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Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

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zu bedrohen. 133 In <strong>der</strong> Diskussion um die nachhaltige <strong>Stadt</strong> ist die <strong>Umwelt</strong>sichtweise erfreulich breit<br />

erörtert.<br />

Wenn man das <strong>Umwelt</strong>gutachten 2000 auf das Stichwort <strong>Orte</strong> h<strong>in</strong> prüft, f<strong>in</strong>de ich <strong>Orte</strong> nur als Zentrale<br />

<strong>Orte</strong>, als <strong>Orte</strong>, an denen Emissionen entstehen, als <strong>Orte</strong> für Freisetzungsvorhaben 134 . Ähnliches gilt für<br />

das Son<strong>der</strong>gutachten <strong>Umwelt</strong> und <strong>Gesundheit</strong>. <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>nde <strong>Orte</strong> fehlen.<br />

• Nachhaltige Siedlungsentwicklung <strong>in</strong> Deutschland: Das Deutsche Nationalkomitee Habitat II<br />

beschloß am 5.3.1996 e<strong>in</strong>en Aktionsplan zur nachhaltigen Siedlungsentwicklung. Dabei blieb das Quer-<br />

schnittsthema <strong>Gesundheit</strong>spolitik ausgegrenzt. 135 Der Bericht mißt bei dem Thema ´Zukunftsbeständige<br />

städtische Infrastrukturen´ den <strong>Orte</strong>n für die Zukunft e<strong>in</strong>e größere Bedeutung bei, und ist noch auf <strong>der</strong><br />

Suche, wie das ausgefüllt werden kann: "Die flexible Nutzbarkeit von sozialen E<strong>in</strong>richtungen, Gesund-<br />

heits-, Freizeit und Kulture<strong>in</strong>richtungen muß <strong>in</strong> Zukunft stärker beachtet we rden." 136<br />

Nachhaltigkeit und <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung erhalten mit dem Stichwort "<strong>Orte</strong>" Potenzial für die Suche<br />

nach geme<strong>in</strong>samen Strategien zu e<strong>in</strong>er gesundheitspolitischen Perspektive.<br />

Der städtebauliche Bericht des (heutigen) Bundesamtes für Bauen und Raumordnung (BBR) an die<br />

Bundesregierung wird von ihr als erster Schritt zur Umsetzung von Habitat I bezeichnet. Der Bericht<br />

for<strong>der</strong>t neben <strong>der</strong> "kommunalen <strong>Umwelt</strong>politik" (Klimaschutz, Wasserpolitik, Altlastensanierung/ Boden-<br />

vorsorge und ökologisches Bauen) e<strong>in</strong>e Erweiterung auf e<strong>in</strong>e "kommunale Politik <strong>der</strong> nachhaltigen<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung". Trotzdem macht sich die Bundesregierung z.B. die For<strong>der</strong>ung nicht zu eigen, <strong>in</strong>sbe-<br />

son<strong>der</strong>e den Kraftfahrzeugverkehr zu verr<strong>in</strong>gern. 137<br />

Schritte von <strong>der</strong> <strong>Umwelt</strong>politik zur nachhaltigen <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

1. Gesichtspunkte des <strong>Umwelt</strong>schutzes (Fläche, Verkehr) <strong>in</strong> die Maßnahmen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung zu<br />

<strong>in</strong>tegrieren.<br />

2. Beteiligung von Entscheidungsträgern und engagierter Bürger/ Bürger<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> den auf e<strong>in</strong>e nac hhaltige<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung ausgerichteten Prozeß<br />

3. Weiterentwicklung des kommunalen <strong>Umwelt</strong>schutzes von e<strong>in</strong>er nachsorgenden, reparierenden<br />

Funktion zu e<strong>in</strong>er vorsorgenden vorbeugenden Aufgabe. ("Von <strong>der</strong> Gefahrenabwehr zur umweltpolitischen<br />

Vorsorge")<br />

"Fertige Lösungen gibt es noch nicht." 138 Für diesen "tiefgreifenden Wechsel <strong>der</strong> Perspektive von e<strong>in</strong>er<br />

Symptom- zu e<strong>in</strong>er Ursachenorientierung". 139 sollte <strong>Gesundheit</strong>sför<strong>der</strong>ung/ Salutogenese als Argument<br />

und Unterstützung genutzt werden, e<strong>in</strong>e Integration <strong>der</strong> Politikfel<strong>der</strong> zu erreichen. Der Zusammenhang<br />

von Ökologie, Ökonomie und Sozialem hat sich <strong>in</strong>zwischen als Konsens für Nachhaltigkeit durchge-<br />

setzt. <strong>Gesundheit</strong> kann das überzeugende Argument se<strong>in</strong>, mit <strong>der</strong> sich Lebensweise und Lebensumfeld<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>sgesamt zukunftsfähige Entwicklung umsteuern läßt.<br />

Für e<strong>in</strong>e Zusammenführung <strong>der</strong> Politikbereiche e<strong>in</strong>er haushälterischen Bodenpolitik, städtischer Ver-<br />

kehrspolitik, und kommunaler <strong>Umwelt</strong>politik werden seit Jahren Instrumente gefor<strong>der</strong>t. Das Potenzial<br />

über die Verzahnung mit den WHO-Stratgien ist bisher ungenutzt.<br />

133 Nationaler Aktionsplan zur Nachhaltigen Siedlungsentwicklung. 1996, S. 2<br />

134 <strong>Umwelt</strong>gutachten 2000, S. S. 40, 65, 81<br />

135 Nationaler Aktionsplan zur Nachhaltigen Siedlungsentwicklung. 1996, S. 2<br />

136 Nationaler Aktionsplan zur Nachhaltigen Siedlungsentwicklung. 1996, S. 8<br />

137 Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung. 1996 Anhang S. I/ II = städtebauliche Bericht<br />

138 Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung. 1996, S. 117<br />

139 Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung. 1996, S. 118/ 120<br />

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