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Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

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sen för<strong>der</strong>n. <strong>Umwelt</strong>belastungen werden als gesellschaftliches Problem e<strong>in</strong>gestuft. Vorgeschlagen wird<br />

<strong>der</strong> Wechsel von Gefahrenabwehr zur umweltpolitischen Vorsorge. Auch hier liegen von <strong>der</strong> Absicht her<br />

<strong>Gesundheit</strong> und Nachhaltigkeit nahe beie<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. 182 Mir ist unverständlich geblieben, warum <strong>Gesundheit</strong><br />

und <strong>Stadt</strong> nicht besser verzahnt s<strong>in</strong>d.<br />

• "Gesunde Städte": Seit Gründung des Gesunde-Städte-Netzwerkes 1989, die aus dem WHO - „Ziel<br />

<strong>der</strong> gesundheitsför<strong>der</strong>nden Gesamtentwicklung“ entstanden ist, streben 53 Mitgliedsstädte an: "E<strong>in</strong>e<br />

gesunde <strong>Stadt</strong> verbessert kont<strong>in</strong>uierlich die physischen und sozialen Lebensbed<strong>in</strong>gungen und för<strong>der</strong>t die Entfaltung<br />

geme<strong>in</strong>schaftlicher Aktions- und Unterstützungsformen; beides mit dem Ziel, die Menschen zur wechselseitigen<br />

Unterstützung <strong>in</strong> allen Lebenslagen zu befähigen und ihnen damit die maximale Entfaltung ihrer Anlagen zu ermög-<br />

lichen." 183 Drei Zielsetzungen lenken das Projekt <strong>der</strong> Gesunden <strong>Stadt</strong>:<br />

• Stärkung <strong>der</strong> kommunalpolitischen Unterstützung für die WHO-Strategie „<strong>Gesundheit</strong> für alle“<br />

• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Entwicklung neuer Modelle für e<strong>in</strong>e gesundheitsför<strong>der</strong>nde kommunale Gesamtpolitik<br />

• Verbreitung dieser Modelle <strong>in</strong> <strong>der</strong> gesamten europäischen Region.<br />

Ausgangspunkt ist die Vision e<strong>in</strong>er gesunden <strong>Stadt</strong>, die als Organismus verstanden wird: „<strong>der</strong> lebt, at-<br />

met, wächst und ständiger Verän<strong>der</strong>ung unterworfen ist. E<strong>in</strong>e gesunde <strong>Stadt</strong> verbessert ihre <strong>Umwelt</strong>,<br />

und erweitert ihre Ressourcen, damit die Menschen sich gegenseitig unterstützen können, um ihr<br />

größtmögliches gesundheitliches Potenzial zu erreichen.“ 184<br />

Dazu werden elf Qualitäten e<strong>in</strong>er gesunden <strong>Stadt</strong> beschrieben:<br />

Was sollte e<strong>in</strong>e <strong>Stadt</strong> ihren Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohnern bieten?<br />

1. Saubere und sichere physische Lebensbed<strong>in</strong>gungen von hoher Qualität (e<strong>in</strong>schließlich Wohnqualität)<br />

2. E<strong>in</strong>e ökologische gut ausgewogene <strong>Umwelt</strong> <strong>in</strong>mitten e<strong>in</strong>es globalen Ökosystems, das sich auf lange Sicht<br />

selbst erhalten kann<br />

3. Starke, sich gegenseitig unterstützende, nicht ausnützende Geme<strong>in</strong>schaften<br />

4. E<strong>in</strong> hohes Maß an öffentlicher Beteiligung und Kontrolle über Entscheidungen, welche das Leben, die <strong>Gesundheit</strong><br />

und das Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>der</strong> Bevölkerung bee<strong>in</strong>flussen,<br />

5. Gewährleistung <strong>der</strong> Grundbedürfnisse (Nahrung, Wasser, Unterkunft, E<strong>in</strong>kommen, Sicherheit und Arbeit) für<br />

alle Bevölkerungsgruppen<br />

6. Zugang zu e<strong>in</strong>er breiten Vielfalt an Erfahrungen und Ressourcen mit <strong>der</strong> Gelegenheit zu mannigfaltigen Kontakten<br />

und Interaktionen und Kommunikationsmöglichkeiten<br />

7. E<strong>in</strong>e vielfältige, vitale und ökologische ausgerichtete städtische Wirtschaft<br />

8. För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verbundenheit mit <strong>der</strong> Vergangenheit, mit dem kulturellen und biologischen Erbe <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>bevölkerung<br />

wie auch an<strong>der</strong>er ethnischer Gruppen<br />

9. E<strong>in</strong>e städtische Verwaltungsreform, die den obenerwähnten Kriterien entspricht und diese weiter för<strong>der</strong>t<br />

10. E<strong>in</strong> optimales, je<strong>der</strong>mann (und je<strong>der</strong>frau) zugängliches Maß an angemessener <strong>Gesundheit</strong>s- und Krankheitsversorgung,<br />

11. E<strong>in</strong> hoher <strong>Gesundheit</strong>sstatus im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es hohen positiven <strong>Gesundheit</strong>szustandes (Wohlbef<strong>in</strong>den) als auch<br />

niedrigen Krankheitsstandes.<br />

Die Gesunden Städte verpflichten sich zu e<strong>in</strong>em 9-Punkte-Programm:<br />

"(3) E<strong>in</strong>e ressortübergreifende gesundheitsför<strong>der</strong>liche Politik ist zu entwickeln. Dafür werden die verschiedenen<br />

Politikbereiche und Fachämter über die GESUNDE-STÄDTE-Konzeption <strong>in</strong>formiert.<br />

(4) <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>nde Inhalte und Methoden sollen bei allen öffentlichen Planungen und Entscheidungen b erücksichtigt<br />

werden. Dafür s<strong>in</strong>d entsprechende Voraussetzungen zu entwickeln.<br />

(5)Ziel ist es, Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu schaffen, daß alle Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger sich verstärkt an <strong>der</strong> Gestaltung<br />

ihrer Lebens- und <strong>Umwelt</strong>bed<strong>in</strong>gungen beteiligen können. Für diese Mitwirkung wird die Schaffung geeigneter<br />

Unterstützungs- und Koord<strong>in</strong>ierungsstrukturen empfohlen." 185<br />

182<br />

Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung. Städtebaulicher Bericht. 1996, S. 120<br />

183<br />

Grunow, Dieter: Umsetzungs- und Steuerungsprobleme des Gesunde Städte-Projekts. S. 31-34 <strong>in</strong>: <strong>Stadt</strong>entwicklung unter dem Leitbild<br />

Gesunde <strong>Stadt</strong>. 1994<br />

184<br />

Gesunde Städte. Leitfaden zur Entwicklung e<strong>in</strong>es Gesunde-Städte-Projekts. (Twenty steps for develop<strong>in</strong>g a Healthy Cities Projekt, deutsch).<br />

Übers. <strong>der</strong> engl. Orig<strong>in</strong>alfassung <strong>der</strong> WHO, Regionalbüro Europa.1992, S3<br />

185<br />

Leitbild Gesunde <strong>Stadt</strong>. Von <strong>der</strong> Vision zur Wirklichkeit.1995, S. 82<br />

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