Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

sche Aufgaben in der Stadt übernommen werden. Wenn ich von der Gesundheit her argumentiere,
stehen die Menschen im Vordergrund der Planung, die Wege im Wohnnahbereich benötigen, die den
Raum benötigen, um sich zu erholen und sich zu bewegen. Es ist nicht mehr nur der Freiraum, sondern
ein Bewegungsraum. Es ist die Freiraumentwicklung innen und außen, Freiraum bedeutet auch Aktion-
raum für den Radweg von A � B.
Freiräume sind "Menschenräume." Bei der Gestaltung ist zu beachten, dass sie uns "zum Verweilen,
Spielen, nachbarschaftlichen Kontakten einladen und zum Nachdenken Zeit geben. 436
Es macht bei der Blickwende vom Menschen aus auch viel mehr Sinn, diesen Freiraum zu erhalten und
nicht einer Bebauung zu opfern. Es geht beim Eingriff in einen Bewegungsraum nicht vorrangig um die
Klimafunktion, nicht um den Artenschutz, nicht um das Grün in der Stadt. Der Mensch und Kinder ha-
ben ein anderes Interesse am freien Raum und an einer Verbindung von Gebäuden und Räumen: sie
müssen/ wollen etwas für ihre Gesundheit tun und sie wollen sich bewegen und anderen Menschen
begegnen. Sonst werden sie krank. Schöne Zeiten, wenn die Freiraumplanung Gesundheit in ihre Ar-
gumentation aufnimmt.
Wichtig ist mir dabei, bei der Stadtentwicklung die Gesundheit und Ortsorientierung zu ve rbinden.
Städtebau und Stadtplanung sollen auf die Außenbereiche und ihre Nutzungsmöglichkeiten
als Bewegungsraum verstärkt Wert legen, wenn die Gesellschaft eine gesunde Entwicklung
von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen erreichen möchte. 437 Dabei sollen Außenraum
und Innenraum systematisch verbunden werden.
• Freiraum und Erholung: In Kassel wurde untersucht, welche Personen öffentliche Freiräume in
Städten nutzen und was sie dort tun. Ältere Menschen sitzen auf Bänken oder erfreuen sich an Blumen,
während Kinder und Jugendliche sich auf Bolz- und Kleinspielfeldern austoben dürfen, dies einmal zu-
gespitzt ausgedrückt. 438 Es fehlt das Bedürfnis, sich aktiv zu bewegen. Parks und öffentliche Räume
werden bislang nicht als Bewegungsräume zur Förderung der eigenen Gesundheit und Fitness be-
trachtet, als ob Rennen und Laufen dort verboten wäre und nur in Sportanlagen erlaubt sein. Rennen im
Alltag macht man, um einen Bus noch zu erreichen, nicht aus Gesundheitsgründen. Man geht in den
Park zur Erholung, nicht zum Joggen, zum Herz-Kreislauf-Training, nicht zum Flow. Gerade älter wer-
dende Personen ab 40 müßten sich selbst und die eigene Kondition regelmäßig unterstützen, nicht nur
im Wellnessurlaub.
Es scheint in den Köpfen eine Verhaltensvorschrift zu bestehen, dass in öffentlichen Freiräumen nur
gesittetes Gehen und Wandeln erlaubt ist. Für den Kurpark Bad Hersfeld wurde mir sogar berichtet,
dass das Gartenpersonal die Anweisung hatte, Personen sportliche und gymnastische Übungen zu
untersagen.
Ärzte sagen, dass der ruhige Spaziergang (ob mit oder ohne Hund) oder das gemütliche Schwimmen
für die Kondition wenig bringt. Es muß schon eine Anstrengung sein, die den Kreislauf über eine länge-
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Keller, Herbert, Elisabeth Gerke-Puck: Grundlagen der Garten- und Freiraumplanung. 2.Aufl. 1993
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Paul, Andreas: Freiräume - Lebensräume - Menschenräume. Räume menschlicher Begegnung. S. 142 in: Spiel(t)raum. 1997
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s.a. Orte für Kinder in der Stadt. Projekt 2001
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Im Seminar am 11.12.01 stellt Maria Spitthöver Daten vor für: Nordstadtpark, Ahnatalgrünzug, Hauptfriedhof, Hegelsberg. Ich habe selbst
Im Sommer 2000 den Bad Hersfelder Kurpark darauf hin beobachtet.
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