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Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

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E<strong>in</strong>e nachhaltige Entwicklung wird ohne Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> alltäglichen Lebensgewohnheiten e<strong>in</strong>er kon-<br />

sumorientierten Gesellschaft nicht zu erreichen se<strong>in</strong>. Wie kann erreicht werden, daß die Bevölkerung<br />

ihre Lebensweise diesen Erfor<strong>der</strong>nissen von Nachhaltigkeit anpaßt und Verän<strong>der</strong>ungen mitgestaltet? 140<br />

Nachhaltiges Verhalten kann kaum verordnet werden, obwohl steuernde Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und<br />

Unterstützung von geän<strong>der</strong>ten Lebensweise (z.B. Nachbarschaftshaus, Auto-Teilen) notwendig s<strong>in</strong>d.<br />

Wichtig ist e<strong>in</strong> Kommunikationsprozeß, <strong>der</strong> bei den e<strong>in</strong>zelnen Verständnis und Akzeptanz erzeugt. In<br />

diesem kooperativen Prozeß müssen sich die Bed<strong>in</strong>gungen klären, unter denen die Gesellschaft ihre<br />

Lebensgewohnheiten entsprechend <strong>der</strong> Probleme än<strong>der</strong>t. 141 E<strong>in</strong> Diskurs über Nachhaltigkeit ist verbun-<br />

den mit e<strong>in</strong>er Diskussion über die Risiken, welche die Bevölkerung verursacht und ob sie bereit ist, die-<br />

se Risiken zu akzeptieren o<strong>der</strong> ob sie lieber die Risiken vermeidet und ihren Lebensweise än<strong>der</strong>t. Für<br />

mich ist dieser Diskurs ergebnisoffen. Antworten können nicht vorformuliert werden. Wenn die Risiken<br />

akzeptiert werden, muß das Jammern über die Risiken aufhören, das heißt das Gift <strong>der</strong> Woche ist dann<br />

akzeptiert, weil man nicht bereit war, die Lebensweise (Konsumverhalten und <strong>Umwelt</strong>verhältnisse) zu<br />

än<strong>der</strong>n. "Die Bereitschaft, Ziele zu akzeptieren, steigt <strong>in</strong> dem Maße, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e Beteiligung am Prozeß<br />

des Prägens und des Umsetzens <strong>der</strong>artiger Vorgaben sichergestellt wird. Durch offene Verfahren müs-<br />

sen sichtbare E<strong>in</strong>flußmöglichkeiten auf Inhalte möglich werden. E<strong>in</strong>en <strong>der</strong>artigen Kommunikationspro-<br />

zeß zu organisieren, gehört zu den vorgelagerten Aufgaben, will man e<strong>in</strong>e nachhaltige Praxis errei-<br />

chen." 142<br />

Im Planungsprozeß des IBA-Emscher-Parks gibt es <strong>in</strong>teressante Zusammenhänge von Park/ Freiraum-<br />

planung und Querschittsthemen: Es sollen neue Angebot für sozial, kulturelle und sportliche Tätigkeiten<br />

möglich se<strong>in</strong>. Dabei geht die Studie von verän<strong>der</strong>ten Alltagssituationen (Erwerbslosigkeit, früher Ruhe-<br />

stand), aus, auf die die Bauausstellung Antworten f<strong>in</strong>den will. Es wird mit e<strong>in</strong>er Zunahme von soziokul-<br />

turellen Tätigkeiten und von Eigenarbeit <strong>in</strong> Haushalt, Wohnung, Haus, Garten und Wohnumfeld, Nach-<br />

barschaft und <strong>Stadt</strong>viertel gerechnet. Da hochverdichtete Wohnstrukturen schlechte Voraussetzungen<br />

für <strong>der</strong>artige Arbeiten bietet, will man neue Angebote bei <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilerneuerung thematisieren. Damit<br />

s<strong>in</strong>d <strong>Orte</strong> angesprochen. Es geht darum, die Bevölkerung "zu aktivieren und lokale Ideen und Initiativen<br />

herauszufor<strong>der</strong>n." Es soll Voraussetzungen verbessert werden für: 143<br />

• Neue Angebote für die Beschäftigung mit Natur und Garten<br />

• Räumliche Angebote für soziale Aktivitäten im <strong>Stadt</strong>teil und für <strong>Stadt</strong>teilkultur<br />

• Mehr Angebote für Spiel und soziale Aktivitäten von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Jugendlichen und Erwachsenen<br />

• Neue Angebote für Bewegungskultur und <strong>Gesundheit</strong> (<strong>Gesundheit</strong>spark Quellenbusch)<br />

• Reaktivierung <strong>der</strong> lokalen Versorgung<br />

Der Nationale Städtebaukongress 144 beschäftigte sich mit <strong>Orte</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>, wobei die gesundheits-<br />

politische Perspektive ke<strong>in</strong>e Bedeutung hatte. "<strong>Stadt</strong>räume müssen öffentliche Räume bleiben. Zur<br />

Lebensqualität gehören Chancengleichheit, Erschw<strong>in</strong>glichkeit, Alltagsbequemlichkeit, Entfaltungs- und<br />

Kommunikationsspielräume auch für Jugendliche und K<strong>in</strong><strong>der</strong>," äußerte sich <strong>der</strong> Bundesbaum<strong>in</strong>ister im<br />

Vorwort des Kongresses, <strong>der</strong> als Vorbereitung <strong>der</strong> Weltkonferenz Urban 21 stattfand. Für ihn bedeutet<br />

nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung mehr als Ökologie, auch soziale und kulturelle Fragen gehören dazu.<br />

140 Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung. 1996, S. 129<br />

141 Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung. 1996, S. 130<br />

142 Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung. 1996, S. 130<br />

143 Vom sparsamen Umgang zur nachhaltigen Entwicklung. 2000, S. B129<br />

144 <strong>Stadt</strong> - Planung - Akteure. Nationaler Städtebaukongress vom 17./19.11. 1999 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Hrsg. Bundesm<strong>in</strong>isterium für Verkehr, Bau- und<br />

Wohnungswesen. 2000<br />

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