeld sichtbar, Menschen als<br />

Laienexperten/ -expert<strong>in</strong>nen können beurteilen, ob es bei ihnen zu laut ist o<strong>der</strong> ob zuviel Verkehr ist<br />

o<strong>der</strong> ob ke<strong>in</strong>e Aufenthaltsräume vorhanden s<strong>in</strong>d. Dazu könne sie sagen, was für sie gut ist, und Verän-<br />

<strong>der</strong>ungen entwickeln, sich dazu verabreden, Kompromisse zwischen unterschiedlichen Interessen su-<br />

chen bzw. sich am Wi<strong>der</strong>stand ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen. Das Argument <strong>Gesundheit</strong> br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Qua-<br />

lität <strong>in</strong> die <strong>Stadt</strong>.<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung vom Menschen und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung se<strong>in</strong>er <strong>Gesundheit</strong> zur Sichtweise des Natur- und<br />

<strong>Umwelt</strong>schutzes ergänzen. Über <strong>Orte</strong> den Menschen sichtbar machen. Weg von <strong>der</strong> Frosch-Perspek-<br />

tive zur Perspektive Mensch als Teil <strong>der</strong> <strong>Umwelt</strong>. Das Vorurteil gegenüber dem <strong>Umwelt</strong>schutz hält sich<br />

hartnäckig, dass es ihm nur um „die Frösche“ g<strong>in</strong>ge, und <strong>der</strong> Mensch mit dem Bedürfnis nach Lebens-<br />

qualität und <strong>Gesundheit</strong>sschutz h<strong>in</strong>ter den Fröschen zurückstehen müsse. Dieses ist durch die Entste-<br />

hung <strong>der</strong> <strong>Umwelt</strong>bewegung aus dem Anliegen des Naturschutzes sowie durch die Beteiligungsrechte<br />

524 <strong>Gesundheit</strong> geme<strong>in</strong>sam gestalten. 2001, S. 11<br />

525 Bundesm<strong>in</strong>isterium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Pressemitteilung 21.12.2001 "Bauplanungsrecht soll vere<strong>in</strong>facht werden"<br />

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